Wie geht es weiter am Betzenberg mit dem 1.FCK…
Kaiserslautern – Nach der Saison ist vor der Saison. Das gilt nicht nur für dieses sehr verrückte Jahr 2020 bislang, sondern eigentlich auch für jede Saison. Und da der 1. FCK jetzt für ein drittes Jahr in der 3. Liga fest hängt, ist es an der Zeit, sich verstärkt mit dem Verein auseinander zu setzen. Denn sportlich passiert hier schon lange nichts mehr, zumindest verglichen mit den Dingen im Hintergrund. Aber eines nach dem anderen.
Finanziell einen Schnitt gemacht
Sportlich ist es also in der Tat so, dass am Betzenberg beim 1.FCK ziemliche Tristesse herrscht. War es bis vor einigen Monaten noch so, dass man mit einem Auge auf die Aufstiegsplätze gespielt hatte, hat man nach dem Re-Start nichts mehr auf die Reihe bekommen. Andere Vereine, beispielsweise Braunschweig, die mit ähnlichen Problemen und Sorgen in die Saison gestartet sind, konnten sich sehr viel schneller fangen und haben scheinbar alles auf eine Karte gesetzt – und damit genau wie beim längst mal wieder überfälligen Besuch im dortigen Casino* (*WERBUNG/ANZEIGE) nachhaltig Erfolg gehabt.
In den bezahlten Profifußball zurückzukehren, scheint in der Pfalz momentan keine Option zu sein. Denn zunächst einmal musste ein radikaler Schuldenschnitt her. Dieser scheint nun geordnet über die Bühne gegangen zu sein, sodass man vielleicht vage einen Blick nach vorne werfen darf. Denn auch das kommende Jahr sollte sportlich eher in die Kategorie „mitspielen und mal gucken, was geht“ fallen. Solange man zumindest keine neue Schulden anhäuft und auch nicht immer und weiter das Tafelsilber veräußern muss, um die Lizenzen zu bekommen, sollte man zufrieden sein. Aber Stillstand ist Rückstand, wie man weiß.
Sportlich wieder auf den Kern besinnen
Es ist nur wenige Jahre her, als man als Aufsteiger direkt Meister wurde. Was danach kam, ist Geschichte. Zweite Liga, dann wieder Aufstieg, dann wieder Abstieg, und dann irgendwann der Absturz in die Drittklassigkeit. Wie ein jeder Fan weiß, ist das Gespenst Amateurfußball auch in Kaiserslautern noch nicht vertrieben. Denn allzu viele Jahre in dieser Liga ist finanziell oft nicht machbar.
Da sollte man sich für die folgenden Jahre vornehmen, eine gute Jugendarbeit aufzubauen und auf Spieler aus der Region zu setzen. Die ganz großen Aktivitäten am Transfermarkt sind so oder so nicht möglich, denn dafür müsste man erst Spieler teuer verkaufen. Und das gibt der aktuelle Kader kaum her, denn der Abstieg in die Viertklassigkeit würde den kompletten Garaus bedeuten. Alles auf eine Karte setzen und auf den grandiosen Gewinn wie beim Spielautomaten* (*WERBUNG/ANZEIGE) zu setzen ist aber in der Pfalz auch keine Option. Oft scheint man sich also gar nicht mehr sicher zu sein, ob man nicht den 1.April hat und Opfer von Scherzen geworden ist.
Was bringt die Saison für den 1.FCK ?
Dresden ist abgestiegen, Uerdingen will mit aller Macht hoch und auch Duisburg befindet sich in einer ähnlichen Lage wie am Betze. Wer in der Saison 2020/2021 also den Kopf nicht schon früh in den Sand stecken will, muss die sehr kurze Sommerpause nutzen, um sich in Stellung zu bringen. Und selbst dann scheint es, auch brauche man mehr Glück als Verstand.
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Mittelrhein-Tageblatt – Sportredaktion
Kaiserslautern – 1.FCK – Raus aus der Tristesse – Sport – Fußball – Bundesliga –