Stadt Braunschweig – Ehemaliges Bürogebäude wird wieder Wohnstandort für Geflüchtete

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - Braunschweig -Braunschweig (NI) – Zum 2. November wird das ehemalige Bürogebäude der Firma Streiff in der Saarbrückener Straße 263, das im Eigentum der Streiff Holding GmbH steht, als Städtische Erstaufnahmeeinrichtung wiedereröffnet. Nach und nach werden dann ab der ersten Novemberwoche im Rahmen der wöchentlichen Zuweisungen von derzeit maximal 10 Personen wieder Geflüchtete dort einziehen.

Die Eigentümerin der Immobilie hat durch zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur das Gebäude baulich weiter ertüchtigt, so dass eine längerfristige Nutzung der Immobilie als Unterkunft für Geflüchtete möglich ist. Insbesondere wurde der bisherige Mensabereich durch den Einbau von insgesamt 15 Küchenzeilen aufgewertet. So sind die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner in der Lage, sich selbstständig mit Mahlzeiten zu versorgen.

Dr. Christine Arbogast, Sozialdezernentin der Stadt Braunschweig: „Ich danke Herrn Streiff ganz herzlich für sein Engagement. Durch die Möglichkeit der Bewohnerinnen und Bewohner selbst Mahlzeiten zubereiten zu können, entfällt die Versorgung durch ein Catering. Diese Selbstversorgung hat für geflüchtete Menschen einen sehr hohen Stellenwert. Die Möglichkeit der Zubereitung vertrauter Speisen trägt dazu bei, sich in der noch fremden Umgebung ein Stück Heimat zu bewahren.“

Der Unternehmer Helmut Streiff: „Ich freue mich, dass ich durch die Aufwertung des Gebäudes und mit dem Einbau der Küchenzeilen dazu beitragen konnte, dass sich die Flüchtlinge selbst versorgen können und das umgebaute Bürogebäude nun wieder mit Leben gefüllt wird und nicht nur als Reserveunterbringung dient.“

Die Unterbringung erfolgt in einfachen Zimmern, die aufgrund der eigenständigen Versorgung mit einem Kühlschrank, Tischen und Stühlen sowie Regalen für die Lagerung von Geschirr und ähnlichem ausgestattet sind. Weiterhin stehen Gemeinschaftsduschen, Gemeinschaftstoiletten sowie mehrere gemeinschaftlich zu nutzende Waschmaschinen und Wäschetrockner zur Verfügung.

Ausgelegt ist das Gebäude für die Unterbringung von bis zu 100 Personen. Aufgrund der Corona Pandemie wird jedoch nach Empfehlung des Gesundheitsamtes zunächst nur eine Belegung mit etwa 70 Personen erfolgen. Vor Ort werden, wie auch an den Wohnstandorten zur Unterbringung von Flüchtlingen, eine Sozialarbeiterin, ein Verwaltungsmitarbeiter und ein Unterkunftswart tätig sein. Weiterhin ist ein Sicherheitsdienst 24 Stunden vor Ort, so dass rund um die Uhr Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die Gründung eines Netzwerkes von Ehrenamtlichen zur Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner wird angestrebt.

Die der Stadt Braunschweig wöchentlich zugewiesenen Personen werden ab November in der Städtischen Erstaufnahmeeinrichtung aufgenommen und grundsätzlich vorerst dort untergebracht. Je nach Belegungssituation an den sieben Wohnstandorten erfolgt dann eine Verlegung dorthin. Die Stadt Braunschweig hat dadurch die Möglichkeit, noch stärker als bisher auf eine gemischte Belegung mit Familien, Paaren und allein reisenden Personen sowie Nationalitäten an den Wohnstandorten zu achten. Insbesondere bei Familien mit Kindern im Grundschulalter wird berücksichtigt werden, dass hier möglichst zeitnah eine Verlegung an einen Wohnstandort erfolgt, um einen Schulwechsel zu vermeiden.

Die Liegenschaft in der Saarbrückener Straße wurde bereits von August 2016 bis Juni 2017 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt, die bis dahin seit erstmaliger Zuweisungen an die Stadt Braunschweig in verschiedenen Sporthallen untergebracht waren. Zum damaligen Zeitpunkt stellte ein Catering die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sicher. Seit Februar 2017 wurden nach und nach bis heute sieben Wohnstandorte in Betrieb genommen. Der Standort Nordstadt ist weiterhin an das Studentenwerk OstNiedersachsen für studentisches Wohnen vermietet.

Seit 2016 sind der Stadt Braunschweig insgesamt 1530 Personen (Stand 30. September 2020) zugewiesen worden. Aufgrund der angespannten Wohnungsmarktlage in Braunschweig finden Menschen, deren Asylverfahren positiv beschieden wurde, erst nach zum Teil sehr langwieriger Suche eine eigene Wohnung. Durch die wöchentlichen Zuweisungen und die geringe Fluktuation an den Wohnstandorten war es notwendig geworden, eine weitere Unterkunft zu eröffnen. Der Mietvertrag über das Gebäude wurde bis Juni 2029 verlängert.

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