Dresden – Gesellschaft: Am 1. Juli 2021 Gedenken an Marwa El Sherbini

„Lebendige Bibliothek“ lädt im Johannstädter Kulturtreff zum Lesen in „lebendigen Büchern“ ein.

Nachrichten-aus-der-Stadt-Dresden-Aktuell-Dresden (SL) – Gesellschaft: Am 1. Juli 2021 wird Marwa El Sherbini gedacht. Die Ägypterin wurde 2009 während einer Gerichtsverhandlung im Dresdner Landgericht ermordet. Das Motiv für die Tat: Antimuslimischer Rassismus.

Ganztägig ist ein Gedenkbanner in dem nach ihr genannten Park vor dem Gerichtsgebäude zu sehen. 10 Uhr beginnt eine Kundgebung des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und des Ausländerrates Dresden e. V. vor dem Landgericht, Lothringer Straße. An dieser nimmt der Staatssekretär und Amtschef Mathias Weilandt, die Zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, Annekatrin Klepsch, der Anwalt der Familie El-Sherbinis, die Vorsitzende des Ausländerrates Dresden e. V., Eter Hachmann, und Dr. Hussein Jinah vom Integrations- und Ausländerbeirat teil.

Von 17 bis 19 Uhr lädt eine „Lebendige Bibliothek“ im Johannstädter Kulturtreff, Elisenstraße 35, ein. Dabei sprechen sieben Frauen als „lebendige Bücher“ über ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus, Diskriminierung und gesellschaftlicher Teilhabe. Beide Veranstaltungen werden von der Initiative „Gedenken.Erinnern.Mahnen“ organisiert, die sich aus Akteuren der Zivilgesellschaft und Verwaltung zusammensetzt.
Weitere Informationen unter www.dresden.de/marwa

Hintergründe
– Marwa El Sherbini hat sich auf einem Spielplatz in der Dresdner Johannstadt gegen rassistische und antimuslimische Beleidigungen gewehrt. In der Gerichtsverhandlung gegen den Täter am 1. Juli 2009 war die in Dresden lebende Ägypterin als Zeugin geladen. Nach ihrer Aussage wurde sie vor den Augen ihrer Familie im Gerichts-saal vom Angeklagten ermordet. Marwa El-Sherbini wurde nur 31 Jahre alt.

– Die „Lebendige Bibliothek“ ist ein Gesprächsformat, bei dem Menschen zu „lebendigen Bücher“ werden. Diese „lebendigen Bücher“ sind gesprächsbereit, das heißt sie beantworten Fragen und stellen auch selbst Fragen. Eine „Lebendige Bibliothek“ funktioniert im Grunde wie eine gewöhnliche Bibliothek: Man leiht sich ein „lebendiges Buch“ aus, lernt es kennen und gibt es schließlich wieder zurück. Vielleicht bekommt man dadurch Lust, sich danach gleich ein weiteres „lebendiges Buch“ auszuleihen.
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