Mainz – 75. Jahrestag der Deportationen der Mainzer Juden am 27. und 30. September 1942

Im Jahr 2017 jähren sich zum 75. Mal die Massendeportationen jüdischer Mainzerinnen und Mainzer in osteuropäische Durchgangs- und Vernichtungslager.

Hallo-Mainz- Stadtnachrichten -Mainz – (gl). Am 25. März 1942 wurden mit einem Sonderzug der Reichsbahn aus Darmstadt mehr als 1.000 rheinhessische Juden, davon allein 470 aus Mainz, deportiert. Ende September 1942 folgten weitere Transporte. Am 27. September wurden dann 453 zumeist ältere Menschen in das Lager Theresienstadt im „Protektorat Böhmen-Mähren“ gebracht.

Man hatte ihnen einen „Altersruhesitz für Juden“ versprochen. In Wirklichkeit mussten sie in völlig überfüllten Unterkünften unter den schlimmsten hygienischen Verhältnissen leben. Viele Menschen starben an Seuchen oder Unterernährung. Kamen weitere Insassen hinzu, rollten immer wieder Transporte aus Theresienstadt nach Auschwitz in die Gaskammern.

Am 30. September wurden 883 hessische Juden, darunter 178 aus Mainz, vermutlich direkt in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Sie wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. 1943 und zu Beginn des Jahres 1944 wurden nochmals kleinere Gruppen aus Mainz nach Theresienstadt deportiert.

Um an diese unmenschlichen Verbrechen zu erinnern fand bereits im März auf dem Marktplatz eine Gedenkveranstaltung statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Namen aller Deportierten verlesen.

Am 9.11.2017, dem Jahrestag der Pogromnacht, wird um 16 Uhr in der Neuen Synagoge wieder eine Gedenkveranstaltung stattfinden, die Oberbürgermeister Ebling gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde plant. Auch hier werden noch einmal die Namen aller Opfer verlesen.

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Herausgeber:
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Marc André Glöckner, Abteilungsleiter und Pressesprecher der Stadt Mainz
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