Frankfurt am Main – Stadtentwicklung: Schule am Hang wird saniert und erweitert

Stadtrat Schneider: Grundschule erhält zusätzliche Räume, Mensa und Turnhalle.

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - Frankfurt am MainFrankfurt am Main – (ffm) Für rund 44,7 Millionen Euro wird die Schule am Hang in Bergen-Enkheim saniert und erweitert.

Der Magistrat hat die von Baudezernent Jan Schneider eingebrachte Bau- und Finanzierungsvorlage am Freitag, 24. April, beschlossen. Wenn auch die Stadtverordneten zustimmen, kann im ersten Quartal 2021 mit vorbereitenden Maßnahmen für das Projekt begonnen werden. „Damit bringt das Amt für Bau und Immobilien nicht nur ein sanierungsbedürftiges Schulgebäude auf den neusten Stand, sondern schafft auch mit einem modernen Erweiterungsbau Platz für zusätzliche Schülerinnen und Schüler sowie den Ganztagsbetrieb“, betont Stadtrat Schneider. „Außerdem erhält die Grundschule die dringend benötigte zweite Turnhalle und eine Mensa.“

Die in den 1950er und 1970er Jahren entstandenen Gebäude der Schule am Hang befinden sich zum Teil in einem schlechten Zustand. Es gibt Mängel beim Brandschutz und beim energetischen Standard sowie undichte Stellen in den Dächern. Außerdem lassen sich in der vorhandenen Raumstruktur die aktuellen pädagogischen Anforderungen nicht umsetzen. Die Schule ist nicht barrierefrei und kann deshalb nicht inklusiv arbeiten. Für die bereits erfolgte Erweiterung von vier auf fünf Züge und den Ganztagsbetrieb fehlen Räume sowie eine zweite Turnhalle.

Mit Sanierung und Neubau wird die Schule am Hang ausreichend Platz für 550 Schüler haben. Das architektonische Konzept der Arbeitsgemeinschaft HK Architekten/Neumann Architektur sieht vor, die fünf charakteristischen Klassenpavillons zu erhalten und zusammen mit der bestehenden Sporthalle in einen Gesamtkomplex zu integrieren. Ergänzungsbauten verbinden die Gebäude barrierefrei und stellen zusätzliche Räume bereit. „Mit dieser Architektur wird gewährleistet, dass sich die Schule weiterhin in die kleinteilige Struktur der Wohnbebauung in der Nachbarschaft integriert“, betont Schneider. Über der bestehenden Sporthalle entsteht ein „Kinderrestaurant“, das mit einem großen Mehrzweckraum kombiniert und für Veranstaltungen genutzt werden kann. Die zweite Sporthalle wird neben der bestehenden errichtet und zum Teil in den Hang integriert. Sie erhält ein Spielfeld auf dem Dach und einen eigenen Zugang für externe Nutzungen. „Durch die Nutzung der Dachflächen der Sporthallen können wir die Schule sehr platzsparend erweitern“, erläutert Schneider.

Vier der fünf Pavillons werden künftig als sogenannte Lernhäuser für jeweils eine Jahrgangsstufe mit je fünf Klassen genutzt. Sie sind als moderne Lernlandschaften mit einem gemeinsamen „Marktplatz“ organisiert. Auf diese Weise entstehen kleine „Schulen in der Schule“. Die Kinder halten sich überwiegend in ihrem jeweiligen Lernhaus auf und erreichen Fachräume, Mensa und Sporthalle über eine barrierefreie Verbindung im Ergänzungsbau. Die Fachräume im Erdgeschoss – unter anderem für Kunst, Musik, IT – haben Ateliercharakter und einen eigenen Zugang ins Freie. Im fünften Klassenpavillon wird die Ganztagsbetreuung untergebracht. Das bestehende Gebäude des Horts im Westen des Geländes ist nicht sanierbar und wird im Zuge der Gesamtbaumaßnahme abgebrochen. An dieser Stelle entstehen Sport- und Spielflächen für die Schule.

Ursprünglich war geplant, die Schule im laufenden Betrieb in drei Abschnitten zu sanieren und zu erweitern und nur einzelne Klassen in ein provisorisches Gebäude auf dem Schulhof auszulagern. Da sich der Bauablauf geändert hat, lässt sich dies nicht mehr realisieren. Deshalb wird die Schule während der Bauzeit in eine aus vier Gebäuden bestehende Stahlmodulanlage auf dem Parkplatz der Schule am Ried ausgelagert. Diese Fläche ist nur einen Kilometer von der Schule am Hang entfernt sowie bereits erschlossen und befestigt, wodurch erhebliche Kosten eingespart werden können. Außerdem ergibt sich ein Vorteil für den Bauablauf, da die gesamte Baumaßnahme nun in einem Abschnitt realisiert werden kann. „Dadurch kann die Bauzeit von mindestens viereinhalb Jahren auf rund drei Jahre verkürzt werden“, betont Baudezernent Schneider. Das Übergangsquartier wird in enger Abstimmung mit der Schule am Ried geplant und errichtet. Parallel dazu wird auch an der Schule am Ried selbst gebaut. Sie erhält für rund 26,4 Millionen Euro einen Neubau mit zusätzlichen Klassenräumen, einer Aula und einer Cafeteria.

Mit der Auslagerung der Schule am Hang entspricht das Amt für Bau und Immobilien auch dem Wunsch der Schulgemeinde. „Wir haben in einem konstruktiven Dialog eine gute Lösung gefunden“, betont Schneider. „Dafür bedanke ich mich ausdrücklich bei der Schule am Hang, aber auch bei der Schule am Ried, die sich bei der Suche nach einem Übergangsstandort sehr kooperativ gezeigt hat.“