Stadt Wertheim – Alle wollen, dass es friedlich bleibt: Vorbereitung auf Höcke-Auftritt und Gegendemo

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Vom Marktplatz aus soll die Kundgebung „Solidarität statt Hetze“ am Donnerstag über die Brückengasse Richtung links der Tauber führen. Das Foto zeigt eine ähnliche Demonstration im März 2016. Archivfoto: Stadt Wertheim

Wertheim – Friedlich, ordentlich und störungsfrei soll es am Donnerstag, 14. September, in Wertheim zugehen, wenn eine AfD-Wahlveranstaltung von einer Gegendemo begleitet wird. Im Rathaus fanden am Montag Kooperationsgespräche sowohl mit Vertretern der AfD wie auch mit den Initiatoren der Kundgebung „Solidarität statt Hetze“ statt. Dazu eingeladen hatte das Ordnungsamt der Stadt unter Leitung von Volker Mohr gemeinsam mit der Polizei, vertreten durch Revierleiter Olaf Bamberger und seinen Vertreter Matthias Jessberger.

Die Wahlkampfveranstaltung der AfD beginnt um 19 Uhr in der Aula Alte Steige. Hauptredner wird Björn Höcke sein, AfD-Fraktionsvorsitzender im Thüringischen Landtag. Die AfD rechnet mit großem Zulauf, da der Termin in Wertheim der einzige Wahlkampfauftritt Höckes in Süddeutschland sei. Die Aula wird für 300 Personen bestuhlt und hat einen Puffer von weiteren 100 Plätzen. Sollte die zulässige Personenzahl erreicht sein, muss der Veranstalter weitere Besucher abweisen. Er stellt Ordner und hat einen Sicherheitsdienst mit der Einlasskontrolle beauftragt.

Weitere Sicherheitsauflagen, die die Stadtverwaltung in Abstimmung mit der Polizei im Mietvertrag gemacht hat, betreffen das Schulgelände: Der Zutritt zum Schulgebäude wird nur über den Haupteingang in der Ferdinand-Hotz-Straße möglich sein. Mit Ausnahme dreier zugewiesener Stellplätze darf auf dem gesamten Schulgelände nicht geparkt werden. Besucher der Veranstaltung sollen das Parkhaus am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium oder den Parkplatz am ehemaligen Krankenhaus anfahren. In der Ferdinand-Hotz-Straße gilt ab dem Nachmittag ein absolutes Parkverbot.

Zur Gegen-Demo ruft ein Bündnis dreizehn verschiedener Gruppierungen unter dem Motto „Solidarität statt Hetze“ auf. Angemeldet hat die Protestaktion die IG Metall Main-Tauber, sie ist damit auch für den ordnungsgemäßen Ablauf verantwortlich. Die Kundgebung beginnt um 17 Uhr auf dem Marktplatz. Von hier aus ziehen die Teilnehmer über die Brückengasse und die Tauberbrücke in die Hospitalstraße. Der Demonstrationszug überquert die Hans-Bardon-Straße und bewegt sich weiter durch die Hospitalstraße. An deren trichterförmigem Ende findet dann die Abschlusskundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen und Aktionen statt.

Während dieses Demonstrationszugs, also etwa im Zeitraum von 17.30 bis 18.30 Uhr, kann es zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen kommen. Betroffen sind der Übergang vom Marktplatz auf die Tauberbrücke und der Kreuzungspunkt Hospitalstraße / Hans-Bardon-Straße. Die Polizei wird hier den Verkehr jeweils kurzzeitig anhalten, um die Teilnehmer der Kundgebung passieren zu lassen.
Eine Prognose über die erwartete Teilnehmerzahl konnte der Versammlungsleiter der IG Metall Main-Tauber nicht abgeben; sie hänge vom Mobilisierungsgrad der dreizehn Bündnispartner ab. Die Kundgebungsinitiative muss mit Warnwesten gekennzeichnete Ordner stellen, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Diese und alle weiteren Regeln sind in einer schriftlichen Verfügung festgehalten, mit der die Stadt Wertheim die Demonstration genehmigt hat. Auf die wesentlichen Inhalte dieser Verfügung wird der Versammlungsleiter zu Beginn der Kundgebung auf dem Marktplatz alle Teilnehmer hinweisen und zu deren Beachtung auffordern. Allen Gruppierungen, die sich dem Bündnis „Solidarität statt Hetze“ angeschlossen haben, sei ein friedlicher und störungsfreier Ablauf der Kundgebung sehr wichtig, versicherte der Versammlungsleiter. „Sollte irgendeine Form von Gewalt ins Spiel kommen, brechen wir das Ganze sofort ab,“ kündigte er an.

Im März letzten Jahres war es bei einem Auftritt des AfD-Politikers Alexander Gauland im Vorfeld der baden-württembergischen Landtagswahl zu Tumult gekommen. Gewaltbereite Gegendemonstranten hatten sich vor der Aula Alte Steige mit Polizei und Ordnern handgreifliche Auseinandersetzungen geliefert. Alle Teilnehmer des Kooperationsgesprächs am Montag im Rathaus waren sich einig: Solche Szenen dürfen sich nicht wiederholen.


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