Frankfurt am Main – SPD zum Thema: Überbrückungshilfen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in der Krise

Stella Schulz-Nurtsch – frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Hessische-Nachrichten - Stadt Frankfurt am Main - Aktuell -Frankfurt am Main – Die SPD-Fraktion im Römer freut sich über die Unterstützung der anderen Koalitionsparteien im Kampf gegen die menschenunwürdigen Lebensverhältnisse von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern. In einem gemeinsamen Antrag fordert die Koalition staatliche Hilfen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter, um diesen in Zeiten des Lockdowns ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern.

„Ich freue mich darüber, dass sich unsere Koalitionskolleginnen und -kollegen unserer Forderung nach mehr Unterstützung für die Schwächsten in unserer Stadt anschließen. Seit Monaten sind die sogenannten Laufhäuser in Frankfurt auf Grund der Pandemie geschlossen. Was bei dieser Entscheidung jedoch in Vergessenheit gerät, sind die Schicksale, die mit der Schließung von Bordellen und ähnlichen Einrichtungen verbunden sind“, mahnt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Stella Schulz-Nurtsch.

„Denn diese Schließung ist gleichzusetzen mit einem Berufsverbot. Diejenigen, die in Laufhäusern arbeiten und oft auch wohnen, stehen jetzt mittellos auf der Straße. Aus blanker Not bieten immer mehr Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter ihre Dienste auf der Straße an, in Grünanlagen, auf dunklen Parkplätzen oder an anderen gefährlichen Orten. Dort sind sie Gewalt und unzumutbaren hygienischen Bedingungen ausgeliefert“, erklärt die Sozialdemokratin.

Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter müssten andere Wege finden, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Die derzeitige Entwicklung zwinge diese Menschen in die Illegalität und in ein erhöhtes Gesundheits- und Sicherheitsrisiko. Eine Kontrolle des Pandemiegeschehens sei somit ebenfalls ausgeschlossen. Dabei zeige sich erneut, wie wichtig begleitende Hilfsprogramme, wie Ausstiegsberatungen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Frauenhäuser und Möglichkeiten zur Weiterbildung seien, um aus der Prostitution aussteigen zu können.

„Als Fraktion haben wir uns schon immer dafür eingesetzt und werden dies auch in Zukunft tun. Wer sich ohnehin bereits am Rande der Gesellschaft befand, droht in der Krise nun abzustürzen. So weit dürfen wir es nicht kommen lassen, daher setzen wir uns klar für Überbrückungshilfen und Transferleistungen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter ein“, so Schulz-Nurtsch abschließend.

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Sabrina Pollino
Fraktionsreferentin
spd-fraktion.frankfurt.de