Koblenz – Verwahrlosung des Kaisers: Denkmal am Dt. Eck, Reinigung und Instandsetzung

Verwahrlosung des Kaisers

denkmal-am-dt-eckKoblenz – Im Rahmen eines Stadtteilspazierganges des SPD-Ortsvereins Altstadt-Mitte, der auch zum Deutschen Eck mit seinem kaiserlichen Denkmal führte, hat man erneut festgestellt, dass dieses in Gänze nicht mehr schön anzuschauen ist. Der Zustand der Mauern des Denkmal mit den Länderwappen sowie der Sockel des Reiterstandbildes ist verheerend. Zumal dieses Wahrzeichen nicht nur für Koblenz steht sondern durchaus auch ein Zeichen für Deutschland und seine Geschichte ist. Was würde der ‚verewigte Fürst‘ nur denken?

Jedes Jahr strömen Einheimische und vor allem auch Gäste an dieses Monument. Schon lange lässt die Reinigung und Sanierung auf sich warten. Für die Aufschönung, beispielsweise das Entfernen des witterungsbedingten Grünspans, steht Geld im Haushalt der Stadt zur Verfügung. „Das Geld muss auch abgerufen und der Umsetzung zugeführt werden“, fordern Fritz Naumann, Stadtratsmitglied und Ortsvereinsvorsitzender, und sein Stellvertreter Denny Blank. Im Frühjahr dieses Jahres muss die Stadtverwaltung tätig werden, sind sich die Altstadt-Genossen einig.

Nicht nur die Umsetzung der Pflege ist längst überfällig. Seit Jahren prüft die Verwaltung die Kosten für erforderliche Reparaturen und Instandsetzungen rauf und runter. „Wir haben große Sorge vor einer langfristigen Gesamtschädigung des Denkmals“, erläutert Fritz Naumann. „Die Substanz der Fugen weist jetzt schon große Lücken auf, die durch das Eindringen von Wasser, die Schädigungen weiter anwachsen lassen“, erklärt er weiter. Dass man seitens der Stadtverwaltung früher vorgelegte Angebote von großen Reinigungsgeräteherstellern ablehnte, mit der Begründung, man könnte es selber und günstiger veranlassen, ist töricht, finden die Stadtteilpolitiker.

Man kann ja für oder gegen dieses Denkmal mit all seiner Bedeutung sein. Dennoch gehört das Denkmal zur Stadt Koblenz, zu Deutschland. Jedoch ist es nun an der Zeit aktiv etwas zu unternehmen. Es muss allmählich gehandelt werden, fordern die Altstadtpolitiker. „Die Verwaltung muss zu der Erkenntnis gelangen, dass andauernde Checks dieses Vorgangs nicht zur Selbstverschönerung und eigenständigen Aufrechterhaltung des Reiterstandbildes, des Säulensockels und des tragende Plateaus führen“, erläutert Denny Blank hierzu aus. Wie würden die staatlichen und privaten Initiatoren und Spender der Rheinprovinz auf diese Nachlässigkeit reagieren?

„Wir erwarten von den Fachleuten der Verwaltung jetzt konkrete Aussagen über die Kosten der Instandsetzung, damit die politischen Gremien nun endlich entscheiden können“, sagt Fritz Naumann entschlossen. Weiteres Herausschieben wäre eine Schmach für die damaligen Denkmalgebenden ‚Väter‘ sowie auch das ehrenwerte Spender-Ehepaar Theisen, welches eine Nachbildung des Reiterstandbildes Anfang der 1990er Jahre stiftete. Was würde nur Kaiser Wilhelm I. von dieser Schluderei halten?

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Text: Denny Blank
stellv. Vorsitzender
SPD-Ortsverein Altstadt-Mitte
Markenbildchenweg 23-25
56068 Koblenz