Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp spricht nach den schrecklichen Berliner Ereignissen von Montag den Opfern und ihren Familien seine Anteilnahme aus. Im Rathaus liegt ein Kondolenzbuch aus. Auch in Aachen werden die Vorkehrungen zum Schutz der Weihnachtsmarkt-Beschicker und -Besucher erhöht. Straßenhindernisse an vier Zufahrten, Polizei und Sicherheitsdienst der Stadt stocken auf.
Aachen (NRW) – Aachener Weihnachtsmarkt: Die schrecklichen Ereignisse auf dem Berliner Weihnachtsmarkt von Montagabend werfen die Fragen nach der Sicherheit der Weihnachtsmärkte in anderen deutschen Städten auf. Auch das für den Aachener Weihnachtsmarkt zuständige Koordinierungsgremium kam am heutigen Morgen (20. Dezember) zusammen. Im eingespielten Team aus Stadt, Polizei und Weihnachtsmarkt-Veranstalter wurden zusätzliche Maßnahmen beschlossen, die am Nachmittag auf einer Pressekonferenz im Aachener Rathaus vorgestellt wurden.
Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp drückte das tiefe Mitgefühl der Stadt Aachen für alle Opfer und Angehörigen des Berliner Vorfalls aus, als direkte Reaktion wurde am Rathaus die deutsche Fahne mit Trauerflor geflaggt, im Foyer des Rathauses liegt ein Kondolenzbuch aus, in das sich bereits Bürgerinnen und Bürger eingetragen haben. Philipp: „Wir blicken mit Entsetzen auf die Ereignisse, wir fühlen mit allen Betroffenen, werden aber dennoch unseren Weihnachtsmarkt fortsetzen. Wir werden dies mit der gebotenen Haltung tun.“
Keine Musik auf dem Weihnachtsmarkt am Dienstag
Manfred Piana vom Märkte und Aktionskreis City (MAC), der den Weihnachtsmarkt veranstaltet, wies darauf hin, dass am Tag nach dem schrecklichen Ereignis aus Respekt vor den Opfern auf jegliche Beschallung und auf jegliches Bühnenprogramm verzichtet werde: „Wir werden den Weihnachtsmarkt aber gut zu Ende bringen, er wird noch bis Freitag, 20 Uhr, wie geplant geöffnet sein.“
Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach und die Aachener Rechts- und Ordnungsdezernentin Annekathrin Grehling stellten auf der Pressekonferenz die konkreten zusätzlichen Maßnahmen vor. Weinspach sagte, dass die Polizeipräsenz auf dem Aachener Weihnachtsmarkt nun verdreifacht werde. Sowohl die Schutzausstattung als auch die Bewaffnung der Beamtinnen und Beamten werde der aktuellen Bedrohungslage angepasst. Weinspach mit Blick auf die Fortführung des Weihnachtsmarktes weiter: „Wir dürfen uns unser freiheitliches Lebensgefühl nicht nehmen lassen. Das wäre das, was Terroristen erreichen wollen.“
Ordnungsdezernentin Annekathrin Grehling verwies darauf, „dass im Sicherheitskonzept, das dem Aachener Weihnachtsmarkt zugrunde liegt, die wesentlichen Sicherheitsfaktoren von vorneherein mitgedacht und umgesetzt wurden. Dies gilt auch für Terrorgefahren. Dennoch werden wir nun gezielt verstärken.“
Folgende Punkte wurden vorgestellt:
1. Fahrzeughindernisse
Die bisherigen Hindernisse (normale Pkw) an den Zufahrten zum Weihnachtsmarkt an der Jakobstraße, Ecke Großkölnstraße/Mostardstraße und an der Ursulinerstraße Richtung Münsterplatz sind bereits am Mittag durch größere Fahrzeuge ausgetauscht worden. Zusätzlich wird eine Sperre an der Zufahrt Büchel/Markt eingerichtet. Darüber hinaus wird die Polizei ebenfalls an allen genannten Zufahrtssperren je ein Fahrzeug mit entsprechend ausgestatteter Doppelstreife postieren.
2. Sicherheitskräfte
Für die verbleibende Zeit des Weihnachtsmarktes befinden sich wie bisher fünf vom Veranstalter gestellte Security-Kräfte durchgängig auf dem Weihnachtsmarkt. Hinzu kommt neben der bereits aktiven eine zusätzliche Streife mit zwei Leuten des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung der Stadt Aachen, so dass sich insgesamt ständig neun Kräfte auf dem Weihnachtsmarkt aufhalten. Hinzu kommen vier Kräfte an den Fahrzeugen des Security-Dienstes sowie die Polizeikräfte. Die Weihnachtsmarkt-Ausleger am Holzgraben und Kugelbrunnen werden zusätzlich mitbestreift.
Für Freitag, 23.Dezember, kommen mit Beginn der besucherintensiven Zeit (18 bis 20 Uhr) neben den bereits genannten Kräfte noch weitere neun Mitarbeiter des Security-Dienstes und eine weitere Streife des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung hinzu, so dass sich die Zahl insgesamt auf 20 Kräfte erhöht.
3. Videoüberwachung
Derzeit arbeitet das Koordinierungsgremium daran, dass die vorhandene Videoüberwachung, die bislang nur zur Kontrolle der Zuschauerströme während der besucherintensiven Weihnachtsmarkt-Zeiten an Freitagen und Wochenendtagen genutzt wurde, durchgängig während der Öffnungszeiten erfolgen kann.
***
Text: Stadt Aachen