Deutsche Presseschau – Weser-Kurier: über Sprechstunden für Psychotherapie

Ein Kommentar von Sabine Doll

Mittelrhein-Tageblatt - Die Deutsche Presseschau - AktuellDeutsche Presseschau – Bremen – Psychotherapie: Fehltage wegen psychischer Erkrankungen steigen seit Jahren. In Bremen haben sie 2016 mit 269 Tagen pro 100 Versicherte einen neuen Rekord erreicht, das zeigt der DAK-Gesundheitsreport. Damit liegen sie nach Rückenleiden – der anderen Volkskrankheit – an zweiter Stelle.

Der Report zeigt auch: Wer wegen Depression oder Burnout krankgeschrieben ist, fällt besonders lange aus. Das liegt auch daran, dass Betroffene meist Wochen oder gar Monate auf ein erstes Gespräch mit einem Psychotherapeuten warten müssen. Dafür ist mit Sprechstunden und Akutbehandlung endlich eine Lösung gefunden. Wer in einer psychischen Krise steckt, kann ohne belastendes Herumtelefonieren zu einem Therapeuten gehen.

Klar ist: Die psychotherapeutische Sprechstunde löst nicht das generelle Problem der Wartezeiten, weil die Plätze nach wie vor knapp sind. Aber allein ein erstes Gespräch, Akut-Sitzungen und die Aussicht auf eine Therapie können schon sehr viel bewirken. Sie bergen auch die Chance, dass leichter erkrankte Patienten an Beratungsangebote wie Selbsthilfegruppen weitervermittelt und so Kapazitäten für schwerer erkrankte Patienten geschaffen werden können.

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