Presseschau – Allgemeine Zeitung Mainz: Pseudodebatte zum Thema Einkaufen an Heiligabend

Mittelrhein-Tageblatt - Newsportal - Presseschau - Wirtschaft -Presseschau – Mainz – Einkaufen an Heiligabend: Ja, ist denn heut scho Weihnachten? Nicht wirklich, es sind noch 42 Werktage bis Heiligabend, sieben davon sind Samstage – mehr als genug Zeit also, Geschenke zu besorgen. Merkwürdigerweise bricht trotzdem schon jetzt eine Diskussion über die Ladenöffnungszeiten am 24. Dezember los, rammt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sicherheitshalber ein paar Pflöcke zur Markierung ihrer Verteidigungslinie in den noch nicht mal gefrorenen herbstlichen Boden.

Einer Pseudodebatte vom allerfeinsten wohnen wir da bei. Denn erstens sind die Möglichkeiten zur Öffnung von Geschäften an Heiligabend, wenn er wie in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, eng begrenzt; zweitens fordert das bislang auch niemand ernsthaft. Nicht mal der Einzelhandel, der verbissen für die komplette Freigabe der Öffnungszeiten kämpft, stellt bislang den 24. Dezember 2017 als freien Tag für die Beschäftigten in Frage. Und das ist auch gut so – mit Blick auf die in der Adventszeit ohnehin besonders stressgeplagten Beschäftigten des Einzelhandels, aber auch auf alle anderen Bürger.

Man muss kein religiöser Mensch sein, um es gut zu finden, dass sich wenigstens ein paar Tage im Jahr mal nicht alles um Konsum dreht. Wenn die Läden am vierten Adventssonntag dicht bleiben, muss nur eine spezielle Spezies ein kleines Opfer bringen: die Triebtäter unter den Last-Minute-Geschenkekäufern. Sie müssen dann eben schon am Samstag durch die Geschäfte hetzen. Immerhin bleiben noch sieben Wochen, sich auf die Paniktour vorzubereiten – das klingt doch irgendwie machbar.

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