Stadt Hanau – Zahlreiche Projekte im Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten: Stadtteiltreffen im Nachbarschaftshaus mit vielen Neuigkeiten

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - Hanau -Stadt Hanau – Die Entwicklung der zahlreichen Bauprojekte im Stadtteil, das Fortschreiten der Betriebsansiedlungen, die Planungen für Schulen und Kitas, der Radwegeplan, brenzlige Verkehrssituationen sowie 26 weitere Tagesordnungspunkte standen auf dem Programm für das Stadtteiltreffen Lamboy/Tümpelgarten, das im Rahmen der Ortsbeiratssitzung im Nachbarschaftshaus des Stadtteils stattfand.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtrat Thomas Morlock gaben dem Ortsbeirat Rückmeldung zu den im letzten Jahr gestellten Anträgen und unterrichteten sie über Veränderungen im Stadtteil, in dem rund 11.720 Menschen leben. Unterstützt wurden sie dabei durch MitarbeiterInnen der städtischen Ämter und Eigenbetriebe.
Zum Fortschreiten des Wohnbauprojekts auf dem ehemaligen Cardwell-Areal berichtete der OB: „Die Baugenehmigungen wurden überwiegend erteilt, lediglich ein Antrag ist noch in Bearbeitung. Das Vorhaben ist aktuell im Bau.“ Vorgesehen seien 15 Reihenhäuser, 4 Doppelhaushälften sowie 124 Wohnungen in acht Mehrfamilienhäusern. Besonderes Augenmerk liege auf dem Erhalt des wertvollen Baumbestandes. Das Vorhaben werde von Ten Brinke realisiert.

„Die Entwicklung des Gewerbegebietes Am Lamboywald wurde im Jahr 2018 abgeschlossen“, berichtete Kaminsky weiter. Dadurch seien mehr als 100 neue Arbeitsplätze entstanden. „Die noch unbebaute Fläche gegenüber des Autohauses Noe-Stang befindet sich zum Teil in Neubauplanung für eine Halle durch das Unternehmen Werbebau.“

Zu den Lamboy Höfen am Sophie-Scholl-Platz berichtete Kaminsky: Das letzte Gebäude zur Lamboystraße (1101) an Lamboyhöfe GbR verkauft. Der Erstbezug ist für Ende 2019 geplant. Die Vitos Herborn gGmbH errichte dort eine Kinder- und Jugendpsychiatrie und somit einen Meilenstein für den Gesundheitsstandort. Der Neubau koste 20 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme sei für Oktober 2020 geplant. Die derzeitigen Rohbauarbeiten würden voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen, sodann erfolge der Innenausbau.

Des Weiteren sei die Offenlage der Vorlage „Bebauungsplan Nr. 119 „Sporthalle Jula-Hof-Sportanlage vom 7.10.- 8.11.2019 erfolgt. Die eingegangenen Stellungnahmen würden derzeit ausgewertet. Es seien jedoch keine Stellungnahmen bekannt, welche den Bau der Sportanlage gefährden könnten, so der OB.

Zudem berichtete der OB, dass der Rohbau für das Mehrfamilienhaus Ahornweg 6 erstellte sei und nun der Innenausbau folge. Mit der Fertigstellung werde im 2. Quartal 2020 gerechnet. „Geplant sind 74 Eigentumswohnungen mit 111 Tiefgaragenplätzen. Es werden Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen zwischen 54 und 92 Quadratmeter. Planung, Bau und Vertrieb macht das Immobilienunternehmen Amadeos“, teilte Kaminsky mit.

„Auch die Baugesellschaft ist im Ortsbezirk an mehreren Projekten tätig“, berichtete der OB. In der Otto-Wels-Straße erfolge derzeit eine Modernisierung, Aufstockung und Nachverdichtung mit einer Investitionssumme von sechs Millionen Euro. Für die Modernisierung und Sanierung von bis zu 45 Wohneinheiten in der Lamboystraße 31-35 seien 800.000 Euro vorgesehen. Für einen Neubau im Erlenweg 1 seien ebenfalls sechs Millionen Euro eingeplant

Zur Schließung des EDEKA-Markts im Juni 2019 berichtete Kaminsky: „Aufgrund der Konkurrenzsituation zum Kinzigbogen und dem benachbarten Penny und Getränkemarkt bestehen keine realistischen Aussichten auf eine weitere Nutzung als Einzelhandelsstandort. Die Fläche soll zukünftig für Wohnnutzung zur Verfügung stehen.“ Es gebe erste Überlegungen des Eigentümers Firma Kleespies für den Neubau von rund 80 Wohnungen. Dazu bedürfe es einer Änderung des bestehenden Bebauungsplans. Der Magistrat bereite den erforderlichen Aufstellungsbeschluss vor. „Es ist angestrebt, diesen am bis Ende des Jahres der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen“, so der OB. Allerding sei noch nicht bekannt ist, ob dort Eigentumswohnungen oder Wohnungen zur Vermietung entstehen sollten.

Bürgermeister Axel Weiss-Thiel berichtete zum Schulentwicklungsplan für die weiterführenden Schulen: „Uns liegt ein Gutachten vor, dass besagt, dass aufgrund des Geburtenanstiegs aktuell viele Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sind. Es zeigt sich zudem der Trend, Kinder nach der Grundschule in einem Gymnasium zu beschulen“. Die Schulform der Hauptschule sei kaum noch interessant und laufe aus. „Hanau muss sich überlegen, wo die vielen Schülerinnen und Schüler zukünftig unterrichtet werden können. Das Gelände der Hessen-Homburg-Schule bietet beispielsweise sich für eine Schulerweiterung an und wird weiter zu diskutieren sein“, so Weiss-Thiel. Der Entwurf des Schulentwicklungsplan solle im Frühjahr 2020 fertiggestellt und dem Kultusministerium zur Prüfung vorgelegt werden. Diese Prüfung dauere erfahrungsgemäß zwölf Monate, sodass Mittel im Haushalt 2022/2023 eingestellt werden könnten.

Des Weiteren berichtete der Bürgermeister zum Baumaßnahmen an den Schulen: „Die Eingangstür der Gebeschusschule wurde in Abstimmung mit dem Denkmalschutz erneuert. Im Entwurf des Wirtschaftsplans 2020 sind für die Sanierung des Flurbereichs vor der Turnhalle entsprechende Mittel vorgesehen.“

Das Schulzentrum Hessen-Homburg werde eine der ersten Schulen sein, welche vom Programm „Digitalpakt Schule“ profitiere, so Weiss-Thiel. Die ersten Arbeiten seien für das 4. Quartal 2019 geplant. Dies beinhalte zunächst den Glasfaseranschluss. Der genaue Ablauf werde mit der Schule abgesprochen.

„In der Tümpelgartenschule wurde bereits mit dem 1. Bauabschnitt, der Grundsanierung des Gebäudes H sowie der Herstellung von Räumen für die Nachmittagsbetreuung begonnen“, berichtet der Bürgermeister. Der eigentliche Baubeginn sei für Mitte nächsten Jahres geplant. Entsprechende Mittel für den 1. und 2. Bauabschnitt seien für die kommenden Jahre im Entwurf des Wirtschaftsplanes vorgesehen. „Als weiterer Bauabschnitt ist die grundhafte Sanierung der Gebäudetrakte A bis C vorgesehen. Das Ende der Sanierung und somit der Umzug der Grundschule der TGS an den Akazienweg ist für das Schuljahr 2022/23 geplant.“ In der Zwischenzeit seien die verbliebenen vier Klassen in den D und E Trakt der Schule umgezogen. Der H-Bau sei derzeit leer und eine Baustelleneinrichtung wurde vorgenommen, berichtete Weiss-Thiel.

Zum Thema ‚Jugendarbeit“ sprach der Bürgermeister über die Programme des Lamboyparks und des Lamboyladens, die weiterhin sehr gut angenommen würden. Die Kooperationspartner seien weiterhin der Lamboypark, Lamboyladen, die Katholische Kirche Heilig Geist, Vereinte Martin Luther und Althanauer Hospital-Stiftung Hanau, Lamboyzeitung – Freunde und Förderer Lamboy Tümpelgarten e.V., das Seniorenbüro und die Freiwilligenagentur, Alt hilft Jung, Kunst ohne Grenzen sowie das Umweltzentrum. „Zudem wird ein Tanzprojekt in Kooperation mit der Gebeschusschule und einer Tanzschule angeboten, finanziert vom Lamboypark, der Stabsstelle Prävention und dem Kinderbeirat ‚Children for a better world‘“, so Weiss-Thiel. Er wies zudem darauf hin, dass der Lamboypark plane im Juni 2020 sein 20-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsfeier zu feiern.

Zur Kindertagesbetreuung berichtete Weiss-Thiel, das derzeit 703 Kinder von 0-12 Jahren im Stadtteil betreut würden. 501 davon hätten städtische Betreuungsplätze. Auch im Lamboy-Tümpelgarten macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar“, so der Bürgermeister. So sei die Erweiterung und energetische Sanierung der Einrichtung Familienzentrum Albert-Schweitzer 2017 abgeschlossen worden, „doch aufgrund des Fachkraftmangels können dort derzeit zwei Gruppen nicht betrieben werden“, berichtete er. Aus diesem Grund sei die Personalakquise stadtweit ein übergeordnetes hochdringliches Thema. „Stellenausschreibungen werden über dauerhafte Onlineportale sowie Werbung in Bussen und Werbetafeln an hochfrequentierten Orten wie Sparkassen und dem Kulturforum aufgestellt. Regelmäßige Teilnahmen an Berufsmessen und Infoveranstaltungen, eine Kooperation mit der Eugen-Kaiser-Schule sowie weiteren Fachschulen im Umkreis zählen dazu.“ Besonderer Fokus liege auf der Ausbildung und dadurch Akquirierung von Nachwuchskräften. „Derzeit sind rund 110 Azubis im Kitajahr 2019/2020 eingestellt“, berichtete Weiss-Thiel.

Für 2020 sei zudem eine neue Qualifizierungsmaßnahme mit einem zertifizierten Bildungsträger für neue Familientagesbetreuungspersonen geplant. Die Akquise, als auch die Eignungsüberprüfung, begännen bereits jetzt im Herbst/Winter 2019. Somit stünden dann in 2020 weitere Betreuungsplätze für Kinder U3 zur Verfügung.

Zum Nachbarschaftshaus Lamboy/ Tümpelgarten konnte der Bürgermeister berichten, dass die bestehenden Fenster sowie die Eingangstür wurden komplett erneuert worden seien. „Zusätzlich wurde der komplette Bereich der Kegelbahn saniert. Im Entwurf des Wirtschaftsplans 2020 und 2021 sind weitere Mittel für die Innensanierung vorgesehen“, so Weiss-Thiel.

Stadtrat Thomas Morlock berichtete zum Radverkehrskonzept: „Das für den geplanten Fuß- und Radweg Lamboy Nord das Aufbringen der Deckschicht sowie die Herstellung der öffentlichen Grünflächen im Rahmen der Haushaltsberatungen ist für das Jahr 2020 angemeldet. Die Planung für den Geh-/Radweg an der Brückengrube ist mittelfristig erst für das Jahr 2024 geplant.“

Zur Verbesserung der Straßenbeleuchtung im Ortsbezirk konnte der Stadtrat mitteilen, dass 2019 die Sanierung verschiedener Fußgängerüberwege in Stadtgebiet sowie die Beleuchtung derselben abgeschlossen werden konnte. 2019 seien die Anschlüsse diverser Buswartehallen im Stadtgebiet an die Beleuchtung geplant. Für 2020 sei der Neubau der Beleuchtung im Cardwell Areal vorgesehen.
Zur Sprache kam auch die Verkehrssituation Am Tümpelgarten – Plantagenstraße. Die Durchfahrt zwischen „Am Tümpelgarten 27 zur Plantagenstraße, entlang des Spielplatzes, werde verstärkt von Mofas und Kleinkrafträdern genutzt, wodurch sich schon mehrfach sehr gefährliche Situationen für die vom Spielplatz kommenden Kinder ergeben hätten, monierte der Ortsbeirat und schlug ein Durchfahrtverbot für Kleinkrafträder vor, um solche Gefährdungen zu vermeiden.

Wie Stadtrat Morlock mitteilte, sei der Weg ist bereits mit dem Verkehrszeichen 240 (gemeinsamer Geh-und Radweg) beschildert und somit das Befahren mit Mofas und Kleinkrafträdern verboten. Der Vorschlag für ein Schild „Mofas verboten“ werde jedoch vom Ordnungsamt geprüft.

Ebenfalls Thema war die Parksituation von LKWs in der Luise-Kiesselbach-Straße in Richtung zum Kinzigbogen – insbesondere in Höhe der Tankstelle Walter. Hier ist seit einiger Zeit zu beobachten, dass dieser Bereich zunehmend als Parkstreifen durch LKW genutzt wird. Bei guter Frequentierung des Kinzigbogens sei es hier schon zu gefährlichen Situationen gekommen. „Das Problem ist uns bekannt und die Stadtpolizei wird im Rahmen der personellen Möglichkeiten den Hinweisen nachgehen und Kontrollen durchführen“, versprach der Stadtrat.

Auch teilte der Ortsbeirat mit es gebe immer wieder Beschwerden darüber, dass im Bereich Fichtenweg, an der Einmündung Pappelweg, ständig falsch geparkt werde. Zudem werde der vorgeschriebene Mindestabstand von fünf Metern an Straßeneinmündungen nicht eingehalten. Auch über die im Fichtenweg gefahrene Geschwindigkeit gibt es Beschwerden der Anwohner. Morlock versprach, dass die Stadtpolizei im Rahmen der personellen Möglichkeiten den Hinweisen nachgehen und Kontrollen durchführen werde.

Zum Thema ‚Sauberkeit und Entsorgung‘ hatte der Ortsbeirat ebenfalls Anmerkungen: Man beobachte immer wieder, dass die zurzeit fast stadtweit aufgestellten Mülleimer, die nach unten zu öffnen und zu entleeren sind, sich bei Überlastung selbst öffnen oder durch Vandalismus leicht zu öffnen sind. Ergebnis sei dann die Verteilung des gesamten Inhaltes auf dem umliegenden Gelände. Es sei zu überprüfen, ob andere Abfallsysteme gebe, die nicht so anfällig seien. „Andere Abfallsysteme sind uns durchaus bekannt. So gibt es neben den eingesetzten Hängebehältern auch Standbehälter mit einer obenliegenden Öffnung. Diese Standbehälter haben jedoch den Nachteil, dass nach jeder Leerung ein neuer Abfallsack eingebracht werden muss“, sagte Morlock. In Zeiten, in denen der Einsatz von Kunststoffen und der damit verbundene „Plastikmüll“ immer kritischer gesehen werde, solle gerade auf solche Lösungen verzichtet werden. „Ein weiterer Nachteil dieser Behälter ist der Umstand, dass insbesondere Vögel leicht an den Inhalt der Behälter gelangen und diesen dann auch verteilen. Andere Standmodelle, die allerdings auch nicht vandalismussicher sind, verfügen über einen Innenbehälter, der mit einer Tür verschlossen ist. Diese Modelle verursachen das 5 bis 6-fache an Kosten“, erläuterte der Stadtrat. Beiden Varianten sei gleich, dass die Leerung aufwändiger sei, als bei aktuellen Hängebehältern.

„Aufgrund der großen Anzahl an Papierkörben im Stadtgebiet, ist es wichtig, dass die Leerungen zügig erfolgen können. Dies ist nur bei Hängebehältern mit untenliegender Öffnung der Fall“, erklärte Morock. Im Stadtgebiet gebe es auf Park- und Grünflächen 633 Papierkörbe. In einer Woche fielen insgesamt circa 1000 Leerungen an. „Entgegen der oben angeführten Annahme, dass sich die Behälter bei Überlastung selbst öffnen, ist dies keineswegs so. Der Böden öffnet sich lediglich bei massiver Gewalteinwirkung – beispielsweise in der Regel durch Tritte gegen den Behälter – oder sofern ein Schloss defekt sein sollte. Da die Behälter bei jeder Leerung geprüft werden, werden dabei auch defekte Schlösser gewechselt“, erklärte er.

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