Eltville am Rhein / Rheingau – Die herrliche Sonnenlage am Rhein und die klimatisch günstigen Bedingungen bringen außergewöhnliche Rieslinge hervor – doch setzt der Klimawandel mit seinen heißen und trockenen Perioden einerseits und den Auswirkungen von Unwetter und Starkregen andererseits den Trauben und somit den heimischen Winzern zu. Damit diese sich auf die Auswirkungen des Klimawandels einstellen können und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Trauben und Weinbaulandschaft vornehmen können, wurde im Mai dieses Jahres ein Modellprojekt für Maßnahmen zur Klimaanpassung gestartet.
„Kooperationen zur Klimaanpassung in Weinbau-Landschaften“ lautet die Langversion des Projekttitels „KliA-Net“ – „Net“ steht dabei für Netzwerk. Um dessen Aufbau soll es gehen, wenn die Stadt Eltville gemeinsam mit den anderen beiden Projektpartnern, der Hochschule Geisenheim und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, am 13. November 2019 zur Auftaktveranstaltung in die Kurfürstliche Burg Eltville einlädt. Als weitere Kooperationspartner sind der Zweckverband Rheingau und der Rheingauer Weinbauverband mit in das Vorhaben eingebunden.
Ziel des Projektes ist es, innerhalb des Projektzeitraums bis Ende April 2022 lokale und interkommunale Kooperationen auf- und zu einem konzertieren Handeln zur Anpassung an den Klimawandel im Weinbau am Beispiel des Rheingaus auszubauen. Innerhalb des Netzwerkes sollen effektive, zukunftswirksame Handlungs- und Umsetzungskonzepte zur Klimaanpassung für die unterschiedlichen Akteure im Weinbau und in der Landschaft entwickelt und umgesetzt werden. Weitere Ziele sind Maßnahmen zur Verringerung von Klimaschäden unter der Prämisse des Klimaschutzes und der bestmöglichen Erbringung von Ökosystemleistungen.
Die Akteure des Netzwerks „KliA-Net-Weinbau“ aus allen relevanten Kreisen aus der Region sollen durch die im Rahmen des Projektes erforschten und umgesetzten Ergebnisse befähigt werden, selbst praktische Maßnahmen zur Klimaanpassung umzusetzen und ggf. auf andere Gebiete (Obstanbau, Landwirtschaft, Wald- und Naherholungsgebiete) zu übertragen. Dabei geht es darum, auf die klimatischen Veränderungen ökologisch und ökonomisch effektiv zu reagieren. Und auch die Städte und Gemeinden im Rheingau sind aufgerufen, gemeinsam Projekte in den Bereichen Flurbereinigung, Starkregen sowie Natur- und Klimaschutz voran zu bringen. Überdies werden gemeinsam mit den Winzern Maßnahmen entwickelt, mit denen der Weinbau sich besser auf die sich verändernden Klimaverhältnisse einstellen kann.
Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit 300.000 Euro, einschließlich des Eigenanteils der drei Projektpartner beläuft sich die Gesamtsumme auf 590.000 Euro. Während die Hochschule Geisenheim und das Wuppertal Institut die fachliche und wissenschaftliche Leitung übernehmen, ist es Aufgabe der Stadt Eltville, das Netzwerk der relevanten Zielgruppen und Akteure aufzubauen. Zielgruppe sind dabei Winzer, Verbandsakteure, kommunale Vertreter, Wissenschaftler, Vereine und Stiftungen, die sich mit dem Klimaschutz befassen.
Das Vorhaben besitzt auch Modellcharakter für andere Weinbauregionen Deutschlands und Europas, die entwickelten und angewendeten Methoden und Konzepte sollen zugleich übertragbar sein auf andere Agrarsysteme wie Obst-, Gemüse- und Ackerbaugebiete.
Infokasten:
Auftaktveranstaltung und Netzwerktreffen: Die Zukunft des Weinbaus im Rheingau – wie können wir auf die klimatischen Veränderungen ökologisch und ökonomisch effektiv reagieren? Am Mittwoch, 13. November, 18 Uhr, Kurfürstliche Burg Eltville.
Anmeldungen bitte online unter: https://formular.io/f/klianet1
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Eltville am Rhein, 17. Oktober 2019