Trier – Umwelt: Grünflächenamt startet Labeling-Prozess

Nachrichten-aus-der-Moselstadt-TrierTrier – (gut) „Für mehr Natur in der Stadt.“ Auf diesen Slogan lässt sich die neue Strategie des städtischen Grünflächenamts auf den Punkt bringen. Aktuell nimmt die Stadt am Labeling-Verfahren „Stadtgrün – naturnah“ teil und hofft, dass ihre Bemühungen mit einem Label belohnt wird. Die ersten Hürden sind bereits genommen.

Das Label zeichnet Kommunen dafür aus, dass sie ihre Grünflächen wie etwa Parks, Stadtwälder oder Friedhöfe naturnah pflegen. Das bedeutet beispielsweise, dass Wiesen seltener gemäht und heimische Pflanzenarten bei der Begrünung eingesetzt werden. Viele Insekten, Vögel und andere Tiere, die im Siedlungsbereich leben, profitieren davon – und die Menschen auch. Es geht darum, einen attraktiven Lebensraum für Mensch und Natur zu schaffen.

Das Labeling-Verfahren gliedert sich in drei Phasen: Zunächst wird der Bestand kommunaler Grünflächen und anderer Grünbestände wie Bäume und Sträucher erfasst, und dokumentiert, wie diese gepflegt werden. Diese Phase wird in Trier gerade abgeschlossen. In einem zweiten Schritt wird ein Maßnahmenplan mit geplanten Projekten erarbeitet, bevor letztendlich eine neue Grünflächenstrategie erstellt wird, die Ziele und Maßnahmen in einem Leitbild zusammenfasst.

Zu seiner Unterstützung hat das Grünflächenamt eine lokale Arbeitsgruppe (LAG) eingerichtet, die das Verfahren mit ihrer Erfahrung und Expertise begleiten soll. Darüber hinaus stellt die LAG das Bindeglied zwischen Stadtverwaltung und Bürgern dar. Sie setzt sich aus unterschiedlichen Akteuren (NABU, BUND Kreisgruppe Trier-Saarburg, Lokale Agenda 21, Wohnungsbaugenossenschaften, lokale Vereine, Landschaftsarchitekten und Vertreter der Stadtverwaltung) zusammen.

Kürzlich traf sich die LAG auf dem Gelände des Grünflächenamtes und erarbeitete eine Stellungnahme zu der vom Grünflächenamt vorbereiteten Bestandserfassung. Die Teilnehmer regten an, auch die Außengelände städtischer Gebäude sowie Spielplätze mit in den Bestand aufzunehmen. Positiv wahrgenommen wurde unter anderem das Engagement der lokalen Akteure und die Einbeziehung von Kindern über Angebote der Umweltbildung. Als ausbaufähig sah die LAG die Kommunikation und die Beschilderung von Maßnahmen und das Entsiegeln von Flächen an. Als besonders wichtig erachtet die LAG das Informieren der Öffentlichkeit. Eine aktive Ansprache, die Ausweitung des Angebots an Patenschaften und die Aufklärung wurden als wichtige Schritte herausgestellt, um die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen.

Die Leiterin des städtischen Grünflächenamts, Christine-Petra Schacht, erläuterte: „Das Feedback aus der LAG ist für uns ein großer Ansporn, den eingeschlagenen Weg hin zur naturnahen Bewirtschaftung der kommunalen Grünflächen weiter zu verfolgen. Ein wichtiges Thema wird in Zukunft die Öffentlichkeitsarbeit sein. Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern erläutern, warum eine Grünfläche so aussieht, wie sie aussieht, nämlich nicht mehr so ordentlich, und welchen Zweck dies hat.“ Schacht ist sich sicher: „Damit schaffen wir ein Bewusstsein für die Bedeutung des naturnahen Stadtgrüns und holen die Bürgerschaft quasi mit ins Boot.“ Bis zum Jahresende hat das Grünflächenamt nun Zeit, den Maßnahmenplan zu erstellen. Die endgültige Strategie muss bis Ende April 2019 stehen. Anschließend wird entschieden, ob Trier das Label erhält.

***
Presseamt Trier