Wien setzt sich gegen Gewalt und für die Rechte von SexarbeiterInnen ein
„Gewalt, Übergriffe, Abwertung oder Diskriminierungen gegenüber SexarbeiterInnen sind immer und in jeder Form inakzeptabel. Lassen wir uns nicht auseinander dividieren. Es ist unser aller Aufgabe, dafür einzutreten, dass SexarbeiterInnen in dieser Stadt sicher, selbstbestimmt und selbstständig arbeiten und leben können,“ ergänzt Barbara Huemer, Frauensprecherin der Grünen Wien.
In Wien gibt es offiziell rund 3.300 Sexarbeiterinnen und 80 Sexarbeiter. „SexarbeiterInnen haben Recht auf Schutz vor Gewalt und Kriminalität, aber vor allem auf gesundheitliche Sicherheit“, sagt SP-Gemeinderätin und Frauchensprecherin Nicole Berger-Krotsch. „Die Stadt Wien fördert deshalb zahlreiche Anlaufstellen für Betroffene, die kostenlose Gesundheitsuntersuchungen, Beratungsgespräche und schriftliches Informationsmaterial bieten“, so Berger-Krotsch weiter.
„Wir arbeiten aktiv gegen die Stigmatisierung von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern und wollen ihnen eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“, hält SP-Gemeinderätin Silvia Rubik fest. „Das Thema Sexarbeit wird in unserer Gesellschaft nach wie vor tabuisiert. Daher braucht es Aufklärung und Bewusstseinsschaffung, um einen wertschätzenden Umgang mit SexarbeiterInnen zu ermöglichen. Diese Aufklärung ist nicht nur bei den KundInnen von Relevanz, sondern in allen Teilen unserer Gesellschaft.“
Hintergrund
Der 17. Dezember entstand als Gedenktag für die Opfer des „Green River“-Mörders, der in den 1980er und 1990er Jahren in den USA über 70 Frauen, vorwiegend Sexarbeiterinnen, ermordete. Bis zu seiner Verurteilung dauerte es 20 Jahre, da Verbrechen gegen Sexarbeiterinnen nicht ausreichend nachgegangen wurde. Seit 2003 wird der 17. Dezember mit Demonstrationen, Gedenkveranstaltungen und Mahnwachen weltweit als Aktionstag begangen, um auf die Gewaltverbrechen aufmerksam zu machen, die weltweit täglich gegenüber SexarbeiterInnen begangen werden.