Es ist bemerkenswert, dass einer der höchsten Repräsentanten des Staates in einer juristisch gesehen zivilrechtlichen Auseinandersetzung sehr einseitig Partei ergreift. Da ist der Ministerpräsident dann ganz stellvertretender VW-Aufsichtsratsvorsitzender. Die schon fast reflexhafte Parteinahme ist kontraproduktiv, diskreditiert sie doch eines der faszinierendsten Projekte der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
Aus dem Erbe des Nazi-Staates ist ein Weltkonzern aufgebaut worden, in dem die Beschäftigten und das Land Niedersachsen dank einer im sogenannten VW-Gesetz verankerten Sperrminorität im Aufsichtsrat großen Einfluss haben.