Mainz – Umwelt – Grüne: Rheinland-Pfalz bundesweit führend beim Gewässerschutz

Mittelrhein-Tageblatt - Top-News24 - Umweltmagazin -Mainz – Umwelt – Zur GRÜNEN Aktuellen Debatte im Landtagsplenum „Rheinland-Pfalz führend beim Gewässerschutz“ erklärt Andreas Hartenfels, umweltpolitischer Sprecher:

„Der BUND-Gewässerreport legt den Finger in eine Wunde der deutschen Umweltpolitik: Immer noch rund 92 Prozent der Seen und Flüsse in Deutschland sind in einem beklagenswerten Zustand. Deutschland tritt damit beim Gewässerschutz weitgehend auf der Stelle. Dass die Verschmutzung der Gewässer über die vergangenen Jahrzehnte hinweg reduziert werden konnte, darf nicht über die aktuellen Problemstellungen hinwegtäuschen: Hormone, Nitrate und Pestizide aus der Landwirtschaft, aber auch Schadstoffe aus der Industrie sowie Mikroplastik aus Produkten unseres täglichen Lebens und multiresistente Keime stellen eine zunehmende Belastung dar. Antworten auf diese Herausforderungen zu finden muss nun politische Priorität haben.

Die Maßnahmen der Landesregierung in den vergangenen Jahren zeigen aber auch, dass die richtigen politischen Entscheidungen direkt zu einer Verbesserung der Gewässerqualität führen. Mit unserer Regierungsbeteiligung haben wir den Erhalt der natürlichen Ressourcen in den Fokus rheinland-pfälzischer Politik gerückt und entscheidende Maßnahmen für den Schutz der Gewässer auf den Weg gebracht. Jahrzehntelange Fehlentwicklungen müssen ausgeglichen werden, aber die guten Entscheidungen der letzten Jahre zahlen sich nun langsam aus: Der Erfahrungsbericht zur Umsetzung des Wassercents von Mai 2018 hat jüngst bestätigt, dass 30 Prozent der Bäche, Flüsse und Seen im Land bereits in einem guten ökologischen Zustand sind. Rheinland-Pfalz steht mit diesem Wert bundesweit an der Spitze. Das ist kein Zufall, sondern die Folge einer konsequenten Umweltpolitik. Die Weichenstellungen der vergangenen Jahre haben schon heute ganz konkrete positive Folgen. Besonders eindrücklich zeigt das die Rote Liste für Libellen. Galten 1992 nur 17 Prozent der Libellenarten im Land als nicht gefährdet, trifft dies heute schon auf 65 Prozent zu. Die eindrucksvolle Erholung der Libellen ist auch ein Erfolg der guten rheinland-pfälzischen Wasserpolitik.

Auf dem Erreichten wollen wir uns aber nicht ausruhen. Immer noch ist der Zustand einer Mehrzahl der Gewässer auch in Rheinland-Pfalz verbesserungswürdig. Programme wie die Aktion Blau Plus, mit der wir große Erfolge etwa bei der Renaturierung feiern, müssen wir stetig fortentwickeln. Der sogenannte Wassercent, der inzwischen seit fünf Jahren erhoben wird, bietet dafür eine gute Grundlage. 130 Millionen Euro hat das zweckgebundene Entnahmeentgelt bislang in Maßnahmen zum Gewässerschutz gespült. Handlungsbedarf sehe ich künftig insbesondere im Hinblick auf die Nationale Biodiversitätsstrategie. Wenn wir natürliche Lebensräume schützen wollen, ist eine Verringerung des Einsatzes von Agrochemikalien unausweichlich.“

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Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Landtag Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3
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