Koblenz – Gesellschaft: Auch in 2017 hilft Beschäftigungspilotin Flüchtlingen

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Auf dem Foto v.l.: Bürgermeisterin Hammes-Rosenstein, Beschäftigungspilotin Lambrich und Karina Polzin, Arbeitsmarkt- und Bildungskoordinatorin der Stadt Koblenz. – Foto: Stadt Koblenz

Koblenz – Gesellschaft: Das in 2016 begonnene Projekt „Beschäftigungspilot für Flüchtlinge“ für die Stadt Koblenz wird fortgeführt. Auch in 2017 bekommen Flüchtlinge individuelle Hilfe zur Integration in den Arbeitsmarkt. Das Projekt wurde durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie Rheinland-Pfalz entwickelt und wird durch den Europäischen Sozialfonds gefördert. Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein (links im Bild) begrüßte die neue Beschäftigungspilotin Andrea Lambrich (Mitte). „Wir haben es geschafft, die Flüchtlinge gut unterzubringen, jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, sie zu integrieren und dies am besten über den Arbeitsmarkt“, sagt die Bürgermeisterin.

Projektträger ist weiterhin die Deutsche Angestelltenakademie (DAA). Beschäftigungspilotin ist Andrea Lambrich, eine erfahrene Sozialpädagogin, die schon in 2016 in den Verbandsgemeinden des Rhein-Lahn-Kreis in dieser Funktion tätig war.

Die besondere Ausrichtung des Projektes ist die aufsuchende Arbeit für die Flüchtlinge in den Unterkünften und ihren Wohnungen. In Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde und der Leitstelle für Integration der Stadt Koblenz können die Asylbewerber, deren Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, möglichst bald nach ihrer Ankunft in Koblenz beraten werden. Bildungshintergrund, Berufserfahrung und Berufswünsche der Flüchtlinge werden im Gespräch ermittelt.

Es wird über Arbeit und Ausbildung informiert und auch an sinnvoller Stelle in europäische Kultur und Lebensweise Einblick gegeben. Vorrangiges Ziel ist, die Flüchtlinge dabei zu unterstützen, sich dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt anzunähern und Orientierungshilfe zu geben. Die wichtigsten Ansprechpartner, neben anderen Akteuren des Arbeitsmarktes, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit im Lotsenhaus in Koblenz. Hierhin werden die Beratenen weiter vermittelt und bekommen Unterstützung zu konkreten ersten Schritten der Arbeitsintegration. Im Wesentlichen sind dies Maßnahmen, die sowohl der Sprachförderung als auch der Berufsorientierung dienen.

In mehreren Beratungskontakten werden die vielfältigen Fragen der Flüchtlinge aufgegriffen. Deren soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation unterscheidet sich sehr von den Systemen in Deutschland. Weiter sind die Ursachen, die Heimat verlassen zu müssen und die erlebte Flucht oftmals sehr belastend. Daraus ergibt sich, neben der Annäherung an den Arbeitsmarkt, das zweite, wichtige Merkmal der Beratung: Dreh- und Angelpunkt ist die Netzwerkarbeit mit den Kooperationspartnern der DAA. Denn diese Themen werden von den anderen spezialisierten Fachstellen vertiefend begleitet. Behörden, Wohlfahrtsverbände, Kammern, Schulen, Kindergärten und Firmen, Kontakte zu den zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen sind die Plattform, auf der die Lotsenfunktion der Beschäftigungspilotin zum Tragen kommt.

Es geht darum, möglichst schnell in der Region Fuß zu fassen, unnötigen Problemlagen vorzugreifen und Not und Ängste der Flüchtlinge zu mildern. Damit dies alles im persönlichen Gespräch individuell zielführend geschehen kann, arbeitet Andrea Lambrich in jedem Beratungsgespräch mit engagierten Dolmetscherinnen und Dolmetschern zusammen. Sie alle wissen aus eigener Erfahrung, was es bedeutet Flüchtling zu sein und leben und arbeiten seit vielen Jahren in Deutschland. Diese Teamarbeit hat schon in 2016 das Projekt „Beschäftigungspilot für Flüchtlinge“ sehr erfolgreich gemacht.

In 2016 wurden in Koblenz über 200 Flüchtlinge beraten, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen war. Allen wurde der Zugang zu der Arbeitsagentur ermöglicht und in vielen Fällen von dort in weiterführende Maßnahmen zur beruflichen Integration vermittelt.

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Text: Stadt Koblenz