Mainz – Dr. Sylvia Groß (AfD): Vorschläge des Bundesgesundheitsministers sind bestenfalls Symptombekämpfung einer verfehlten Gesundheits- und Bildungspolitik

Mittelrhein-Tageblatt-Politik-AfD-RLP-Mainz – Der Landesverband Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz des Marburger Bundes hat die Pläne des Bundesgesundheitsministers, Jens Spahn (CDU), zur beschleunigten Anerkennung der Abschlüsse ausländischer Pflegekräfte und Ärzte, kritisiert. Bedenklich seien insbesondere die Anwerbung von Ärzten aus Ländern, in denen die medizinische Versorgung weitaus schlechter als hierzulande sei und die Tatsache, dass nur gut die Hälfte aller ausländischen Ärzte die fachsprachlichen Prüfungen bei den zuständigen Landesärztekammern bestehe. Die Vorschläge bergen demnach immense Risiken für die gewohnte Qualität der der Patientenversorgung.

Dazu Dr. Sylvia Groß, gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Die Vorschläge des Bundesgesundheitsministers dienen bestenfalls der Symptombekämpfung einer verfehlten Gesundheits- und Bildungspolitik in diesem Bereich. Bereits jetzt fehlt es an Pflegefachkräften und Ärzten, insbesondere im ländlichen Raum. Dabei wird sich der Bedarf hier in den kommenden Jahren durch die hohe Zahl an Ärzten, die kurz vor ihrem Ruhestand stehen, noch verstärken. Erschwerend kommt hinzu, dass die Menschen älter und krankheitsanfälliger werden, was ein Mehr an Ärzten erfordert. Diese Entwicklung war seit mehr als 15 Jahren absehbar.“

Dr. Groß weiter: „Die derzeitige Anzahl der Absolventen im Studienfach Humanmedizin ist nicht ansatzweise ausreichend, um diesen Bedarf zu decken. Gleichzeitig müssen auch geeignete Bewerber für dieses Studienfach mangels Studienplätzen abgewiesen werden. Hier ist den Ausführungen des Landesverbandes des Marburger Bundes uneingeschränkt zuzustimmen; die Zahl der Studienplätze hätte hier bereits vor zehn Jahren signifikant erhöht werden und gerade hier auch die Landesregierung tätig werden müssen – Hochschulpolitik ist Ländersache. Trotzdem weigert sich die Landesregierung an dieser Stelle nach wie vor, zügig tätig zu werden, ein geradezu paradoxes Verhalten.“

Abschließend: „Dass jetzt ausländische Pflegekräfte und Ärzte als Lückenbüßer für diese verfehlte Gesundheits- und Bildungspolitik der vergangenen Jahren einspringen sollen, wird an den grundlegenden Problemen nichts ändern. Dies, zumal die geäußerten Bedenken des Landesverbandes ‚Marburger Bund‘ hinsichtlich bestehender Risiken für die Versorgungsqualität nicht von der Hand zu weisen sind. Es ist ein Trauerspiel, dass ein Land wie Deutschland nicht in der Lage ist, seinen Bedarf an Pflegefachkräften und Ärzten aus eigener Kraft zu decken. Hier brauchen wir zügige, nachhaltige Lösungen auf Bundes- aber auch auf Landesebene, keine Behelfslösungen.“

Dr. Sylvia Groß ist Gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion im Landtag Rheinland Pfalz.

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Fabian Schütz
Leiter Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz
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