Freiburg (BW) – Unwetterschäden: Landkreise Lörrach, Waldshut, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald, Stadtkreis Freiburg. Hier die erste Bilanz.
Mehrere Bundes-, Kreis- und Landstraßen, Bahnstrecke Freiburg-Elzach
Im Laufe des Nachmittages des 12.11.2017 ab ca. 11:30 Uhr zog eine Unwetterfront von Westen her in den Bereich Hochrhein, Oberrhein und Schwarzwald. Hierbei kam es zu Starkregenereignissen insbesondere in den Staulagen (Westränder der Berge), starken Windböen und vereinzelten Blitzschlägen.
In allen genannten Kreisen kam es zu mehreren sturmbedingt entwurzelten und abgeknickten Bäumen und Ästen. Mehrere Bundes-, Land- und Kreisstraßen waren kurzfristig gesperrt.
Etliche Bauzäune wurden umgeweht. Hier waren insbesondere Bauzäune mit sogenannten „Werbebannern“ betroffen.
Es kam zu mehreren überfluteten Kellern in allen betroffenen Kreisen und auch überfluteten Unterführungen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen.
Derzeit sind Polizei, Rettungskräfte und die Berufsfeuerwehr Freiburg, sowie etliche Ortsfeuerwehren dabei die Gefahrenstellen abzusichern und zu beseitigen. Viele Straßen, die kurzfristig gesperrt waren können nun wieder passiert werden.
Im Landkreis Lörrach auf der L123 zwischen Utzenfeld und Wieden kam es zu mehreren überfluteten Bereichen auf der Fahrbahn und einem kleinen Erdrutsch. Die Verkehrsbehinderungen und Gefahrenstellen konnten jedoch schon innerhalb weniger Stunden beseitigt werden.
Ebenfalls im Landkreis Lörrach – auf einer Nebenstraße, die von Schliengen südlich in Richtung Hertingen parallel westlich zur Bundesstraße B 3 verläuft – warfen starke Windböen schlagartig mehrere Bäume auf die Straße. Einem zu dieser Zeit passierenden Verkehrsteilnehmer fiel einer der Bäume auf den Wagen. Infolge dieses Ereignisses wurde er schwer verletzt, entging aber knapp Schlimmeren. Er konnte glücklicherweise noch selbstständig Rettungskräfte verständigen. Er wurde vor Ort durch Notarzt und Rettungsdienst erstversorgt und dann zur weiteren Behandlung in ein umliegendes Klinikum verbracht. Die Straße war derart in Mitleidenschaft gezogen, dass sie bis zum Morgen des 13.11.2017 gesperrt bleiben wird.
Im Bereich Freiburg-Kappel kam es vermutlich durch Starkregen oder Blitzschlag zu einem sogenannten „Schalterfall“, welcher den Ortsteil Freiburg-Kappel von der Stromversorgung abschnitt. Der zuständige Energiedienstleister überprüft derzeit auf weitere Schäden und schaltet die Bereiche nach und nach wieder zu.
In Freiburg-Mittelwiehre stürzte ein Baum auf einen geparkten Pkw und verursachte Sachschaden.
In Freiburg-Unterwiehre wurde die Unterführung der Bundesstraße B 3 auf Höhe des Bahnbetriebswerkes Freiburg überflutet. Da hier auch zwei Linien der Straßenbahn der Freiburger Verkehrsbetriebe entlang führen, wurden diese angehalten. Es kam über ca. 2 Stunden zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Im gesamten Stadtgebiet Freiburg kam es durch verstopfte Gullis (Herbstlaub) und den Starkregen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch lokale Überflutungen insbesondere im Bereich von Senken und Unterführungen. Betroffen auch die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße B 31a. Die Feuerwehr der Stadt Freiburg und der zuständige Infrastrukturdienstleister waren nach Kräften bemüht die Störungen zeitnah zu beseitigen.
Im Bereich des Dreisamtales kam es zu mehreren kleinen Überflutungen von Kellern und tief liegenden Baustellenbereichen durch die Dreisam und ihre Zuflüsse. Unter anderem war der Keller der Sporthalle des Olympiastützpunktes Freiburg betroffen.
Im Landkreis Emmendingen drohte ein Teil der Trasse der Elztalbahn unterspült zu werden. In Winden im Elztal wurde durch den örtlichen Bauhof ein Rinnsal, welcher zu einem Ordentlichen Bach angeschwollen war umgeleitet indem ihm ein neues Bett gegraben wurde. Hierdurch konnte eine Unterspülung des Bahnkörpers verhindert werden.
Auf der B 294 zwischen Waldkirch und Denzlingen fiel ein Baum auf die Schnellstraße und blockierte die Fahrbahn. Er konnte durch die örtliche Feuerwehr beseitigt werden.
In Sexau wurde durch eine Sturm – Böe ein neben der Straße abgestellter Anhänger, welcher nicht ausreichend gegen Wegrollen gesichert war auf die Landstraße L 110 gerollt. Es kam glücklicherweise nicht zu Folgeunfällen.
In Folge des plötzlich einsetzenden Starkregens und Graupelschauers kam es zudem im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg zu mehreren Verkehrsunfällen durch Aquaplaning und den Witterungsverhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeit. Hier kam es glücklicherweise vorwiegend zu Sachschäden. Bei einem Verkehrsunfall auf der Paduaallee in Freiburg waren auch zwei Leichtverletzte Personen zu beklagen.
Insgesamt kam es zwischen 11:30 Uhr und 17:30 Uhr zu einer großen Anzahl von Einsätzen für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Der durch das Unwetter entstandene Sachschaden lässt sich derzeit noch nicht beziffern.
Bis gegen 17:30 Uhr waren die wesentlichen akuten Wetterereignisse vorbeigezogen. Einzelne witterungsbedingte Aufräumarbeiten halten derzeit noch an. Es bestehen noch lokale Überflutungsereignisse.
Die Pegel der Dreisam in Ebnet, der Möhlin in Hausen und des Leopoldkanals in Riegel melden derzeit noch erhöhte Pegelstände. Entsprechende Maßnahmen wurden eingeleitet.
Stand: 18:15 Uhr