Weltspartag 2024 – Der Weltspartag, international bekannt als World Savings Day, wurde am 31. Oktober 1924 während des ersten Internationalen Sparkassenkongresses in Mailand ins Leben gerufen. Vertreter aus 29 Ländern beschlossen damals, einen Tag zu etablieren, der die Bedeutung des Sparens weltweit hervorhebt. Der italienische Professor Filippo Ravizza erklärte den letzten Tag des Kongresses zum „Internationalen Tag des Sparens“.
Das Hauptziel des Weltspartags bestand darin, das Bewusstsein für die Vorteile des Sparens zu schärfen und insbesondere die Jugend für finanzielle Vorsorge zu sensibilisieren. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, geprägt von wirtschaftlicher Unsicherheit und Inflation, war es essenziell, das Vertrauen in finanzielle Institutionen und den Spargedanken wiederherzustellen.
Der erste Weltspartag wurde am 31. Oktober 1925 begangen. In Deutschland wird er traditionell am letzten Bankarbeitstag vor dem 31. Oktober gefeiert, da dieser in einigen Bundesländern mit dem Reformationstag zusammenfällt (Wikipedia).
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Weltspartag weiterentwickelt. Während in den Anfangsjahren das Ansparen eines Notgroschens im Vordergrund stand, liegt der Fokus heute verstärkt auf Altersvorsorge und dem Erwerb von Wohneigentum. Dennoch bleibt das grundlegende Prinzip des Sparens als Mittel zur finanziellen Sicherheit und zur Erfüllung persönlicher Ziele unverändert.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Weltspartags im Jahr 2024 organisieren viele Banken und Sparkassen besondere Aktionen und Veranstaltungen. So bietet beispielsweise die Sparkasse Ansbach vom 19. bis zum 30. Oktober ein Gewinnspiel mit Preisen im Gesamtwert von 20.000 Euro an (Sparkasse Ansbach).
Auch die Volksbanken Raiffeisenbanken nutzen das Jubiläum, um im Rahmen ihrer Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ Baumpflanzaktionen zu unterstützen (vr.de).
Der Weltspartag dient nicht nur der Förderung des individuellen Sparens, sondern auch der Stärkung der finanziellen Bildung. Durch verschiedene Initiativen werden insbesondere Kinder und Jugendliche an den verantwortungsvollen Umgang mit Geld herangeführt. So veranstaltet die Sparkasse Heidelberg einen Fotowettbewerb für junge Kunden, bei dem Reisen ins Disneyland Paris und den Europapark in Rust gewonnen werden können (Sparkasse Heidelberg).
In einer Zeit, in der finanzielle Bildung und Vorsorge immer wichtiger werden, bleibt der Weltspartag ein bedeutender Anlass, um das Bewusstsein für die Vorteile des Sparens zu stärken und Menschen aller Altersgruppen zu ermutigen, ihre finanziellen Ziele aktiv zu verfolgen.
Umso wichtiger ist es, die richtige Geldanlagestrategie zu wählen. Warum das so wichtig ist, möchten wir Ihnen einmal anhand zweier einfachen Beispiele verdeutlichen.
Der Zinseszinseffekt verdeutlicht eindrucksvoll, wie selbst kleine regelmäßige Beträge über lange Zeiträume hinweg erheblich anwachsen können. Betrachten wir zwei Szenarien: monatliche Einzahlungen von 50 Euro über 100 Jahre hinweg, einmal auf einem Sparbuch und einmal in Aktien.
Weltspartag 2024 – Der Zinseszinseffekt im Vergleich: Sparbuch vs. Aktienmarkt – 100 Jahre und das 221-fache Wachstum
Das 221-fache Wachstum hört sich jetzt vielleicht wenig an, aber wenn Sie unsere nachfolgenden Berechnungen sehen (Sie können gerne selbst hier nachrechnen), dann werden Sie feststellen, dass das „nur“ 221-fache einen gigantischen Unterschied macht. Diese nachfolgenden, anschaulichen Beispiele wurden uns von Korsten & Partner – Wirtschafts- und Finanzberatung zur Verfügung gestellt.
1. Sparbuch:
Historisch gesehen lag der durchschnittliche Zinssatz für Spareinlagen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten bei etwa 0,5 % pro Jahr (Statista).
- Annahmen:
- Monatliche Einzahlung: 50 Euro
- Zinssatz: 0,5 % pro Jahr
- Anlagedauer: 100 Jahre
- Berechnung:
- Gesamtbetrag der Einzahlungen: 50 Euro × 12 Monate × 100 Jahre = 60.000 Euro
- Endkapital (inkl. Zinsen): ca. 77.810,39 Euro
Trotz des langen Zeitraums führt der niedrige Zinssatz dazu, dass das Vermögen nur geringfügig über die Summe der Einzahlungen hinauswächst. Wenn man jetzt noch die Inflation mit einberechnet, dann wird vermutlich der Eine oder Andere jetzt vermutlich sehr geschockt sein.
Die durchschnittliche jährliche Inflationsrate in Deutschland lag im Zeitraum von 1960 bis 2023 bei etwa 2,7 %. Insgesamt betrug die Preissteigerung in diesem Zeitraum 443,37 %. Ein Artikel, der 1960 noch 100 Euro kostete, wurde Anfang 2024 also mit 543,37 Euro berechnet (Länderdaten).
Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Inflationsrate von 2,7 % über denselben Zeitraum schaut das Ergebnis „Sparbuch“ dann deutlich anders aus:
- Annahmen:
- Monatliche Einzahlung: 50 Euro
- Zinssatz: 0,5 % pro Jahr
- Inflation: 2,7 % pro Jahr
- Anlagedauer: 100 Jahre
- Berechnung:
- Gesamtbetrag der Einzahlungen: 50 Euro × 12 Monate × 100 Jahre = 60.000 Euro
- Endkapital (inkl. Zinsen): ca. 77.810,39 Euro
- Endkapital / Kaufkraft inflationsbereinigt (inkl. Zinsen): etwa 5.432 Euro.
Durch die Geldanlage auf einem Sparbuch ist aus stolzen 60.000 Euro gerade einmal etwas mehr wie 5.000 Euro übriggeblieben. Rund 55.000 Euro sind durch diese Anlagestrategie vernichtet worden! Soviel zur „sicheren“ Geldanlage Sparbuch.
2. Aktienmarkt:
Langfristig erzielte der Aktienmarkt, beispielsweise repräsentiert durch den MSCI World Index, eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 8 %.
- Annahmen:
- Monatliche Einzahlung: 50 Euro
- Rendite: 8 % pro Jahr
- Anlagedauer: 100 Jahre
- Berechnung:
- Gesamtbetrag der Einzahlungen: 50 Euro × 12 Monate × 100 Jahre = 60.000 Euro
- Endkapital (inkl. Zinsen): ca. 17.205.306,83 Euro
- Nach Berücksichtigung der durchschnittlichen Inflationsrate von 2,7 % entspricht dies immerhin noch einer Kaufkraft von rund 1.240.563 Euro.
Hier zeigt sich die enorme Wirkung des Zinseszinseffekts bei höheren Renditen: Das Vermögen wächst auf das 221-fache der Einzahlungen an.
Fazit zum Weltspartag 2024:
Diese Beispiele verdeutlichen, wie entscheidend der Zinssatz für den Vermögensaufbau ist. Während das Sparbuch aufgrund niedriger Zinsen kaum Vermögenszuwachs bietet, ermöglicht der Aktienmarkt durch höhere Renditen und den Zinseszinseffekt einen signifikanten Vermögensaufbau über lange Zeiträume.