Messerangriff auf Bürgermeisterin Iris Stalzer – Herdecke unter Schock nach brutaler Tat – Herdecke (NRW) – Fassungslosigkeit und Entsetzen in der rund 22.500 Einwohner zählenden Stadt im Ennepe-Ruhr-Kreis: Die neu gewählte Bürgermeisterin Iris Stalzer (57) ist am Dienstag, dem 7. Oktober 2025, Opfer eines brutalen Messerangriffs geworden. Nur wenige Tage nach ihrem Wahlsieg liegt die Juristin mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln unter Hochdruck – auch ein familiäres Motiv wird nicht ausgeschlossen.
Der Angriff: Dramatische Szenen im Wohnhaus der Bürgermeisterin
Gegen 12:40 Uhr ging bei der Rettungsleitstelle ein Notruf ein. Laut Polizei hatten ihre beiden Adoptivkinder im Alter von 15 und 17 Jahren die schwer verletzte Frau im elterlichen Wohnhaus gefunden und Hilfe gerufen. Rettungskräfte leisteten sofort Erste Hilfe, während die Polizei das Haus weiträumig absperrte.
Iris Stalzer wies mehrere Stichverletzungen im Bauch- und Rückenbereich auf. Nach notfallmedizinischer Versorgung wurde sie mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Ihr Zustand sei nach Angaben der Ermittler kritisch, aber stabil.
Zeugen berichteten von einem größeren Polizeiaufgebot und einem Kriminaltechnikerteam, das den Tatort mehrere Stunden lang untersuchte. Auch Spürhunde kamen zum Einsatz.
Ermittlungen mit Hochdruck – Sohn in Handschellen abgeführt
Nach ersten Informationen wurde der 15-jährige Adoptivsohn von der Polizei in Handschellen aus dem Haus geführt. Beide Kinder wurden zur Vernehmung und Spurensicherung auf die Wache gebracht.
Zunächst gab der Junge an, mehrere Männer hätten seine Mutter angegriffen. Diese Aussage wird derzeit überprüft, da die Spurenlage im Haus auf einen engen familiären Zusammenhang hindeutet. Die Ermittler schließen ein familiäres Motiv ausdrücklich nicht aus.
Wie aus Ermittlerkreisen bekannt wurde, gab es bereits im Sommer 2025 einen Vorfall häuslicher Gewalt, bei dem die 17-jährige Adoptivtochter ihre Mutter mit einem Messer bedroht haben soll. Ob dieser Vorfall in direktem Zusammenhang mit der aktuellen Tat steht, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen.
Polizei richtet Mordkommission ein
Die Staatsanwaltschaft Hagen bestätigte, dass eine Mordkommission der Polizei Dortmund eingesetzt wurde. Man ermittle „in alle Richtungen“. Ein Sprecher erklärte:
„Es gibt derzeit keine Hinweise auf eine politische Motivation. Ein familiärer Hintergrund ist jedoch Teil der Ermittlungen.“
Die Spurensicherung im Wohnhaus dauerte bis in die Abendstunden an. Auch Nachbarn und Bekannte der Familie wurden befragt.
Iris Stalzer – eine engagierte Frau kurz vor dem Amtsantritt
Iris Stalzer, Juristin und langjähriges SPD-Mitglied, hatte sich in Herdecke einen Namen als engagierte Kommunalpolitikerin gemacht. Bei der Stichwahl am 28. September 2025 gewann sie mit 52,2 Prozent der Stimmen gegen ihren CDU-Gegenkandidaten.
Ihr offizieller Amtsantritt war für den 1. November 2025 geplant. Bis dahin wollte sie sich auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten und Bürgergespräche führen. Die Tat erschüttert nun nicht nur die Stadt, sondern auch die gesamte Landespolitik.
Bundesweite Anteilnahme und Solidarität
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nannte den Angriff „eine abscheuliche Tat“ und sprach Iris Stalzer und ihrer Familie sein Mitgefühl aus. Auch aus den Reihen der SPD kamen bestürzte Stimmen. Die SPD-Landesvorsitzende in NRW, Sarah Philipp, schrieb auf X (ehemals Twitter):
„Unsere Gedanken sind bei Iris Stalzer. Diese Tat macht uns fassungslos. Wir hoffen von Herzen, dass sie überlebt und wieder gesund wird.“
Die Stadtverwaltung Herdecke erklärte in einer Pressemitteilung, dass die Mitarbeitenden unter Schock stünden. Viele Bürgerinnen und Bürger legten Blumen und Kerzen vor dem Rathaus nieder.
Zahlreiche offene Fragen – Ermittler tappen noch im Dunkeln
Die Mordkommission prüft aktuell mehrere Hypothesen. Der Fokus liegt auf folgenden Punkten:
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Familiäre Konflikte: Frühere Vorfälle häuslicher Gewalt sind bekannt.
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Politische Motivation: Derzeit keine Hinweise.
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Fremdeinwirkung: Noch nicht vollständig ausgeschlossen, aber laut Polizei „unwahrscheinlich“.
Insgesamt wurden laut Berichten 13 Stichverletzungen dokumentiert. Die Polizei äußert sich aus ermittlungstaktischen Gründen bislang nicht zu Tatwaffe, Zeitpunkt oder möglichen Tatabläufen.
Gewalt gegen Amtsträger im Fokus
Der Angriff auf Iris Stalzer reiht sich in eine zunehmende Zahl von Gewalttaten gegen Politikerinnen und Politiker ein. Erst im Frühjahr 2025 war ein ehrenamtlicher Ortsvorsteher in Rheinland-Pfalz Opfer einer Attacke geworden. Experten warnen seit Jahren vor wachsender Aggression gegenüber kommunalen Mandatsträgern – sowohl aus politischen als auch aus privaten Gründen.
Der aktuelle Fall zeigt jedoch, dass die Grenze zwischen öffentlicher Funktion und privater Gefährdung oft verschwimmt.
Die Stadt Herdecke steht still
In der Stadt selbst herrscht Trauer und Sprachlosigkeit. Die Menschen sind schockiert, dass eine Frau, die sich für Gemeinschaft, Transparenz und Dialog stark machte, Opfer einer so brutalen Tat wurde.
Viele Bürger drückten ihre Anteilnahme auf Social Media aus:
„Iris Stalzer wollte Herdecke verbinden – jetzt kämpfen wir gemeinsam mit ihr um ihr Leben.“
Fazit zum Messerangriff auf Bürgermeisterin Iris Stalzer
Der Messerangriff auf Bürgermeisterin Iris Stalzer hat Herdecke in einen Ausnahmezustand versetzt. Während die Ermittlungen weiterlaufen, hofft ganz Deutschland auf ihre Genesung. Der Fall wirft drängende Fragen auf – nicht nur nach dem Motiv, sondern auch nach der wachsenden Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft.
Das Mitgefühl der Bürgerinnen und Bürger gilt einer Frau, die sich mit Mut und Leidenschaft in den Dienst ihrer Stadt gestellt hat. (hk)