Mainz – Stadt schließt sich “Städte gegen Food Waste”-Initiative an

Mittelrhein-Tageblatt - Deutsches Tageblatt - News - Mainz -Mainz – Die Stadt Mainz geht in ihrem Engagement gegen Lebensmittelverschwendung einen Schritt weiter und wird Teil der “Städte gegen Food Waste”-Initiative. Die Initiative bringt deutschlandweit engagierte Städte in einem Netzwerk zusammen, um die Lebensmittelrettung auf lokaler Ebene maßgeblich voranzutreiben. Zehn Städte haben sich dem Netzwerk angeschlossen: Neben Mainz sind auch Bochum, Bonn, Dresden, Essen, Frankfurt am Main, Kassel, Kiel, Köln und Saarbrücken dabei.

Gegründet wurde die Initiative von dem Social Impact-Unternehmen Too Good To Go, bekannt durch die gleichnamige App zur Rettung von überschüssigen Lebensmitteln in Gastronomie und Handel. Mit ihrer Teilnahme sagen die Partnerstädte zu, sich in den kommenden zwei Jahren aktiv für die Lebensmittelrettung einzusetzen und damit einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit vor Ort zu leisten. Die Förderung der Umverteilung von überschüssigen Lebensmitteln im Handel und der Außer-Haus-Verpflegung sowie die gezielte Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung stehen dabei im Mittelpunkt.

Gemeinsam mit Too Good To Go und anderen lokalen Lebensmittelretter*innen möchte die Stadt Mainz in den kommenden Monaten konkrete Maßnahmen innerhalb dieses Aktionsrahmens erarbeiten und umsetzen. Erste Ansätze gibt es bereits, wie zum Beispiel die Vorstellung von unterschiedlichen Lösungen zur Lebensmittelrettung für ortsansässige Restaurants, Mensen und Kantinen. Auch öffentliche Veranstaltungen, Infomaterialien und Kampagnen für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln sind denkbar, um die Bürger*innen für das Thema zu sensibilisieren. Das Netzwerk bietet außerdem die Möglichkeit, Erfahrungswerte mit anderen Partnerstädten auszutauschen.

Oberbürgermeister Michael Ebling: “Wir haben in Mainz über 1.300 Aktive, die der Lebensmittelverschwendung in ihrer Freizeit entgegenwirken, und die wollen wir gerne unterstützen. Zum einen durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit – unter anderem durch unser Engagement im Rahmen der Initiative ‘Städte gegen Food Waste’, die in vielen deutschen Kommunen mit ihrer Kampagne Aufklärungsarbeit leistet. Zum anderen wollen wir hier vor Ort unsere Foodsharing-Gruppen unterstützen und ihnen mehr Raum geben. Vor allem müssen wir das Problem an der Wurzel packen. Und dazu zählt das Mitnehmen unserer Bürgerinnen und Bürger, die Abkehr von der Geringschätzung für Mittel unseres täglichen Bedarfs, der Respekt vor der Natur und was sie uns bietet.”

Haupttreiber der Klimakrise: Das Ausmaß von Food Waste ist groß

Lebensmittelverschwendung ist aus vielerlei Gründen ein großes Problem. Neben einer hohen Verschwendung von Ressourcen ist sie auch noch schädlich für das Klima: Laut Schätzungen der Umweltschutzorganisation WWF ist Food Waste für zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit ein Haupttreiber der Klimakrise. Weltweit wird mehr als ein Drittel aller Lebensmittel unnötig weggeworfen, 18 Millionen Tonnen pro Jahr alleine in Deutschland . In Rheinland-Pfalz landen jährlich 911.000 Tonnen Lebensmittel im Müll . Umgerechnet werden 313 Kilogramm genießbare Nahrungsmittel pro Sekunde entsorgt – ob nach der Ernte, bei der Weiterverarbeitung, im Handel, im Restaurant oder in den eigenen vier Wänden .

Reduzierung von Food Waste: Warum Städte eine entscheidende Rolle spielen

Sowohl die Vereinten Nationen als auch die deutsche Bundesregierung haben es sich zum Ziel gesetzt, die Verschwendung von Lebensmitteln bis zum Jahr 2030 zu halbieren und damit der Klimakrise entgegenzuwirken. Um das zu erreichen, spielt auch das Engagement von Städten eine entscheidende Rolle:

“Städte sind bürgernah, pflegen enge Beziehungen zur Zivilgesellschaft und lokalen Unternehmen und kennen die örtlichen Gegebenheiten. Damit sind sie bestens ausgerüstet, um Food Waste auf lokaler Ebene zu reduzieren. Gerade deshalb ist es so wichtig, sie zu mobilisieren”, weiß Too Good To Go-Country Managerin Laure Berment. Über die “Städte gegen Food Waste”-Initiative sagt sie: “Wir sind stolz darauf, dass sich so viele Städte angeschlossen haben und als positives Beispiel vorangehen möchten. Ich bin sicher, dass das auch weitere Städte inspirieren wird, sich für die Lebensmittelrettung stark zu machen. Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir unser Ernährungssystem umkrempeln und Food Waste nachhaltig reduzieren.”

Weitere Infos zur Initiative “Städte gegen Food Waste” finden sich auf dieser Website.

Too Good To Go – die App zur Lebensmittelrettung
Mehr als ein Drittel aller Lebensmittel wird verschwendet. Too Good To Go möchte alle Menschen dazu inspirieren, sich für die Rettung von Lebensmitteln stark zu machen und hat dafür eine simple Lösung parat: Die gleichnamige App verbindet Bäckereien, Restaurants, Supermärkte und andere Betriebe aus Gastronomie und Handel mit Konsument*innen, damit überschüssiges Essen auf dem Teller landet und nicht in der Tonne. Gemeinsam mit mehr als 11.500 teilnehmenden Partnerbetrieben und der Too Good To Go-Community (rund 6,7 Millionen Menschen) konnten in Deutschland bereits mehr als 11 Millionen Mahlzeiten gerettet und somit 27.500 Tonnen CO2e eingespart werden. Dafür erhielt das junge Unternehmen unter anderem im Jahr 2019 den Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ und belegte 2021 im Innovationsranking des

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Sarah Heil, Abteilungsleiterin und Pressesprecherin der Stadt Mainz
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