Sachstandsbericht im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen.
Wertheim (BW) – Die Digitalisierung der Stadtverwaltung hat Fahrt aufgenommen. Online-Dienste, elektronische Akte, digitale Ratsarbeit – viele Arbeitsabläufe verändern sich. Ein Jahr, nachdem der Gemeinderat eine Digitalisierungsstrategie beschlossen hat, gab die Verwaltung im Verwaltungs- und Finanzausschuss einen Überblick über das bisher Erreichte. „Natürlich hat das Thema durch die Pandemie einen ordentlichen Schub bekommen“, sagte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, „aber wir haben in Wertheim den Weg in die Zukunft schon vor Corona eingeschlagen.“
Welche Etappenziele die Verwaltung auf diesem Weg bereits erreicht hat, darüber berichtete Digitalisierungsbeauftragter Christoph Knörzer dem Gremium. Er stelle den Anspruch voran, dass von der Digitalisierung alle profitieren sollen – Verwaltung, Kommunalpolitiker, vor allem aber die Bürgerinnen und Bürger.
Ob Hunde an- oder abmelden, Meldebescheinigung, Geburtsurkunde oder Ausschankerlaubnis beantragen – viele Leistungen lassen sich mittlerweile elektronisch im Wertheimer Rathaus abrufen. Und es sollen noch viel mehr werden, sagte Knörzer. Denn das Onlinezugangsgesetz verpflichtet Bund, Länder und Gemeinden, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen elektronisch anzubieten. „Eine sehr große Herausforderung“, betonte der Digitalisierungsbeauftragte.
Alle schon jetzt verfügbaren Online-Dienste können über die städtische Homepage mit Hilfe des Service-Portals des Landes abgerufen werden. Fallen Kosten an, können diese mit Hilfe der neu installierten E-Payment-Funktion direkt bezahlt werden. Die Stadt hat sich als Pilotkommune beworben, um bei der Entwicklung weiterer Prozesse vor allem mit Blick auf kleinere Städte mitzuwirken, informierte Knörzer. In Richtung der Bürgerinnen und Bürger versicherte er aber, dass diese auch weiterhin im Rathaus persönlich bedient werden.
Als nächstes großes Etappenziel steuert die Verwaltung die Umstellung auf digitale Ratsarbeit an. Noch werden Sitzungsunterlagen gedruckt und den Kommunalpolitikern in Papierform zugeleitet. Zum 1. Juli soll sich das mit dem papierlosen Sitzungsdienst ändern. Stadträtinnen und Stadträte werden dafür mit mobilen Endgeräten und einer App ausgestattet. Die Führungskräfte des Rathauses erhalten ebenfalls mobile Geräte, „so dass auch innerhalb der Verwaltung ein digitaler Arbeitsablauf sichergestellt werden kann“. Die Mitglieder des Ausschusses hätten in der vorangegangenen nichtöffentlichen Sitzung „für die digitale Ratsarbeit den Daumen gehoben“, freute sich der Oberbürgermeister. Er sei deshalb zuversichtlich, dass auch der Gemeinderat seine Zustimmung geben werde.
In seinem Bericht ging Christoph Knörzer auf weitere Bausteine der Digitalisierungsstrategie ein, an denen im Rathaus derzeit gearbeitet wird. Dazu zählt etwa die elektronische Schriftgutverwaltung, die Digitalisierung städtischer Finanzprozesse oder generell die Optimierung von Prozessen, „bei der gewohnte Strukturen und Abläufe auf den Prüfstand gestellt und kritisch hinterfragt werden“, wie Knörzer erläuterte.
„Es tut sich einiges“, fasste Oberbürgermeister Herrera Torrez zusammen. Er betonte, dass Wertheim bei der Digitalisierung im Vergleich zu anderen Kommunen auch in der Region vorbildhaft unterwegs sei. Es bleibt aber noch viel zu tun. „Bitte machen sie weiter – mit Warp-Geschwindigkeit“, lautete die Ermunterung aus dem Ausschuss.
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