Presseschau – neues deutschland: Sozialpsychologe Vinnai: Privateigentum lässt das soziale Wesen des Menschen verkümmern

Mittelrhein-Tageblatt - Newsportal - Deutsche Presseschau -Presseschau – Berlin – Der Sozialpsychologe Gerhard Vinnai fordert eine neue Kritik des Privateigentums. Im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ (Samstagausgabe) sagte er: „Das Privateigentum trennt zwischen Mein und Dein. Dadurch wird die eigene Welt von der Welt des anderen abgetrennt, was soziale Solidarität und gemeinsames soziales Handeln sehr erschwert und das soziale Wesen des Menschen verkümmern lässt.“ Zwar bedeute Privateigentum für seine Besitzer gewisse Freiheiten – nicht zuletzt die „Freiheit des Konsums“ -, Sicherheit und Schutz. Doch gehe die Konzentration von Privateigentum immer mit der Enteignung vieler einher.

„Im produzierenden Gewerbe, in der Landwirtschaft oder im Handel werden Kleinbetriebe zunehmend durch Großbetriebe aus dem Feld geschlagen, was ihrer Enteignung gleichkommt.“ Dabei habe die Psyche mit ihrer engen Bindung an das Privateigentum auch gegensätzliche Dimensionen, wenn etwa die kollektive, rauschhafte „Brüderlichkeit der Fußballarenen“ als attraktiv erfahren werde. Darin stecke ein Potenzial, das sich etwa in den Kämpfen um öffentliche Räume entfalte.

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