Berlin – Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat die Sichtweise, die DDR sei von der Bundesrepublik übernommen worden, als „Unsinn“ bezeichnet.
Wenige Tage vor dem 30-Jahresjubiläum des Mauerfalls sagte Schäuble in der rbb-Sendung ‚Talk aus Berlin‘: „Zu sagen, wir, die Bundesrepublik, Bonn, hätte die DDR übernommen, ist einfach eine Fälschung der geschichtlichen Wirklichkeit. Die Mehrheit der Menschen in der DDR hatte vom real exisitierenden Sozialismus, von Stasi und von den doch bescheidenen Verhältnissen die Schnauze voll.“
Schäuble räumte im Gespräch mit Jörg Thadeusz ein, dass diese schnelle Wiedervereinigung für die Menschen in der DDR „unheimlich schwierig“ war. Und dass es schwieriger geworden sei, „als wir vielleicht selbst am Anfang geglaubt haben“. Auch habe eine Minderheit der Menschen etwas anderes gewollt. Dennoch habe die letzte und frei gewählte Volkskammer der DDR „mit übergroßer Mehrheit den Beitritt zum Grundgesetz beschlossen.“
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