Presseschau – Rheinische Post: Kommentar: Schröders Fauxpas

Presseschau aus Deutschland - Aktuell -Presseschau – Düsseldorf (NRW) – Die Politik ist eine homogene Veranstaltung. Viele Akademiker, viele Juristen, viele Lehrer und viele Parteikarrieristen. Zu wenige Praktiker aus der Wirtschaft wollen sich das Posten-Geschacher, auch das im Vergleich zu den Top-Jobs in der Wirtschaft relativ niedrige Gehalt, antun.

Es ist also wünschenswert, dass der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik intensiver wird. Die Expertise von außen ist gut. Der Wechsel muss aber beidseitig funktionieren. Ein Politiker muss nach seinem Ausscheiden und einer gewissen Karenzzeit in der Wirtschaft arbeiten dürfen. Es ist auch nachvollziehbar, dass dies wahrscheinlich irgendwie mit dem früheren Fachgebiet zu tun hat.

Aber wenn der frühere deutsche Bundeskanzler als Chefkontrolleur zu einem Unternehmen wechselt, das auf der Sanktionsliste der EU steht und das mit Milliarden die politischen Ziele eines zumindest teil-autoritären Präsidenten unterstützt, ist das mehr als ein Geschmäckle. Es ist inakzeptabel. Wir brauchen einen pragmatischen Kurs zu Russland. Wir brauchen nicht Schröder im Rosneft-Aufsichtsrat.

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