Katastrophe im Wallis – Gletschersturz begräbt ganzes Dorf Blatten im Lötschental unter Fels und Eis

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Katastrophe im WallisGletschersturz begräbt ganzes Dorf Blatten im Lötschental unter Fels und Eis – Am Mittwoch, dem 28. Mai 2025, kam es im Schweizer Kanton Wallis zu einer verheerenden Naturkatastrophe. Das idyllisch gelegene Bergdorf Blatten im Lötschental wurde durch einen massiven Gletscher- und Bergsturz nahezu vollständig unter Geröll, Eis und Felsmassen begraben. Bereits zuvor war das Dorf wegen drohender Gefahr vollständig evakuiert worden – ein Entschluss, der sich nun als lebensrettend erwiesen hat.

👉 Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals am 29.05.2025 veröffentlicht. Am 30.05.2025 wurde er um neue Informationen ergänzt/aktualisiert.

Millionen Tonnen Gestein stürzen ins Tal

Der Ursprung der Katastrophe liegt am Kleinen Nesthorn, einem Gletscher oberhalb des Dorfes. Dort hatten sich über Tage hinweg rund neun Millionen Tonnen instabiler Felsmasse angesammelt, die schließlich auf den Birchgletscher herabstürzten. Der Druck auf den Gletscher war so groß, dass dieser brach und eine gewaltige Lawine aus Eis, Fels und Geröll auslöste.

Die Schutt- und Eismassen donnerten ins Tal und begruben das gesamte Dorf Blatten unter einem bis zu 30 Meter hohen und über zwei Kilometer langen Geröllkegel. Die Erschütterung entsprach laut Experten einem Erdbeben der Stärke 3,1 auf der Richterskala.

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Evakuierung rettet über 300 Menschen das Leben

Glücklicherweise hatten Geologen bereits frühzeitig Anzeichen für einen bevorstehenden Felssturz erkannt. Am 19. Mai 2025 wurde daraufhin das gesamte Dorf evakuiert. Rund 300 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen und in Notunterkünften untergebracht werden. Dank dieser Vorsichtsmaßnahme konnte ein Massenunglück verhindert werden. Aktuell wird jedoch noch eine Person vermisst – ob sie sich trotz Evakuierung im Gefahrengebiet aufgehalten hat, ist unklar.

Gefahr noch nicht gebannt – Fluss Lonza gestaut

Neben der Zerstörung des Dorfes bereitet nun auch der Fluss Lonza Sorgen. Durch die enormen Geröllmengen wurde sein Lauf blockiert, wodurch sich oberhalb des Schuttfeldes ein See zu bilden beginnt. Die Messstation für den Wasserstand wurde ebenfalls zerstört, was eine Einschätzung der Lage erschwert. Es besteht die akute Gefahr, dass der natürliche Staudamm bricht und eine Sturzflut die Nachbargemeinden Wiler und Kippel bedroht. Vorsorglich wurden dort bereits Teile evakuiert, zudem wurde die Schweizer Armee zur Unterstützung angefordert.

Politik und Bevölkerung tief erschüttert

Die Nachricht vom Verlust des Dorfes hat die Schweiz tief getroffen. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äußerte ihr Mitgefühl und sprach von einer „Tragödie ungeahnten Ausmaßes“. Auch Umweltminister Albert Rösti und Verteidigungsminister Martin Pfister sicherten schnelle Hilfe und Unterstützung durch Bund und Armee zu. Gemeindepräsident Matthias Bellwald erklärte unter Tränen: „Das Dorf ist verloren – aber wir leben. Und wir werden einen Weg nach vorne finden.“

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Katastrophe im Wallis eine Folge des Klimawandels?

Experten führen den Auslöser der Katastrophe auch auf den Klimawandel zurück. Der auftauende Permafrost in großen Höhen destabilisiere zunehmend ganze Gebirgszüge. Die Gletscher selbst verlieren durch die Erwärmung an Bindungskraft, was das Risiko für Felsabbrüche und Lawinen erhöht.

Die Aufräumarbeiten werden Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch nehmen. Ob und wann Blatten je wieder aufgebaut werden kann, ist derzeit unklar. Sicher ist: Dieses Ereignis wird in die Geschichte des Wallis und der Schweiz eingehen – als Mahnung an die zerstörerische Kraft der Natur und die Dringlichkeit wirksamen Klimaschutzes.

Update 30.05.2025 – Aktuelle Lage

Etwa 90 % der Ortschaft wurden unter rund drei Millionen Kubikmeter Eis, Fels und Geröll begraben. Der Abbruch des Birchgletschers wurde durch die Belastung von etwa neun Millionen Tonnen Felsmaterial vom Kleinen Nesthorn ausgelöst.

🌊 Neue Bedrohung: Aufgestauter Fluss Lonza

Die Geröllmassen blockieren den Fluss Lonza, wodurch sich ein See bildet, der stetig anwächst. Die Behörden warnen vor der Gefahr einer plötzlichen Flutwelle, sollte der natürliche Damm brechen. Teile der Gemeinden Wiler und Kippel wurden vorsorglich evakuiert. Die Schweizer Armee unterstützt mit Pumpen und Drohnenaufklärungen.

🛠️ Wiederaufbau und Unterstützung

Gemeindepräsident Matthias Bellwald betonte den Willen zum Wiederaufbau: „Das Dorf ist verloren – aber wir leben.“ Die Schweizer Regierung und Kantonsbehörden haben umfassende Hilfe zugesagt. Spendenaktionen, wie die der Glückskette, wurden gestartet.

🌡️ Ursachen: Klimawandel und Permafrost

Experten sehen den Klimawandel als Hauptursache. Der auftauende Permafrost destabilisiert die Bergflanken, was zu vermehrten Felsstürzen führt. Der Birchgletscher zeigte bereits vor dem Ereignis eine erhöhte Bewegung von bis zu 10 Metern pro Tag.

📸 Eindrücke und weitere Informationen

Drohnenaufnahmen und Berichte zeigen das Ausmaß der Zerstörung. Die Situation bleibt angespannt, weitere Abbrüche sind nicht ausgeschlossen (hk).

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