Lesung von Moritz von Bredow (Hamburg) zum 27. Januar: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Mainz – Grete Sultan, die „rebellische Pianistin“, wie Theodor W. Adorno sie nannte, stand in den 1920er Jahren am Beginn einer großen Karriere als Interpretin klassischer und Neuer Musik.
1906 in Berlin geboren, wuchs Grete Sultan in einer musisch vielseitig orientierten Familie mit Mainzer Wurzeln auf. Doch für sie als Jüdin war die künstlerische Laufbahn in Deutschland bereits im Jahr 1933 beendet.
Berufsverbot und die wachsende Bedrohung bestimmten von da an ihr Leben und das ihrer Familie. Noch Mitte 1941 gelang Sultan die Flucht in die USA. Nach mühsamen Anfängen glückte ihr dort eine zweite Karriere als Interpretin Neuer Musik, eng verbunden mit den Werken von John Cage. Sie starb 2005 im Alter von 99 Jahren in New York.
Moritz von Bredow, der als Kinderarzt und Autor in Hamburg lebt, zeichnet in seiner 2012 (und 2014 in 2. Auflage) erschienenen viel beachteten Biografie Grete Sultans bewegtes und bewegendes (musikalisches) Leben zwischen Berlin und New York nach – und ebenso das Schicksal ihrer Familie.
Mit einer Lesung von Moritz von Bredow am Mittwoch, 25. Januar 2017, 19.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses (Jockel-Fuchs-Platz 1, 55116 Mainz) erinnert Bredow zum 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, an Grete Sultan.
Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltungen des Landes Rheinland-Pfalz im Jahr 2017 stehen im Nationalsozialismus verfolgte Künstlerinnen und Künstler.
Der Eintritt ist frei.
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Herausgeber:
Stadtverwaltung Mainz
Pressestelle | Kommunikation (Hauptamt)
Marc-André Glöckner, Pressesprecher der Stadt Mainz
Jockel-Fuchs-Platz 1
55116 Mainz