Lahnstein – Hochwasserschutz ist für Lahnstein zu teuer

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Rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zu der Informationsveranstaltung in die Lahnsteiner Stadthalle gekommen, um Näheres über das Aus des Hochwasserschutzes zu erfahren (Foto: Stefan Best/Stadtverwaltung Lahnstein).

Lahnstein – Hochwasserschutz zu teuer: So lautet das Endergebnis der durchgeführten Machbarkeitsuntersuchungen der zuständigen Landesbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Rund 30 Zuhörer, Vertreter der Hochwassernotgemeinschaft, Ratsmitglieder, sie alle hatten sich in der Lahnsteiner Stadthalle eingefunden und waren gespannt, was der Präsident der SGD Nord, Dr. Ulrich Kleemann, und die anwesenden Fachleute zu den geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in Lahnstein verkünden wollten.

„Natürlich können wir uns nicht über das Ergebnis freuen und sind enttäuscht“, so Oberbürgermeister Peter Labonte, „aber die auf klaren Daten und Fakten basierende Entscheidung des Landes ist durchaus nachvollziehbar.“ Labonte dankte dem Präsidenten der SGD Nord, der persönlich mit seinen Mitarbeitern und den beteiligten Planungsbüros zur Vorstellung der Untersuchungsergebnisse nach Lahnstein gekommen war und damit auch die Bedeutung des Projektes unterstrich. „Allein die Dauer des Verfahrens zeigt, dass es sich bei dem Abwägungsprozess sicher keiner leicht gemacht hat.“

Nach 17 Jahren, in denen unterschiedlichste Überlegungen, Bürgerworkshops und Untersuchungen durchgeführt wurden, steht nun das „Aus“ für den Hochwasserschutz in Lahnstein fest. 1999 begannen mit der Erhebung der Gebäude- und Grundstücksdaten im Überschwemmungsgebiet dazu die Untersuchungen. Zuletzt waren in den vergangenen zwei Jahren im Auftrag der SGD Nord sogenannte Erkundungsbohrungen und Rammkernsondierungen im Stadtgebiet durchgeführt worden, um Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit in den Hochwasserbereichen für eine Machbarkeitsstudie zu gewinnen. Die Untersuchungen haben allerdings schlussendlich gezeigt, die Sachlage am Rhein-Lahn-Eck ist zu komplex und kompliziert, der Kostenaufwand nicht darstellbar.

„Nun müssen wir den Blick nach vorne richten und das tun, was unter den gegebenen Umständen möglich ist. Also gilt es, zusammenzurücken und die Hochwasservorsorge gemeinsam mit den Bürgern und unterstützt durch die Hochwassernotgemeinschaft, in die eigenen Hände zu nehmen. Wir werden die betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht alleine lassen“, verspricht Labonte. Angedacht ist nun eine Erörterung in den städtischen Gremien, eine sogenannte „kleine Hochwasserschutzmaßnahmen“ anzustoßen. Konkret muss entschieden werden, ob für Lahnstein ein örtliches Hochwasserschutzkonzept mit individuellen Objektschutzmaßnahmen erarbeitet werden soll, was Labonte und die SGD Nord befürworten. „Die SGD Nord wird eine höchstmögliche Förderung des Landes für die Erstellung des Konzeptes unterstützen“, so SGD Nord Präsident Dr. Ulrich Kleemann

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Text: Alina Hillesheim
Stadtverwaltung Lahnstein
Fachbereich 1 – Presse
Kirchstraße 1
56112 Lahnstein