Eltville am Rhein – Biedermeieratmosphäre zum Eltviller Sektfest

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - EltvilleEltville am Rhein – Die Wein-, Sekt- und Rosenstadt lädt von Freitag, 5. Juli, bis Montag, 8. Juli 2019, zum 84. Sekt- und Biedermeierfest ein. Das Fest bietet alles, was ein Sommerfest braucht: Schattenplätze unter Platanen, einen herrlichen Blick auf den Rhein, hervorragenden Winzer-Sekt und prächtige Rosenbeete in voller Blüte.

Doch es gibt noch einen ganz besonderen Anziehungspunkt: Die Mode der Biedermeierzeit. Einen Ausflug in das 19. Jahrhundert, ohne dafür ein Museum besuchen zu müssen, kann man in der ältesten Stadt des Rheingaus jedes Jahr um diese Zeit beim traditionellen Sekt- und Biedermeierfest machen. Dann mischen sich Frauen unter das Festvolk, die sich eine Wespentaille geschnürt haben. Ihre Kleider sind bodenlang und vornehmlich kariert, gestreift oder geblümt. Dazu tragen sie die berühmte Schute, eine Haube, die unter dem Kinn geschnürt wird und einen Schirm, der die vornehmen Damen vor der Sonne schützt. Die Herren stehen der Eleganz der Frauen in nichts nach. In Frack und Zylinder, um den Hals ein aufwändig gebundenes Tuch und eine Taschenuhr in der Hand, flanieren sie nach Art der Dandys durch die Straßen.

Bereits im Jahr 1935 gab es ein Biedermeierfest in Eltville. In einer Zeit zunehmender politischer Unruhe besannen sich die Stadtväter auf die bürgerlichen Tugenden, wie sie während des Biedermeiers im 19. Jahrhundert gepflegt wurden. Damals kultivierte das Bürgertum sein Privat- und Familienleben besonders intensiv. Tugenden wie Fleiß, Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Treue wurden hoch geachtet. An diese Tradition knüpfte der Eltviller Biedermeierverein in den 1990er Jahren wieder an. Ein passender Ort für ein solches Vorhaben – denn wer nach einer Idylle sucht, ist in Eltville mit seinen romantischen Gässchen und Fachwerkhäusern gerade richtig.

Wer während des Festes den besten Blick auf die vornehmen Damen und Herren haben will, sollte am Nachmittag des Festsonntags vor Ort sein. Dann präsentieren sich alle Mitglieder und befreundete Vereine des Eltviller Biedermeiervereins während eines Einzugs auf das Festgelände in ihren Kostümen. Das Aufstellen erfolgt um 14.45 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit. Um 15 Uhr werden Tänze aus der Biedermeierzeit auf dem Tanzboden unter den Platanen dargeboten.

Doch Eltville ist nicht nur wegen seiner Biedermeier-Tradition berühmt. Eltville trägt auch die Beinamen Sekt- und Rosenstadt. Hier wird seit 150 Jahren Sektgeschichte geschrieben. Namen wie Matheus-Müller, Mumm und Schloss Vaux haben Eltville in der ganzen Welt bekannt gemacht. Mit einem Glas Sekt im Schatten der Platanenallee am Rheinufer zu stehen und den Schiffen nachzuschauen, verleiht dem Fest den besonderen Charakter.

Die Rosen, die im Hochsommer in voller Blüte stehen, tragen ebenfalls zum Flair des Festes bei. 22.000 Rosenstöcke blühen in den Grünanlagen und im Burggraben, denn dort, wo weltberühmte Weine reifen, ist das Klima genau richtig für die Königin der Blumen. Unter den 350 Sorten finden sich viele Raritäten. Mit gutem Recht befindet sich Eltville im Kreise der zehn deutschen Rosenstädten. Das Sekt- und Biedermeierfest dauert von Freitag bis Montag. Gefeiert wird direkt am Rheinufer bis zur Kurfürstlichen Burg und auf dem Entenplatz.

In der Tourist-Information der Kurfürstlichen Burg findet man neben einem Ausschank auch ein kleines, feines Sortiment an Geschenkartikeln und Accessoires.

Auf vier Bühnen gibt es Musik für jeden Geschmack. Und am Montagabend findet das traditionsreiche Fest seinen Abschluss im großen Feuerwerk.

Weitere Informationen erhalten Interessierte in der Tourist Information in der Kurfürstlichen Burg, Burgstraße 1, Telefon 06123 9098-0 oder unter www.eltville.de.

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