Karfreitag: Ein Tag der Stille, des Gedenkens und der Hoffnung

Karfreitag 29.03.2024Heute, am 29.03.2024, ist Karfreitag. Dieser Tag ist ein Tag der Stille, des Gedenkens und der Hoffnung.

Am Karfreitag, einem der höchsten christlichen Feiertage, gedenken Gläubige weltweit der Kreuzigung Jesu Christi. Dieser Tag, tief verwurzelt in der christlichen Tradition, ist nicht nur ein Symbol für Leid und Opfer, sondern auch für Hoffnung und die Verheißung der Erlösung. In vielen Ländern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, ist der Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag, der auf unterschiedliche Weise begangen wird.

Die Stille, die den Karfreitag kennzeichnet, spiegelt die Trauer der Christenheit über den Tod Jesu wider. In vielen Kirchen finden am Nachmittag, zur traditionellen Sterbestunde Jesu um 15 Uhr, besondere Gottesdienste statt. Diese sind geprägt von Lesungen, die das Leiden und Sterben Jesu aus den Evangelien nachzeichnen, ergänzt durch Gebete und oft durch die musikalische Untermalung von Passionen oder anderen geistlichen Werken.

Die Besonderheit des Karfreitags liegt in seinem dualen Charakter: Einerseits ist er ein Tag der Trauer und des Gedenkens, andererseits trägt er die Botschaft der Hoffnung in sich. Die Christen glauben, dass durch Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung die Menschheit von der Sünde erlöst wurde. Dieses zentrale Dogma des christlichen Glaubens macht den Karfreitag zu einem zutiefst bedeutungsvollen Tag.

In Deutschland ist der Karfreitag darüber hinaus als „stiller Feiertag“ bekannt, was bedeutet, dass öffentliche Veranstaltungen, die nicht dem ernsten Charakter des Tages entsprechen, untersagt sind. Dies umfasst unter anderem laute Musik in Gaststätten und den Verzicht auf sportliche Ereignisse. Diese Regelungen sollen eine Atmosphäre der Besinnung und des Respekts fördern.

Doch der Karfreitag hat nicht nur eine religiöse Dimension. Er bietet auch Anlass zur Reflexion über universelle Themen wie Leid, Verlust, Vergebung und die Möglichkeit der Erneuerung. In einer Welt, die von Konflikten und Herausforderungen geprägt ist, kann die Botschaft des Karfreitags eine Quelle der Inspiration und Hoffnung sein.

Während die traditionellen Beobachtungen des Karfreitags in der christlichen Welt weitgehend unverändert bleiben, gibt es auch moderne Ansätze, diesen Tag zu begehen. Einige Gemeinden organisieren zum Beispiel „Kreuzwege“ in der Natur, die die Gläubigen auf eine meditative Reise durch die Leidensgeschichte Jesu mitnehmen. Andere nutzen die sozialen Medien, um Gedanken und Gebete zu teilen und so eine Gemeinschaft des Gedenkens auch in der digitalen Welt zu schaffen.

Der Karfreitag bleibt somit ein Tag voller Kontraste: Er steht für Tod und Trauer, aber auch für die Hoffnung auf ein neues Leben. In seiner Stille und Besinnlichkeit bietet er einen wertvollen Moment des Innehaltens in unserer oft hektischen Zeit. Unabhängig von der Form des Gedenkens ist die Botschaft des Karfreitags universell und zeitlos: eine Einladung zur Reflexion über die tieferen Fragen des Lebens und des menschlichen Daseins.

***
Ein Kommentar von Holger Korsten, Redaktion Mittelrhein-Tageblatt zum heutigen Karfreitag.