Dresden – Neuer Name für das Gymnasium Süd-West

Mittelrhein-Tageblatt - Deutschland - News - Dresden -Dresden (SN) – Das Gymnasium Süd-West erhält einen neuen Namen: Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasium Dresden. Die Namensgebung ist für die Schule ein besonderes Ereignis. Der Name gibt der Schule Identität, macht sie ansprechbar und unverwechselbar. Seit Gründung des Gymnasiums im Schuljahr 2014/15 setzten sich Lehrerkollegium, Eltern und Schülerschaft für die Namensgebung ein. Die Schulkonferenz hatte diese im Juli 2015 beschlossen. Der Stadtrat bestätigte Anfang März 2017 die Namensgebung offiziell. Der Beigeordnete für Bildung und Jugend, Hartmut Vorjohann, übergibt anlässlich des 366. Geburtstages von Tschirnhaus am Montag, 10. April, die Namensurkunde an Schulleiterin Sandra Gockel.

Zum Schuljahr 2018/19 ist der Umzug des Gymnasiums in die sanierten und erweiterten Gebäude des ehemaligen Fritz-Löffler-Gymnasiums auf der Bernhardstraße 18 geplant. Dort wird ein moderner Schulkomplex mit einer Vier-Feld-Sporthalle entstehen. An der Bernhardstraße kann das Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasium sechszügig geführt werden. Als Andenken an das ehemalige Fritz-Löffler-Gymnasium wird der Altbau an der Bernhardstraße mit dem Namen „Fritz Löffler“ versehen.

Ehrenfried Walther von Tschirnhaus bietet aufgrund seiner Persönlichkeit und der Bezüge in der europäischen Gelehrtenwelt Anlass für vielseitige Vertiefungen und Fragen an die heutige Zeit. Dies gilt insbesondere im Blick auf die Profilausrichtung am Gymnasium. Derzeit wird neben dem schon angebotenen natur-, gesellschaftswissenschaftlichen und sportlichen Profil auch ein pädagogisches Profil durch die Schulgemeinschaft entwickelt. Darüber hinaus eröffnet die Namenswahl auch die Möglichkeit, die regionale Verbundenheit der Schule mit der Stadt Dresden stärker zu verdeutlichen, denn Tschirnhaus wirkte als Universalgelehrter auch in Dresden und Umgebung.

Ehrenfried Walther von Tschirnhaus wurde am 10. April 1651 in Kieslingswalde (heute Slawnikowice) geboren und starb am 11. Oktober 1708 in Dresden. Er war ein zeitgenössischer Europäer (Studium in Leiden, Reisen durch Europa, Forschungen, unternehmerische Aktivitäten) und als erster Deutscher auswärtiges Mitglied in der Académie Royale des Sciences in Frankreich. Sein Name ist auch im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von Porzellan – gemeinsam mit Böttcher – bekannt. Einige seiner Geräte finden sich heute im Mathematisch-Physikalischen Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

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Text: Stadt Dresden