Stadt Hanau – Soziales: „Die Corona-Pandemie stellte uns weiterhin vor große Herausforderungen. Die sozialen Auswirkungen der Pandemie sind aktuell noch nicht in ihrem vollen Umfang abzusehen, aber sie sind eindeutig vorhanden“, sorgt sich Bürgermeister Weiss-Thiel. Studien wiesen unter anderem darauf hin, dass psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Erwachsenen neu auftreten oder aber – bei vorhandener Vorerkrankungen wie Depressionen – im Zuge sozialer Isolierung verstärkt die Menschen beeinträchtigen.
„In eben solchen Zeiten ist es besonders wichtig für unsere Hanauer Bürger*innen, die sozialen Anlaufstellen aufrecht erhalten zu können. Hierbei sind wir insbesondere auf die Unterstützung unserer Freien Träger in der Jugendhilfe angewiesen“, so der Bürgermeister. Zu den freien Trägern der Jugendhilfe in Hanau zählen die verschiedenen Beratungsstellen, die Jugendberufshilfe, die Jugendarbeit und die Familienbildung.
„Die Menschen in den Beratungsstellen hören zu und berichten von den Nöten, mit denen sich die Menschen an sie wenden“, berichtet auch Andrea Knips-Profeld, Leiterin des Amts für Soziale Prävention. In den Gesprächen zeige sich, dass Familien aufgrund der Einschränkungen zur Corona-Pandemie stark belastet sind: Eltern berichten von existenziellen Sorgen durch Arbeitsplatzverlust und damit einhergehender Überschuldung. Erschöpfungszustände vor allen bei Müttern nehmen deutlich zu. Ängste, dass Kinder durch Homeschooling abgehängt werden, sind durchaus berechtigt. „In den Gesprächen wird zunehmend eine gereizte Stimmung augenscheinlich“, erzählt Knips-Profeld, es sei daher zu befürchten, dass auch die innerfamiliärere Gewalt zunähme. „Wir beobachten eine Zunahme in der Nachfrage von Lehrkräften, die sich Sorgen machen, dass ihre Schülerinnen und Schüler häuslicher Gewalt ausgesetzt sein könnten“, berichtet sie.
In all diesen Belangen seien nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Hanau, sondern auch die Freien Träger der Jugendhilfe in unterschiedlichen Schwerpunkten ansprechbar, hören zu und vermitteln in andere Hilfsangebote, wenn sie nicht weiterhelfen können, weiß Knips-Profeld. „Für alle, die beratend im sozialen Bereich tätig sind, ist die Arbeit täglich ein Spagat zwischen der Fürsorgepflicht ihren Mitarbeitenden gegenüber, der Sorge um die eigene Gesundheit und den notwendigen Kontakten zu den Kindern, Jugendlichen und Familien. Hier gilt es, die Hygienevorschriften, die individuellen gesundheitliche Gegebenheiten und die persönlichen Ängste in eine gute Balance zu bringen“, sagt die Leiterin des Amts für Soziale Prävention.
Umso mehr freut sich Bürgermeister Weiss-Thiel, allen Freien Trägern der Stadt Hanau mitteilen zu können, dass auch – wie bereits im vergangenen Jahr – die Kostenzusicherungen für die Freien Träger vollumfänglich bestehen bleiben. „Auch wenn Corona-bedingt von den Freien Trägern nicht alle Leistungen im vollem Umfang erbracht werden können, kürzen wir keine Gelder!“, betont Weiss-Thiel. Obwohl die Stadt Hanau damit 400.000 Euro mehr ausgeben werde, als vom Gesetzgeber (Sozialdienstleister-Einsatzgesetz) vorgesehen, werde sie keine Anpassung an reduzierte Leistungen aufgrund der Pandemie gemäß SodEG veranlassen, stellt der Bürgermeister fest.
„Uns ist es wichtig, dass für unsere Träger in Hanau die Personal- und Betriebskosten gedeckt sind und keiner entlassen werden muss“, erklärt Bürgermeister Weiss-Thiel. Er setzt auch in der Corona-Krise auf den Fortbestand einer weiterhin vielfältigen Trägerlandschaft, die auch in Zukunft kompetente Ansprechpartner*innen für die Bürgerinnen und Bürger von Hanau bereitstellen kann.
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