Hamburg – Die Stadt Hamburg ist mit einem Altersdurchschnitt von rund 42 Jahren das jüngste Land im Bundesvergleich.
Aber auch bei uns wird die Zahl der Seniorinnen und Senioren in den kommenden Jahren deutlich steigen. Deshalb ist es wichtig, die generationengerechte Quartiersentwicklung fortzusetzen und mit gezielten Investitionen in Wohn-, Teilhabe- und Beratungsmöglichkeiten Schwerpunkte in der Seniorenpolitik zu setzen. Auf der Fachkonferenz „Wohnen im Alter“ trafen sich heute rund 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Wohnungswirtschaft, Sozialverbänden und Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und zur Diskussion über künftige Handlungsschwerpunkte.
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Er hatte die Fachkonferenz initiiert, um über bisherige Erfahrungen, Entwicklungen und künftige Strategien im Wohnungsbau, über quartiersbezogene Wohnprojekte und Quartiersentwicklung zu sprechen. Nach einem gemeinsamen Auftakt mit grundlegenden Informationen zum Thema wurden die einzelnen Themen in drei Fachforen intensiv aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet: Welche Wohnungen brauchen wir im Alter, was sind quartiersorientierte Wohnkonzepte für ältere Menschen und was für ein Quartiersumfeld brauchen wir im Alter? Als Beispiel wurde das inklusive Quartier im ersten Entwicklungsabschnitt der Mitte Altona vorgestellt.
In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass an vielen Stellen unterschiedliche Projekte und Ansätze verfolgt werden, um Wohnraum für ältere Menschen und lebendige Nachbarschaften zu erhalten und neu zu schaffen. Dabei ist es wichtig, sich auf möglichst viele Zielgruppe zu konzentrieren und unterschiedliche Ansätze für alle Generationen zu verfolgen.
Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Hamburg ist eine lebenswerte Stadt für alle Generationen. Wir wollen, dass man im Alter selbstbestimmt leben kann, auch wenn man auf Hilfe angewiesen ist. Dazu gehören neue Wohnformen für Senioren in allen Stadtteilen, altersgerechte Quartiere sowie eine lebendige Nachbarschaft. Der Senat fördert eine Vielzahl solcher Angebote und richtet die Stadtentwicklung an den zukünftigen demografischen Entwicklungen aus. Die Fachkonferenz ‚Wohnen im Alter‘ soll hierfür neue Impulse geben.“
Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Politik für Ältere wird im Quartier spürbar. Deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht, die Quartiere altersgerecht weiterzuentwickeln. Auch in Zukunft investieren wir in alternative Wohnformen und Servicewohnen. Wir heben die Mittel für die Seniorentreffs deutlich an und wir weiten den erfolgreichen Hamburger Hausbesuch für Senioren aus, damit Hamburg ein guter Platz zum Leben und alt werden bleibt.“
Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Zwei Drittel der älteren Hamburgerinnen und Hamburger wohnen in Mietwohnungen. Damit sie möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können, setzt sich der Senat für bezahlbare seniorengerechte Wohnungen ein, die wir in großer Vielfalt brauchen, und investiert in den Umbau der Quartiere. Ziel bei unseren Bemühungen im Wohnungsbau und in der Quartiersentwicklung ist es, Hamburg für Menschen jeden Alters so lebenswert zu erhalten, wie es heute ist.“
Hintergrund: Seniorenpolitik und Servicewohnen in Hamburg
Die meisten älteren Hamburgerinnen und Hamburger haben den Wunsch, auch im höheren Lebensalter in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben und möglichst lange in ihrem vertrauten Umfeld zu leben. Der Senat hat sich die quartiersbezogene Weiterentwicklung der Angebote für Ältere mit dem Demografiekonzept 2030 (siehe www.hamburg.de/hamburg2030) zur Aufgabe gemacht. Ältere Menschen finden eine Vielzahl von Angeboten, die das Leben im Alter im eigenen Wohnumfeld verbessern. In Zukunft werden alle Maßnahmen für den generationengerechten Umbau am Bedürfnis der Quartiere ausgerichtet. Dabei sollen alle Akteure vor Ort und vor allem die Seniorinnen und Senioren mit einbezogen werden. „Nicht ohne uns über uns“ ist der Leitgedanke der Seniorenmitwirkung. Hamburgs Seniorinnen und Senioren sind rege dabei sich einzubringen, wenn es um ihre Anliegen geht. Der Senat fördert diese Mitwirkung mit dem Seniorenmitwirkungsgesetz und überprüft diese regelmäßig.
Gutes Wohnen im Alter ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten und glücklichen Lebensabend. Servicewohnen – eine Kombination von gemietetem Wohnraum und verschiedenen Service bis hin zu Pflegeleistungen – bekommt dabei zunehmende Bedeutung. Hamburg weist mit mehr als 170 Wohnanlagen und fast 13.000 Wohnungen mit steigender Tendenz im Bundesvergleich die höchste Dichte an Servicewohnungen auf. Zur Förderung innovativer Wohnmöglichkeiten im Alter stellt der Senat seit 2016 über 5,2 Millionen Euro zur Verfügung. Teil dessen ist das Förderprogramm „Wohnen bleiben im Quartier“, um gemeinsam mit Wohnungsbau- und Pflegeunternehmen in Zukunft 20 große Wohnprojekte für Pflegebedürftige zu realisieren.
Im Rahmen der Wohnraumförderung des Senats werden barrierereduzierte und barrierefreie Wohnungen besonders gefördert. Der Neubau von geförderten Mietwohnungen im 1. und 2. Förderweg mit barrierereduzierter Grundausstattung ist obligatorisch. Des Weiteren werden für die erstmalige barrierefreie Anpassung von Mietwohnungen für Senioren pauschale Zuschüsse für verschiedene Maßnahmen über die Hamburgische Investitions- und Förderbank bereitgestellt. Auch für selbstgenutzte Eigenheime gibt es derartige Zuschüsse. Insgesamt werden dafür in der Hamburger Wohnraumförderung jedes Jahr über 24 Millionen Euro bereitgestellt.
***
Stadt Hamburg
Pressestelle der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen