Deutsche Presseschau – Ostthüringer Zeitung: Björn out wenig wahrscheinlich

Ein Kommentar von Wolfgang Schütze

Mittelrhein-Tageblatt - Die Deutsche Presseschau - AktuellDeutsche Presseschau – Ostthüringer Zeitung: Gera (TH) – So so, die AfD will also Björn Höcke rausschmeißen. Wer’s glaubt, wird selig. Denn auch wenn der Beschluss im Bundesvorstand mit Zweidrittelmehrheit gefallen ist, heißt das noch lange nicht, dass die Schiedsgerichte der Partei sich diesem Votum anschließen. Denn dort haben vor allem Höckes Gesinnungsgenossen das Sagen.

Auch an der Spitze der AfD hat es Parteichefin Frauke Petry mit gewichtigen Höcke-Kumpanen zu tun. Co-Vorsitzender Jörg Meuthen, Vize-Chef Alexander Gauland und André Poggenburg aus Sachsen-Anhalt waren bislang meist an der Seite des Rechtsaußen. Auch von der Thüringer AfD war zur unsäglichen Dresdner Rede kaum eine Distanzierung zu jenem Mann zu hören, den eine deutliche Mehrheit der repräsentativ befragten Deutschen bei einer Umfrage für den „Stern“ als den Nationalsozialisten nahestehend einordnete.

Und das soll eine Alternative für Deutschland sein? Gezeter ums Personal gibt’s bei den anderen Parteien auch. Was ist da neu dran oder gar besser? Mit Geschichtsrevisionismus kennt sich die AfD aus, aber sonst erweist sich die Jung-Partei als reichlich grün hinter den Ohren. Allerdings: „Establishment“ hat die AfD sehr schnell gelernt, kassiert zum Beispiel üppige Diäten wie die sonst bekämpften „Altparteien“.

Das Spiel der AfD mit verteilten Rollen wiederholt sich: Auf eine gezielte Provokation wie sie im Strategiepapier steht, rudert die Partei ein bisschen zurück, debattiert – seht her, so demokratisch sind wir – und dann kommt irgendwann die nächste Provokation.

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