Hamburg – #Ärmelhoch für die Corona-Schutzimpfung: aktueller Stand in Hamburg – Impfangebote für weitere Berufsgruppen ab dieser Woche

Mittelrhein-Tageblatt - News aus Hamburg - Aktuell -Hamburg – In der Personengruppe mit der höchsten Priorität, insbesondere bei den über-80-Jährigen, werden täglich weitere Schutzimpfungen verabreicht und fortlaufend weitere Termine vergeben. Es wird jedoch auch Impfstoff geliefert, der vorrangig für jüngere Menschen eingesetzt werden soll. Daher erhalten parallel ab dieser Woche weitere Personen- und Berufsgruppen ein Impfangebot.

Insgesamt sind in Hamburg bis zum 20. Februar rund 120.000 Schutzimpfungen verabreicht worden, rund 50.000 Schutzimpfungen davon im Zentralen Impfzentrum. Gut 43.000 Hamburgerinnen und Hamburger erhielten bereits die zweite Dosis, womit die volle Schutzwirkung erreicht sein dürfte. 32.440 Erst- und 15.736 Zweitimpfungen entfallen auf die über-80-Jährigen. Die tagesaktuellen Werte werden online abrufbar im Impfmonitoring des Robert-Koch-Instituts zusammengeführt.

In den Pflegeeinrichtungen wurden durch die mobilen Impfteams bislang 14.702 Erst- und 10.743 Zweitimpfungen durchgeführt. Die Erstimpfungen sind in allen Einrichtungen durchgeführt worden, Ende dieser Woche werden planmäßig die Zweitimpfungen abgeschlossen sein. Unter allen Bewohnerinnen, Bewohnern und Beschäftigten, denen die Schutzimpfung angeboten wurde, liegt die Impfquote bei über 80 Prozent. Die Einrichtungen werden in den kommenden Tagen und Wochen bei Bedarf erneut für Erst- und Zweitimpfungen angesteuert, um Personen, die beim ursprünglichen Termin nicht geimpft werden konnten oder wollten ebenfalls ein Impfangebot zu machen.

Rund 40.000 Impfdosen wurden bis zuletzt an die Krankenhäuser in der Stadt ausgeliefert, die die Schutzimpfungen in eigener Regie und Verantwortung vorrangig für Mitarbeitende aus besonders exponierten Bereichen wie Intensiv- und Corona-Stationen sowie Notaufnahmen durchgeführt haben. Damit hat bereits der überwiegende Teil der Krankenhaus-Beschäftigten, die den höchsten Prioritäten nach Corona-Impfverordnung angehören, ein Impfangebot erhalten.

Beschäftigten der ambulanten Pflegedienste, die ebenso eine wichtige Rolle für die Versorgung von pflegebedürftigen Hamburgerinnen und Hamburgern spielen, wurde bereits in der letzten Dezemberwoche über die Arbeitgeber eine Möglichkeit zur Buchung von Terminen im Impfzentrum eröffnet. Im Februar wurden zusätzliche 10.500 Termine bereitgestellt, die für diese Gruppe reserviert und telefonisch buchbar sind.

Senatorin Dr. Melanie Leonhard: „In wenigen Tagen haben wir in allen Pflegeeinrichtungen Hamburgs flächendeckend die Schutzimpfungen angeboten und durchgeführt. Wir sind damit genau im Zeitplan. Es ist die richtige Entscheidung, diesen Hamburgerinnen und Hamburgern als erstes ein Impfangebot zu machen. Gleichzeitig konnten wir Schutzimpfungen auch da ermöglichen, wo Pflegebedürftige und Kranke versorgt werden. Der Impfstoff war in den vergangenen acht Wochen knapp, und er wird es auch die nächsten Wochen noch sein. Diese Knappheit bedeutet für uns, dass wir längst nicht so viele Schutzimpfungen und Termine anbieten konnten, wie wir uns gewünscht hätten. Aber wir konnten kontinuierlich, ohne Rückschläge oder Pausen, jeden Tag mehr Hamburgerinnen und Hamburgern immunisieren – und jede einzelne Impfung zählt dabei.“

Die nächsten Schritte der Impfkampagne in Hamburg

Im Laufe des März sollen in Hamburg laut Herstellerangaben Lieferungen eintreffen, mit denen gut 55.600 Personen mit den beiden erforderlichen Impfdosen von BioNtech versorgt werden können, sofern die zweite Impfdosis zurückgestellt wird. Darüber hinaus sind rund 52.800 Einzeldosen des Vakzins von AstraZeneca angekündigt, bei denen die zweite Dosis erst nach neun Wochen verabreicht wird und die entsprechenden Dosen wegen angekündigter Lieferungen in der Zukunft nicht mit bis zu 50 Prozent zurückgestellt werden müssen.

Die Vergabe von Terminen für die Corona-Schutzimpfung für über-80-Jährige dauert weiterhin an und erfolgt schrittweise. Dafür werden stets donnerstags neue Termine eingestellt, die unter www.impfterminservice.de sowie telefonisch unter 116 117 gebucht werden können. Die Menge der freigeschalteten Termine richtet sich nach der Belieferung mit dem für ältere Menschen empfohlenen Impfstoff. Damit keinesfalls Termine abgesagt werden müssen, sind stets nur so viele Termine buchbar, wie fest zugesagt werden können. Dadurch können aber auch kurzfristig neue Termine hinzukommen. Bis zu 2.000 Termine für Erstimpfungen pro Tag im Impfzentrum können derzeit pro Tag und über alle zugelassenen Impfstoffe hinweg vergeben werden.

Während die Schutzimpfungen in der Gruppe mit höchster Priorität (§ 2 der Coronavirus-Impfverordnung des Bundes) noch weiter im Gange sind, wird der Impfstoff des Herstellers AstraZeneca von der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut für Personen bis 65 Jahren empfohlen. Er kann deswegen nicht verwendet werden, um die Anzahl der Termine für über-80-Jährige zu erhöhen. Aus diesem Grund werden parallel nun auch Schutzimpfungen für bestimmte Personengruppen mit „hoher Priorität“ (§ 3 CoronaImpfVO) angeboten. Zunächst wird die Schutzimpfung Personen angeboten, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit besonders exponiert sind.

Ab sofort sind daher niedergelassene Ärzte und Zahnärzte, deren jeweiliges Praxispersonal, Beschäftigte im Krankentransportbereich sowie Polizei- und Ordnungskräfte mit einem wegen ihrer Tätigkeit besonders hohem Infektionsrisiko aufgerufen, einen Termin für die Corona-Schutzimpfung im Impfzentrum zu vereinbaren. Die Terminvereinbarung soll telefonisch, möglichst per Festnetz, über die Rufnummer 116 117, unter Angabe der beruflichen Tätigkeit erfolgen. Es ist erforderlich, die Tätigkeit über einen Arbeitgebernachweis zu belegen. Die Impfberechtigung wird dabei nicht bei der Terminvergabe, sondern erst im Impfzentrum verbindlich festgestellt. Diese Personengruppe umfasst insgesamt schätzungsweise 21.500 Personen.

Auch in den Krankenhäusern können nun Beschäftigte geimpft werden, die Patientenkontakt haben, aber im Rahmen der höchsten Priorität noch nicht berücksichtigt werden konnte. Hierfür werden den Krankenhäusern jeweils nach Impfstoffverfügbarkeit und gemeldeter Personalmenge weitere Lieferungen zugestellt, derzeit pro Woche insgesamt Dosen für gut 5.000 Schutzimpfungen.

Parallel sind die mobilen Impfteams weiter im Einsatz: Nach Abschluss der Impfungen in den Pflegeeinrichtungen werden nun in Servicewohneinrichtungen die Schutzimpfungen für Bewohner im Alter von über 80 Jahren angeboten. Die Bewohner müssen sich nicht selbst um einen Termin bemühen; die Einrichtungen werden derzeit zur Terminierung kontaktiert. Für 79 der 200 der Einrichtungen ist bereits ein Termin vereinbart. Hiermit werden insgesamt rund 7.000 Personen ein Impfangebot erhalten.

Auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung wird Bewohnern und Beschäftigten ein solches Impfangebot gemacht. Für die 178 Einrichtungen mit rund 6.000 Personen aus der höchsten Priorität sind die Terminplanungen ebenfalls aufgenommen worden.

Nach Abschluss dieser Termine können im Folgenden auch besondere Wohnformen, beispielsweise Demenz-WGs, sowie Gemeinschaftsunterkünfte von den mobilen Impfteams aufgesucht werden.

Weitere Planungen für die Impfkampagne in Hamburg

Der Senat wird öffentlich und über jeden weiteren Aufruf informieren. Sofern möglich werden Impfberechtigte auch direkt informiert.

In den folgenden Schritten der Impfkampagne wird zeitnah eine Schutzimpfung für Personen aus den Berufsgruppen der Geburtshilfe und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes angeboten.

Mit hoher Priorität werden Personen mit bestimmten, einschlägigen Vorerkrankungen berücksichtigt werden (bspw. Lungenerkrankungen, COPD, Mukoviszidose, Demenz, schwerer Diabetes, Leber- oder Nierenerkrankungen, gem. § 3 CoronaImpfVO). Die Größe dieser Personengruppe kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden. Derzeit wird an einem System gearbeitet, wie die betroffenen Personen identifiziert werden und ihnen eine Schutzimpfung angeboten werden kann. Dabei ist vorgesehen, zielgruppenspezifisch weitere dezentrale Möglichkeiten für Schutzimpfungen zu schaffen.

Mit hoher Priorität werden auch Personen im Alter von über 70 Jahren zur Schutzimpfung aufgerufen werden. Der Aufruf wird über ein postalisches Anschreiben, geordnet nach Geburtsjahrgängen, erfolgen. In Hamburg leben etwa 150.000 Personen im Alter zwischen 70 und 80 Jahren. Der Zeitpunkt, zu dem diese Aufrufe erfolgen können, richtet sich nach der erreichten Impfquote bei der Gruppe der Personen mit höchster Priorität, und nach der Verfügbarkeit eines geeigneten Impfstoffes.

Gegenwärtig ist aufgrund der Impfstoffbeschaffenheit und logistischer Fragen noch nicht absehbar, wann Personen, die zu Hause leben und pflegebedürftig sind und das Impfzentrum nicht erreichen können, eine Schutzimpfung angeboten werden kann. Hierfür spielen weitere Erfahrungen mit dem Impfstoff, aber möglicherweise auch die Zulassung eines Vakzins, von dem nur eine Dosis verabreicht werden muss, eine Rolle.

Um diesen Personenkreis über mögliche Optionen zu informieren, können die betroffenen Personen – sofern gewünscht – durch eine Person ihres Vertrauens Kontaktdaten hinterlegen lassen. Ein Formular hierfür wird im Laufe des heutigen Tages unter www.hamburg.de/corona-impfung freigeschaltet. Die Stadt wird dann weitere Informationen übermitteln, wenn ein Verfahren ermöglicht werden kann.

Senatorin Dr. Melanie Leonhard: „Um möglichst viele Menschen zu erreichen, werden wir die Impforganisation in den kommenden Wochen und Monaten auf immer mehr Beine stellen. Wir werden die Kapazität im Impfzentrum besser ausschöpfen können, weiterhin mobile Impfteams im Einsatz haben, und in Krankenhäusern und speziellen Praxen Schutzimpfungen anbieten – bis es dann möglich ist, flächendeckend in allen Arztpraxen zu impfen. Bis dahin werden allerdings noch einige Wochen vergehen, denn wir haben zwar langsam mehr Impfstoff – aber noch längst nicht ausreichend. Den vorhandenen Impfstoff müssen wir bis dahin vorrangig für die Gruppen verwenden, bei denen eine Erkrankung besonders schwer verlaufen könnte oder die einer Ansteckung mehr als andere ausgesetzt sind.“

Alle Informationen rund um die Corona-Schutzimpfung sind unter www.hamburg.de/corona-impfung zusammengetragen.

Das Verfahren zur Buchung des Termins über die Internetseite www.impfterminservice.de wird einfach und übersichtlich in einem kurzen Erklärvideo erläutert.

Für Personen, die einen Impftermin gebucht haben, aber über keine Möglichkeit verfügen, das Impfzentrum zu erreichen, wird ein Fahrdienst angeboten.

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Stadt Hamburg
Sozialbehörde
Martin Helfrich, Pressesprecher