Hannover – Wirtschaft: Achter „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ verliehen

Nachrichten-aus-Hannover-Aktuell-Hannover (NI) Wirtschaft: Zum achten Mal hat die Landeshauptstadt Hannover den „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ vergeben. In diesem Jahr genau am zehnten Jahrestag des Inkrafttretens der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland (Verkündung des entsprechenden Gesetzes am 26. März 2009).

Der Preis wird in diesem Jahr geteilt – und geht an die INDIVIDUAL Automobilsysteme c/o European Van Service GmbH und die Klauenberg GmbH, Bau- und Möbeltischlerei.

Oberbürgermeister Stefan Schostok und Sozial- und Sportdezernentin Konstanze Beckedorf haben heute (26. März) im Beisein von Andrea Hammann, städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, die Ehrung überreicht. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils die Hälfte der ausgelobten Preissumme von insgesamt 10.000 Euro.

„Mit dem ‚Förderpreis Inklusion in der Wirtschaft‘ werden Unternehmen ausgezeichnet, die barrierefreie Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderungen schaffen und erhalten. Sie gehen dabei – passend zum Motto ‚Für Unternehmen, die weitergehen …‘ – zum Teil besonders innovativ und kreativ und immer sehr engagiert zu Werke. Damit ermöglichen engagierte Betriebe Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Erwerbsleben. Mit der Auszeichnung wollen wir Best-Practice-Beispiele hervorheben und zur Nachahmung anregen – ganz im Sinne unseres Anliegens, die UN-Behindertenrechtskonvention mit Leben zu füllen“, betonte Oberbürgermeister Stefan Schostok bei der Auszeichnung.

Sozialdezernentin Konstanze Beckedorf erläuterte in ihren Würdigungen der Preisträger-Firmen die einstimmige Entscheidung der Jury. Dieser gehörten Sigrid Lübbers, Selbstbestimmt Leben e.V. und Mitglied des Runden Tisches für Menschen mit Behinderungen, Marita Baselt, Industrie und Handelskammer Hannover, Almut Peters – Handwerkskammer Hannover (HWK), Ratsfrau Silvia Klingenburg-Pülm, Vorsitzende des Sozialausschusses, Andrea Hammann, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Landeshauptstadt Hannover, sowie Gabriele Zingsheim, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, an.

INDIVIDUAL Automobilsysteme c/o European Van Service GmbH

„Mobilität ist für Menschen mit Behinderung nicht nur Fortbewegung, sondern bedeutet Selbstbestimmung und Teilhabe und natürlich auch die Erreichbarkeit der Arbeitsstelle. Dem hat sich INDIVIDUAL Automobilsysteme c/o European Van Service GmbH in besonderer Weise verpflichtet“, hob Beckedorf bei der Preisübergabe an Roman Pott und Aris Diamantidis hervor.

Van Service GmbH ist seit über 15 Jahren im Um- und Aufbau von Nutzfahrzeugen tätig. Seit 2012 hat es sich zusätzlich auf das Themenfeld Fahrzeugumrüstungen für Menschen mit Behinderung spezialisiert.

Es werden individuelle Umbauten von Fahrzeugen für Privatkunden mit Behinderungen angeboten, für selbstfahrende und mitfahrende Personen. Das vernetzte Arbeiten mit Autohäusern, Fahrschulen und Sanitätshäusern ermöglicht Lösungen aus einer Hand. Außerdem werden Kund*innen zu allen relevanten Themen wie Führerscheinerwerb und -erhalt, Gutachten und mögliche Kostenübernahmen durch Kostenträger informiert.

Die Firma beschäftigt 19 Personen – davon drei mit Schwerbehinderung, die als Werkstattleitung, Außendienst sowie Vertriebsleitung qualifizierte, verantwortliche Position innehaben.

Das Unternehmen verfügt über barrierefreie Räumlichkeiten; auch damit ist eine wichtige Voraussetzung für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gegeben.

Klauenberg GmbH, Bau- und Möbeltischlerei

„‚Weggucken oder hinsehen?‘ – die Frage verdeutlicht das Dilemma von Ausbildungsbetrieben im Handwerk und anderen, die feststellen, dass die Qualifikation der Auszubildenden mit Einschränkungen oftmals nicht ausreicht, um die Anforderungen an eine Ausbildung zu erfüllen. Hier sind individuelle Lösungen nötig. Die Firma Klauenberg hat die Frage für sich eindeutig beantwortet – und im Zusammenspiel mit den richtigen Stellen (hier war es die Handwerkskammer) hervorragend gelöst,“ erläuterte die Dezernentin die Entscheidung der Jury bei der Preisübergabe an Ulrike und Jörg Körper, Geschäftsführung von Klauenberg.

Klauenberg GmbH, Bau und Möbeltischlerei ist ein Handwerksbetrieb im Westen von Hannover mit 15 Beschäftigten, davon zwei mit Schwerbehinderung. Die Tischlerei ist Ausbildungsbetrieb und übernimmt damit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.

Menschen mit Behinderung ihren Kompetenzen entsprechend auszubilden und zu beschäftigen ist in einem Tischlerei- oder anderem Handwerksbetrieb nicht selbstverständlich. Die Firma Klauenberg zeigt, dass es in einem regulären Betrieb möglich ist.

Die Mitarbeiter und Mitarbeit*innen sind verantwortlich für Büro, Ausstellung, Werkstatt mit CNC-gestütztem Maschinenpark, Montage sowie Service und Wartung.

„Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung zwei Unternehmen, die sich der gesellschaftliche Verantwortung der ‚Inklusion in der Wirtschaft‘ beispielhaft stellen,“ resümierte die Dezernentin.

Bisherige Preisträger-Firmen

2011 – Novuprint, Agentur für Mediende-sign, Werbung, Publikationen GmbH, und John + Bamberg GmbH & Co.KG, Orthopädische Werkstatt

2012 – AfB gGmbH, Arbeit für Menschen mit Behinderungen

2013 – „Daimler AG, Mercedes-Benz Nieder-lassung/Logistik Center Hannover“

2014 – amara, Schulen für Naturheilkunde und Heilpraxis GmbH

2015 – Kretschmar GmbH, Moderne Schaum-stoffverarbeitung in jeder Form

2016 – „DIE PRAXIS“ NeuroConcept, Kranken-gymnastik und Physiotherapie, Massage

– „FreuDie“, Freudenberg Dienstleistungen

2017 – CM Systemhaus GmbH – IT-Dienstleister

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Die Pressemitteilung im Original finden Sie unter: www.presseservice-hannover.de

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