Gesundheitsamt Dresden leistet Beratung, Untersuchung und politisches Engagement.
„Das umfangreiche Angebot wird sehr gut angenommen: So suchten im vergangenen Jahr etwa 200 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter die Beratungsstelle auf. Über die aufsuchende Sozialarbeit und über das Internet konnten darüber hinaus mehr als 500 Prostituierte in Dresden kontaktiert werden“, weiß Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Sozialbürgermeisterin der Landeshauptstadt.
Neben den genannten gesundheitlichen Berufsrisiken sind die gesellschaftliche Akzeptanz sowie die Regelung politischer Rahmenbedingungen wichtige Themen. Dr. Matthias Stiehler: „Bis heute tut sich die Politik in unserem Land schwer, die gesellschaftliche Normalität von Sexarbeit zu akzeptieren. Probleme wie Menschenhandel und Zwangsprostitution waren schon immer strafverfolgt. Nicht jede Sexarbeiterin oder jeder Sexarbeiter sind allerdings Opfer davon. Jedoch werden die gesetzlichen Regelungen so verschärft, dass sich alle behördlich anmelden und die entsprechenden Bescheinigungen mit sich tragen müssen.“ Der Schutzraum für manche Frau und manchen Mann, die dem Gewerbe vielleicht nur nebenher nachgehen, werde aufgrund der Erhebung persönlicher Daten deutlich abgebaut.
Das neue Prostituiertenschutzgesetz sieht Anmeldepflicht und Pflichtberatungen für Prostituierte vor. Es wurde vom Bundestag beschlossen, soll aber durch die Kommunen umgesetzt werden. Momentan steht noch ein sächsisches Ausführungsgesetz aus, ehe es losgehen kann. Dr. Matthias Stiehler: „Die Landeshauptstadt Dresden bemüht sich, die Umsetzung des Gesetzes so zu gestalten, dass Respekt und Akzeptanz gegenüber den Betroffenen deutlich werden.“
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Stadt Dresden