Hamburg – Trendwende erreicht – stetiger Personalaufbau im Justizvollzug: 2017 und 2018 deutlich mehr neue Kräfte im Allgemeinen Vollzugsdienst

Mittelrhein-Tageblatt - News aus Hamburg - Aktuell -Hamburg – Die Ausbildungsoffensive der Justizbehörde zeigt in den Anstalten spürbare Wirkung. Deutlich sichtbar wurde das heute Mittag anlässlich der Verabschiedung von 19 ehemaligen Auszubildenden, die jetzt als vollausgebildete Kräfte in die Anstalten gehen. Gleichzeitig beginnen 21 neue Kolleginnen und Kollegen des Allgemeinen Vollzugsdienstes (AVD) ihre Ausbildung zur/zum Justizvollzugsbediensteten.

2017 haben 62 neu ausgebildete AVD-Bedienstete ihre Arbeit im Vollzug aufgenommen, 2018 können sich die Bediensteten in den Anstalten insgesamt auf voraussichtlich 68 neue Kolleginnen und Kollegen freuen. Damit hat die Justizbehörde beim Personalaufbau die Trendwende erreicht. Es gibt stetig mehr Zu- als Abgänge. Insgesamt gab es 2017 ein Plus von 12 AVD-Kolleginnen und –Kollegen, 2018 wird sich dies auf voraussichtlich 14 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belaufen. In den Folgejahren wird diese Kurve noch weiter steigen, da jährlich mindestens vier Lehrgänge ihre Ausbildung abschließen und dann jährlich bis zu 100 Absolventinnen und Absolventen in die Anstalten gehen werden.

Auf dem heutigen Festakt sagte Staatsrätin Katja Günther: „Der Allgemeine Vollzugsdienst nimmt derart viele und vielfältige Aufgaben wahr, dass es wichtig ist, die Arbeit in den Anstalten auf mehr Schultern zu verteilen. Das gelingt uns, der stetige Personalaufbau kommt in den Anstalten an und wird zur Entlastung der Situation beitragen.

Hier werden Sie gebraucht, um den Menschen zu helfen, die nach einer Straffälligkeit, teilweise auch nach Drogenproblemen und sozialem Abstieg, ihr Leben wieder in den Griff bekommen wollen. Resozialisierung trägt einen erheblichen Teil dazu bei, Kriminalität zu senken und damit Opfer zu schützen und sogar zu verhindern. Als Behörde arbeiten wir daran, die Rahmenbedingungen für Ihre Arbeit im Vollzug zu verbessern: mit einem neuen Resozialisierungs- und Opferhilfegesetz, mit guten und modernen Arbeitsbedingungen und mit einer großen Ausbildungsoffensive. Damit wollen wir erreichen, dass Ihre wichtige Arbeit in den Anstalten nicht ins Leere läuft.“

Die Ausbildungsoffensive wurde 2015 mit drei Lehrgängen gestartet. 2016 und 2017 begannen jeweils vier und für 2018 sind fünf Lehrgänge angestrebt. Seit 2015 steigen die Gefangenenzahlen wieder an. Im Vergleich zu 2016 saßen im Jahresschnitt vergangenes Jahr 196 Menschen mehr in Hamburgs Gefängnissen. Insgesamt stieg die Anzahl von 2015 bis heute von 1.510 (01.01.15) auf 2.043 Häftlinge (21.2.2018).

Zur Ausbildung

Die Justizbehörde nimmt das ganze Jahr über Bewerbungen für den Allgemeinen Vollzugsdienst entgegen. Die Anzahl der Lehrgänge orientiert sich an der Zahl der geeigneten Bewerberinnen und Bewerber. Die Ausbildung gliedert sich in einen zehnmonatigen Theorieteil in der Justizvollzugsschule und einen 14-monatigen Praxisteil in den Anstalten. Während der Ausbildung sind die Anwärterinnen und Anwärter Beamte auf Widerruf und erhalten eine Vergütung von rund 1.750 Euro brutto. Nach erfolgreichem Bestehen der Ausbildung werden sie in der Regel übernommen und nach einer Probezeit von drei Jahren zu Beamtinnen und Beamten auf Lebenszeit ernannt. Der Eintritt in den Ruhestand erfolgt bereits mit 60 Jahren.

An der Justizvollschule werden neben den rechtlichen Grundlagen unter anderem die Fächer Psychologie, Vollzugsberufskunde und Pädagogik unterrichtet. Die Einstellungskriterien und Bewerbungsunterlagen finden Bewerberinnen und Bewerber auf den Internetseiten der Justizbehörde:

http://www.hamburg.de/justizbehoerde/ausbildung-studium/3648784/justizvollzug-ausbildung/

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Marion Klabunde, Pressesprecherin
Justizbehörde, Freie und Hansestadt Hamburg