Standseilbahn-Unfall in Lissabon mit 16 Toten – Entsetzen in Portugal: Standseilbahn rast ungebremst talwärts – 16 Tote, deutsche Familie betroffen – Ein schweres Unglück erschütterte am Abend des 3. September 2025 die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Die traditionsreiche Standseilbahn Elevador da Glória, eine der bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt, entgleiste auf ihrer Fahrt talwärts. Die Bahn raste ungebremst gegen ein Gebäude, wobei sie schwer beschädigt wurde. Die Folgen sind verheerend: 16 Menschen kamen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt.
Verwirrung um Opferzahlen
Unmittelbar nach dem Unfall herrschte große Unsicherheit über die genaue Zahl der Toten. Zunächst war von 15 Opfern die Rede, später von 17. Am 4. September korrigierte Premierminister Luís Montenegro die Angaben: Offiziell kamen 16 Menschen ums Leben, fünf weitere erlitten schwere Verletzungen. Insgesamt wurden über 20 Personen medizinisch behandelt.
Deutsche Familie unter den Opfern
Unter den Todesopfern befindet sich auch ein deutscher Familienvater. Seine Frau wurde schwer verletzt, der gemeinsame dreijährige Sohn überlebte mit nur leichten Verletzungen. Neben deutschen Reisenden waren auch Touristen aus Spanien, Südkorea, Italien, Kanada, Frankreich, der Schweiz, Marokko und Kap Verde betroffen. Damit ist das Unglück eine internationale Tragödie, die weit über Portugals Grenzen hinaus Anteilnahme hervorruft.
Ursache: Seilriss oder technisches Versagen?
Die ersten Ermittlungen deuten auf ein gerissenes oder gelockertes Zugseil hin. Dadurch soll das Bremssystem versagt haben, sodass die Bahn ungebremst ins Tal rollte. Die Verkehrsgesellschaft Carris betonte, die Standseilbahn sei regelmäßig gewartet worden – zuletzt 2022 mit einer Generalinspektion und 2024 mit einer Zwischenwartung. Zusätzlich gebe es tägliche, wöchentliche und monatliche Sicherheitskontrollen.
Allerdings wiesen Gewerkschaften darauf hin, dass es in den vergangenen Monaten mehrfach Hinweise auf Spannungsverluste am Seil gegeben habe. Ob diese mit der Katastrophe in Zusammenhang stehen, soll eine unabhängige Untersuchung klären.
Politische Reaktionen und Trauer
Der Schock in Portugal ist groß. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa sprach von einer „Tragödie ohne Präzedenz“ in der Geschichte Lissabons. Die Regierung rief einen nationalen Trauertag aus, die Stadtverwaltung von Lissabon zusätzlich drei Tage der Trauer. Zahlreiche Politiker gedachten der Opfer und ihrer Familien.
Der Betrieb aller weiteren historischen Standseilbahnen – Bica und Lavra – wurde vorsorglich eingestellt, bis umfassende Sicherheitsinspektionen abgeschlossen sind. Die Kriminalpolizei ermittelt, Obduktionen wurden angeordnet, um die Identität der Opfer zweifelsfrei zu klären.
Bedeutung der Standseilbahnen für Lissabon
Die historischen Bahnen gehören zu den Wahrzeichen der portugiesischen Hauptstadt. Der Elevador da Glória wurde bereits 1885 eröffnet und verbindet seitdem den zentralen Platz Restauradores mit dem höher gelegenen Stadtteil Bairro Alto. Er gilt als technisches Denkmal und als fester Bestandteil des touristischen Lebens in Lissabon. Dass ausgerechnet diese Ikone nun Schauplatz einer Katastrophe wurde, trifft viele Portugiesen ins Herz.
Fazit zum Standseilbahn-Unfall in Lissabon mit 16 Toten
Das Unglück von Lissabon zeigt auf tragische Weise, wie schnell auch scheinbar sichere Verkehrsmittel zur Gefahr werden können. Noch sind viele Fragen offen, doch eines steht fest: Die Trauer um die 16 Opfer vereint nicht nur Portugal, sondern auch die internationale Gemeinschaft. (hk)