Presseschau – Heilbronner Stimme: DRK fassungslos: Sanitäter bei Einsatz beraubt

Mittelrhein-Tageblatt - Die Deutsche Presseschau - AktuellPresseschau – Heilbronn – In Heilbronn (Baden-Württemberg) sind Rettungssanitäter bei einem Einsatz bestohlen worden. Das berichtet die „Heilbronner Stimme“ (Samstagausgabe). Das Deutsche Rote Kreuz sprach von einem bislang einmaligen Vorfall.

Die beiden Sanitäter kümmerten sich nach Informationen der Zeitung um eine Frau, der sie im Heck des Fahrzeuges EKG-Elektroden anlegten. Der Dieb nutzte die Situation, drang in das Führerhaus ein und entwendete einen Tablet-Computer sowie Geld der Sanitäter. Einer der Helfer bemerkte den Dieb, verfolgte ihn noch ein paar Meter zu Fuß, kehrte dann aber zu der akut erkrankten Frau zurück.

Empört zeigte sich das Deutsche Rote Kreuz. „Ein solcher Fall ist mir noch nie untergekommen“, sagte Udo Bangerter, Sprecher des Baden-Württembergischen DRK-Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Zeitung. Er erlebe aber, dass der Respekt gegenüber Rettern und Helfern aller Art in den vergangenen Jahren deutlich nachgelassen hat. Bangerter: „Das fängt scheinbar harmlos an. Zum Beispiel, wenn die Rettungswagenbesatzung vor Ort vorwurfsvoll gefragt wird, wo denn der bestellte Notarzt bleibe“, sagt der DRK-Sprecher. Die Skala reiche bis zu Beleidigungen oder der Art, die Einsatzkräfte bei der Arbeit zu behindern. „Es ist manchmal unfassbar dreist, was manche Leute machen, um besser gaffen zu können.“ Leider sei dabei eine deutlich zunehmende Tendenz zu erkennen.

Einer der betroffenen Rettungssanitäter, der sogar kurz die Verfolgung des Diebes aufgenommen hatte, sagte: „In 15 Jahren als Rettungssanitäter habe ich schon einiges erlebt. Aber während des Einsatzes bestohlen worden bin ich noch nicht. Das ist bitter:“ Erfahrungen mit Respektlosigkeiten habe er bereits eine Menge gesammelt. „Es kommt schon vor, dass man als Sanitäter im Einsatz beschimpft oder bespuckt wird“, erklärte er. Auch Schaulustige, die die Retter nicht selten bei ihrer Arbeit behindern, würden sich immer öfter uneinsichtig zeigen. „Dass wir auch die Privatsphäre von Verletzten schützen müssen, sehen viele nicht ein.“

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