Geld und Vorsorge – Warum sind die Deutschen im Vergleich zu anderen Nationen eigentlich so desinteressiert an Aktien?

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Wirtschaft Deutsche Desinteressiert an AktienGeld und Vorsorge – Aktien: Die Deutschen profitieren kaum davon, dass der Dax sich auf einem Allzeithoch befindet.

Warum? Die Antwort ist einfach: Die Deutschen besitzen schlichtweg keine Aktien. Die Börse wird von den Deutschen weitestgehend gemieden, denn sie befürchten hier, Verluste zu machen. Dies ist eigentlich nicht verwunderlich, da sie den Umgang mit Risiken nicht gewohnt sind.

Die Deutschen waren noch nie ein Volk, das sonderlich viele Aktionäre hervorgebracht hat. Doch eine Zeitlang schien es so, beispielsweise gegen Ende der 1990er Jahre. Der Dax stieg hier nahezu täglich auf ein neues Rekordhoch. In der Fernsehwerbung wurde von Manfred Krug für Aktien der Telekom geworben. Börsentipps wurden von Taxifahrern an das Volk weitergeben und im Titel der Bildzeitung war zu lesen, dass man mit Aktien reich werden kann.

Der Höhepunkt der Aktieneuphorie wurde in Deutschland zu Beginn des Jahres 2000 erreicht. Doch selbst zu dem Zeitpunkt besaßen nur acht Prozent der Menschen hierzulande Aktien. Im Vergleich zu anderen Staaten, wie Frankreich oder den USA, ist auch heute noch der Anteil an Menschen, die Aktien besitzen, sehr gering. Tendenziell sinkt die Anzahl der Aktionäre kontinuierlich. Und das, obwohl die Kurse seit Jahren steigen. Auch, wenn die Besitzer von Fonds mit einbezogen werden, ergibt sich kein anderes Bild.

Der Dax befindet sich auf einem neuen Rekordhoch. 1,2 Prozent auf 8.152 Punkte ist der Dax gestiegen und übertrifft damit den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2000. Ein neues Hoch wurde ebenfalls auf der Schlusskurzbasis erreicht, nämlich ganze 8.092,77 Zähler.

Das Sparbuch wird präferiert

Aktien möchten die Deutschen Anleger einfach nicht in ihrem Depot. Das Geld wird hier lieber auf einem Sparbuch angelegt, vielleicht auch auf dem Tagesgeldkonto. Der Grund dafür ist recht simpel. Die Deutschen gehen nicht gerne Risiken ein. Darüber hinaus besteht kein wissen, wie das Risiko beim Kauf von Aktien minimiert werden kann.

Natürlich sind Aktien ihrem Wesen nach eine risikoreiche Anlageform. Denn, Aktien von Firmen spiegeln immer den Geldwert dar, welcher von dem Unternehmen in Zukunft verdient wird. Ein Sinken der Gewinne ist möglich. Sind die Perspektiven eines Unternehmens für die Zukunft schlecht, dann sinkt auch der Wert der Aktien.

Deutsche scheuen das Risiko

Deutsche möchten so ein Risiko nur ungern tragen. Dies haben Umfragen herausgefunden. Knapp die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland schätzt sich selbst als nicht risikofreudig ein. Zum Vergleich: in Amerika entspricht diese Zahl weniger als einem Drittel. Besonders ängstlich sind die Deutschen, wenn es um ihr Geld geht. Hier haben Umfragen gezeigt, dass die Ergebnisse ähnlich ausfallen, genau wie der Vergleich mit anderen Ländern Europas wie Großbritannien oder Frankreich.

Die Deutschen betonen immer wieder die negativen Konsequenzen, welche die Aktien haben können. Es sind viele Meinungen im Umlauf, die besagen, dass ein Vermögen an der Börse nur dann erzielt werden kann, wenn zu Beginn auch sehr viel Geld investiert wird.

Geduld ist erforderlich

Einige Menschen verlassen sich aktuell auf Zertifikate. Dies sind Wertpapiere, deren Entwicklung ähnlich verläuft wie bei einem bestimmten Index oder einer Aktie. Allerdings können die Zertifikate von der Entwicklung auch abweichen. Diese Produkte werden in Amerika kaum nachgefragt, hier wird direkt in die Aktien investiert. Der Markt für die Zertifikate wächst in Deutschland allerdings immer weiter. Einer besonders großen Beliebtheit erfreuen sich die Zertifikate, die gegen eventuelle Verluste abgesichert sind. Auch, wenn der Anleger für diese Sicherheit bezahlen muss, in Form eines Teils der Kursgewinne oder der Dividende.

Leider wird dabei oft vergessen, dass die Aktien ein gar nicht so großes Risiko bergen, wenn die richtige Strategie angewendet werden. Wichtig ist es vor allem, Geduld mitzubringen. Die deutschen Aktien waren nach einer Zeit von maximal 15 Jahren stets wieder im positiven Bereich. Außerdem sollte das Geld der Anleger auf eine Vielzahl verschiedener Aktien verteilt werden. Wenn der zu investierende Betrag dafür nicht ausreicht, geht das auch in Form von Fonds.

Wer diese grundlegenden Regeln im Kopf behält, kann sein Geld in Form der Aktie für sich arbeiten lassen. Denn von den Gewinnen der Unternehmen kann nur in Form von Aktienfonds oder Aktien profitiert werden. Im Jahr hieß das im Zeitraum von 1979 bis 2003 circa 14 Prozent Rendite. Diese ist mit keinem Rentenfonds, Tagesgeld-Konto oder Sparbuch zu erreichen.

Allerdings verfügen die meisten Deutschen schlichtweg nicht über das Wissen, wie sie den Umgang mit den Aktien gestalten sollen. In der Schule wird darauf nicht vorbereitet. Dies zeigt auch eine Studie des Bankenverbandes, welche belegte, dass über 80 Prozent der Menschen in Deutschland nicht wissen, wie die Börse funktioniert.

Fehlendes Interesse

Das Interesse für die Börse war über lange Zeit in Deutschland auch gar nicht nötig. Denn für ihre Rente mussten die Deutschen kein Geld anlegen, da sich der Staat um die Altersvorsorge gekümmert hat. Die Betriebsrente gab es manchmal durch den Arbeitgeber. Für höhere Renditen musste also von den Menschen selbst nie gesorgt werden. Die Altersvorsorge in den USA liegt beispielsweise bei der Bevölkerung selbst. Deshalb investieren die Menschen dort gerne in Aktien.

Fazit – Die Investition in Aktien

Mit der richtigen Strategie und ein wenig Hintergrundwissen, muss bei der Investition in Aktien also nichts befürchtet werden und große Institutionen wie beispielsweise die Consors Bank, stellen ihren Kunden mittlerweile immer mehr Online-Plattformen für den Erwerb von Wertpapieren zur Verfügung, wie unter Anderem der Erfahrungsbericht auf aktien.net* (*WERBUNG) deutlich zeigt.

Hier geht es nicht nur um die finanzielle Sicherheit der Privatanleger selbst, sondern auch unmittelbar um die Aktiengesellschaften. Denn sie werden mittlerweile verstärkt, vor allem von Chinesischen Aktionären, langsam aber sicher aufgekauft und es ist höchst fragwürdig, ob dies langfristig der eh schon zitternden deutschen Wirtschaft zugutekommen wird oder uns weiter ins Abseits drängt im internationalen Kontext.

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Mittelrhein-Tageblatt – Wirtschaftsredaktion