Wertheim (BW) – Der 2018 wiedereröffnete Ausbildungsstandort der Hochschule für Polizei in Wertheim soll nach dem Willen von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl keine Interimslösung sein. Der Standort Wertheim werde „selbstverständlich im nächsten Jahrzehnt gebraucht“, sagte Strobl am Dienstag bei der offiziellen Übergabe der Gebäude an die Hochschule für Polizei.
Mit dem längerfristigen Verbleib des Institutsbereichs hängt auch die Frage nach der Instandsetzung der seit 2015 durch einen Brandanschlag unbenutzbaren Sporthalle in Nachbarschaft des Institutsbereichs zusammen. „Ich bin überzeugt, dass wir in absehbarer Zeit eine Lösung finden“, erklärte Strobl. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez freute sich sehr über die klare Zusage des Innenministers, die den Erhalt des Standorts der Polizeihochschule in Wertheim auch über das Jahr 2023 hinaus sichert: „Das ist ein klares Bekenntnis zu Wertheim und der guten Ausbildungsqualität hier am Standort.“
„Unser Ziel ist es, die Polizei zu stärken“, so Innenminister Thomas Strobl. Das Land investierte in den Ausbildungsstandort in Wertheim rund zehn Millionen Euro. Hinzu kommen rund vier Millionen Euro für die Anmietung von Gebäuden und Grundstücken bis 2023; dabei gibt es eine Option auf Verlängerung um fünf Jahre, die zweimal ausgeübt werden kann. „Diese Investitionen sind gute Investitionen“, sagte Strobl, „denn sie dienen der Sicherheit des Landes.“ Im vergangenen Jahr hätten 1.700 Frauen und Männer ihre Ausbildung bei der Polizei begonnen, 2019 seien es knapp 1.800. Es handele sich um „die größte Einstellungsoffensive, die es je in Baden-Württemberg gegeben hat“, betonte der Innenminister.
Für die Einstellungsoffensive waren in Wertheim umfangreiche bauliche Arbeiten notwendig. Innerhalb von nur acht Monaten wurden die Gebäude für den Lehrbetrieb und die Verwaltung optimiert und um Modulbauten und Freiflächen für das Training ergänzt. Das Amt Heilbronn des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg war für die Planung verantwortlich. „Mit den optimierten Gebäuden am neuen Ausbildungsstandort schaffen wir beste Voraussetzungen für unsere künftigen Polizistinnen und Polizisten“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. Sie würden so eine exzellente Vorbereitung auf die Herausforderungen des Arbeitsalltags gewähren.
„Für Wertheim ist die Hochschule von ganz besonderem Gewicht“, stellte Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez heraus. Der Ausbildungsstandort sei fest in das städtische Leben integriert. Er sei ein gutes Beispiel dafür, um vergleichbare Lebensverhältnisse im Land „von Freiburg bis Wertheim“ herzustellen. Die Sporthalle an der Willy-Brandt-Straße wieder nutzbar zu machen, sei auch für die Zukunft des Stadtteils Reinhardshof von großer Bedeutung. „Ich freue mich daher über die positiven Signale heute“, betonte Herrera Torrez. Er setze nun auf die Unterstützung aller Beteiligten in dieser Frage. Damit verband er auch die Bitte um eine zügige Entscheidung, dass und wann die Sporthalle renoviert werde.
„Wir sind stolz darauf, was hier geschafft wurde“, resümierte Martin Schatz, Präsident der Hochschule für Polizei. Die bestehenden Gebäude wurden für die Unterkunft von 300 Auszubildenden in Doppelzimmern hergerichtet. Die Verwaltung sowie die Zimmer der Dozentinnen und Dozenten konnten nach entsprechender Renovierung ebenfalls hier untergebracht werden. Gleiches gilt für einen Teil der Lehrsäle. Für weitere Lehrräume und eine Torwache am Hauptzugang des Areals wurden Modulbauten angemietet. Räume für das Einsatztraining, Freiflächen für das Fahrzeug-Zugriffstraining und Unterstellmöglichkeiten für Einsatzfahrzeuge sowie weitere Stellplätze sind in direkter Nachbarschaft angemietet. Außerdem wurde kürzlich eine modulare Raumschießanlage fertiggestellt.
***
Stadtverwaltung Wertheim
– Kommunikation und Öffentlichkeit –
97877 Wertheim