Rückblick Steuergeldverschwendung: 600 Millionen für veraltete Funk-Technik der Bundeswehr

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600 Millionen für veraltete Funk-Technik der Bundeswehr – Während die politische Debatte über Sondervermögen, Ausrüstungslücken und Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr weiterläuft, wird ein Thema immer wieder zur Mahnung für den Umgang mit Steuergeldern: veraltete Kommunikationstechnik in der Truppe. Noch immer nutzt die Bundeswehr teilweise Funkgeräte aus den 1980er-Jahren, die längst als technisch überholt gelten – dennoch wurden für deren Erhalt und Nutzung in den vergangenen Jahren Millionensummen investiert.

Was steckt hinter der Funkgeräte-Debatte?

Die Rede ist von den veralteten Funkgeräten des Typs SEM 80/90 und SE-686/SE-660, die in der Bundeswehr über Jahrzehnte hinweg im Einsatz waren – teilweise bis heute. Diese Geräte entsprechen längst nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Sie sind nicht abhörsicher, nicht NATO-kompatibel und nicht für moderne digitale Gefechtsführung geeignet.

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Millionenbeträge für überholte Systeme

Laut offiziellen Angaben – etwa aus parlamentarischen Anfragen und Medienberichten – flossen allein in den Jahren 2016 bis 2021 rund 600 Millionen Euro in die Erhaltung, Ersatzteile, Wartung und Zusatzkomponenten für diese längst überholte Technik. Statt konsequent auf digitale Systeme umzustellen, wurde der Betrieb alter Geräte immer wieder verlängert – teils aus organisatorischen Engpässen, teils aufgrund verzögerter Beschaffung neuer Systeme.

Noch absurder: Die Bundeswehr musste zusätzliche Adapter, Antennen und Ersatzteile teuer nachbeschaffen, obwohl bereits klar war, dass diese Systeme langfristig ersetzt werden müssen. Somit floss ein erheblicher Teil des Budgets nicht in Zukunftstechnologie, sondern in Technikpflege von gestern.

Kritik aus Bundeswehr und Politik

Kritik kommt nicht nur aus der Opposition, sondern auch aus den Reihen der Bundeswehr selbst. Soldatinnen und Soldaten berichten von unpraktikabler Handhabung, störanfälliger Technik und gefährlicher Einsatzrealität. Insbesondere bei Auslandseinsätzen gefährdet diese Kommunikationstechnik die Sicherheit – nicht nur durch mögliche Abhörbarkeit, sondern auch durch fehlende Interoperabilität mit NATO-Partnern.

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Auch der Bundesrechnungshof äußerte mehrfach deutliche Kritik am Umgang mit der Digitalisierung der Truppe. Die Verzögerung der Umrüstung sei nicht nur ineffizient, sondern auch teuer und sicherheitsrelevant.

Was hätte man mit dem Geld tun können?

Experten betonen: Die für den Erhalt alter Funkgeräte ausgegebenen 600 Millionen Euro hätten längst für eine moderne, flächendeckende digitale Kommunikationslösung reichen können. Stattdessen verpuffte ein großer Teil des Budgets in „technologischer Pflegealterung“ – mit dem Ergebnis, dass die Bundeswehr noch immer keinen flächendeckenden Zugriff auf zeitgemäße Systeme hat.

Fazit

Der Fall der veralteten Funkgeräte zeigt exemplarisch, wie Steuergeld in der Bundeswehr immer wieder ineffizient eingesetzt wurde. In Zeiten, in denen neue Milliardenpakete über Sondervermögen geplant sind, sollte dieses Kapitel eine klare Lehre sein: Geld allein macht keine einsatzfähige Armeeentscheidend ist der sinnvolle, zielgerichtete Einsatz der Mittel (hk).