Berlin – Bürgermeister Müller zum Terrorakt auf dem Breitscheidplatz: „Hass kann und darf nicht unsere Antwort auf Hass sein“

Es gilt das gesprochene Wort!

Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:

suedwest-news-aktuell-deutschland-berlinBerlin – Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 den Charakter Berlins als weltoffene Metropole kultureller und religiöser Vielfalt betont. In seiner Rede nach dem Gedenkgottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Abend des 20. Dezember sagte Müller laut Redemanuskript wörtlich: „Hass kann und darf nicht unsere Antwort auf Hass sein. Juden, Muslime und Christen, unterschiedliche Herkunft und Lebensweisen gehören zu unserer Stadt. Wir werden uns nicht aufhetzen und gegeneinander ausspielen lassen. Aber wir werden genauso klar gegen diese und jede andere Form von Gewalt mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaates vorgehen und nicht ruhen, bevor der oder die Täter bestraft sind.“

Das Presse- und Informationsamt dokumentiert Kernpassagen der Rede Müllers:

  • „Wir haben uns hier in unmittelbarer Nähe des Ortes versammelt, wo so viel Leid vor nicht einmal 24 Stunden über die Stadt kam. Wir wollen gemeinsam der Opfer des fürchterlichen Attentats gedenken. Und wir stehen den Angehörigen und Freunden bei in dieser schwerer Stunde und sagen: Ihr seid nicht allein! Wir teilen euren Schmerz. Ganz Berlin, die ganze freie Welt trauert um die Opfer dieses feigen und unmenschlichen Anschlags auf unser friedliches Zusammenleben.“
  • „Viel zu oft haben wir in der Vergangenheit aus Solidarität mit vom Terrorismus heimgesuchten Städten unser Brandenburger Tor in verschiedenen Nationalfarben anstrahlen müssen. Heute Abend wird es in die Farben unserer eigenen Stadt gehüllt und einmal mehr ein Ort der Trauer, der Solidarität und unseres festen Willens sein, uns unsere demokratische Freiheit, unser weltoffenes Berlin nicht durch Angst, Terror und Schrecken nehmen zu lassen. Diese Tat ist ein Angriff auf unsere Art zu leben, auf unsere Werte und unsere Demokratie.“
  • „Liebe Berlinerinnen und Berliner, lassen Sie uns jetzt das tun, was wir in schweren Zeiten immer getan haben: noch mehr zusammen stehen, mutig und selbstbewusst sein. Lassen Sie uns zeigen, wie wehrhaft unsere Demokratie ist. Auch wenn unsere Polizei und Sicherheitskräfte jeden Tag dafür arbeiten, unser Leben sicherer zu machen, so wissen wir doch: Es gibt in freien Gesellschaften keine vollkommene Sicherheit. Das ist der Preis, den wir bereit sind für unsere Freiheit zu zahlen.“
  • „Angesichts des Schreckens von Oslo und Utöya hat der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg die Antwort aller Demokraten und freiheitsliebenden Menschen auf Terror gegeben. Sie beschreiben das, was ich heute fühle: ‚Noch sind wir geschockt, aber wir werden unsere Werte nicht aufgeben. Unsere Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit.‘ Ja, unsere Antwort lautet Haltung zu bewahren, auch in schweren Zeiten. Dabei kommt es auf jeden Einzelnen an. Wir selbst haben es in der Hand, unsere weltoffene Stadt friedlich zu gestalten. Respekt, Toleranz, Gewaltfreiheit: Das sind unsere gemeinsamen Werte.“

Den vollständigen Wortlaut der Rede des Regierenden Bürgermeisters finden Sie im Internet auf Berlin.de: http://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung.545077.php