Zeitumstellung am Sonntag: Warum wir wieder an der Uhr drehen müssen – und was das für Mensch und Natur bedeutet

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Zeitumstellung am Sonntag – Deutschland – 27. März 2025 | In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es wieder so weit: Die Uhren werden umgestellt. Am Sonntag, den 30. März 2025, beginnt in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern die Sommerzeit. Um 2:00 Uhr morgens wird die Uhr eine Stunde vorgestellt – auf 3:00 Uhr. Für viele bedeutet das eine geklaute Stunde Schlaf, für andere ein Stück länger Helligkeit am Abend. Und für alle: eine immer wiederkehrende Debatte über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung.

Warum stellen wir eigentlich noch um?

Die Zeitumstellung wurde ursprünglich eingeführt, um Energie zu sparen. Die Idee: Wenn es abends länger hell ist, braucht man weniger künstliches Licht. Doch zahlreiche Studien haben gezeigt, dass dieser Effekt minimal oder gar nicht vorhanden ist. Die erhoffte Einsparung wird häufig durch höheren Energieverbrauch am Morgen (z. B. Heizung) wieder aufgehoben.

Natur Praxis Gesundheit durch die Kraft der Natur

2018 stimmten über 80 % der Teilnehmenden einer europaweiten Online-Umfrage für die Abschaffung der Zeitumstellung. Das EU-Parlament beschloss tatsächlich 2019, die Umstellung ab 2021 zu beenden. Doch seither herrscht Stillstand. Die Mitgliedstaaten konnten sich nicht auf eine einheitliche Regelung einigen – etwa, ob dauerhaft Sommer- oder Normalzeit gelten soll. Die Folge: Das Uhrenstellen bleibt.

Die Folgen für Mensch und Natur

Die Zeitumstellung ist kein harmloser Nebeneffekt, sondern hat spürbare Auswirkungen auf Körper und Psyche:

  • Schlafrhythmus: Viele Menschen leiden nach der Umstellung an Einschlafproblemen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten – besonders Kinder, ältere Menschen und Schichtarbeiter.

  • Unfallrisiko: Studien belegen, dass es nach der Zeitumstellung zu einem Anstieg von Verkehrsunfällen kommt. Auch das Herzinfarktrisiko ist in den Tagen danach erhöht.

  • Tiere und Natur: Haustiere, vor allem Hunde und Katzen, brauchen oft mehrere Tage, um sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. In der Landwirtschaft bringt die Umstellung ebenfalls Stress – zum Beispiel beim Melken von Kühen, deren „innere Uhr“ nicht einfach umgestellt werden kann.

Holger Korsten ganzheitliche Gesundheits- und Ernährungsberatung

Merkhilfe: Vor oder zurück?

Jedes Jahr stellen sich Millionen Menschen dieselbe Frage: Wird die Uhr vor- oder zurückgestellt?

Hier hilft ein einfacher Merkspruch:

„Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel vor die Türim Herbst wieder zurück in den Schuppen.“

Das bedeutet:
👉 Ende Märzeine Stunde vor
👉 Ende Oktobereine Stunde zurück

Fazit: Zeitumstellung bleibt ein ungelöstes Problem

Trotz jahrelanger Diskussionen bleibt die Zeitumstellung auch 2025 bestehen – und mit ihr die negativen Folgen für Gesundheit, Tiere und Alltag. Viele Menschen fühlen sich machtlos gegenüber einer Regelung, die längst überholt scheint. Solange sich die EU-Staaten nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können, heißt es jedoch weiterhin: Zweimal im Jahr die Uhr umstellen – und hoffen, dass irgendwann der politische Wille stark genug ist, diesem Ritual ein Ende zu setzen.

Hätte man damals – übrigens war das in Deutschland erstmals im Jahr 1980 – nicht mit der Zeitumstellung begonnen, dann hätten wir heute ganz selbstverständlich noch die ursprüngliche Normalzeit. Wenn sich Europa also nicht einigen kann, dann nehmen wir eben die Zeit, die es immer schon war. So einfach ist das! (hk)