Kreis Unna – Untere Jagdbehörde warnt: Wildschweine nicht füttern

mittelrhein-tageblatt-tiermagazinKreis Unna (NRW) – (PK) Wildschweine nicht fütter: Wildschweine vermehren sich rasant und tauchen mitunter auch in Vorgärten auf. Häufig trägt der Mensch durch eigenes Verhalten dazu bei, das Schwarzwild anzulocken.

Deshalb warnen Kreisjagdberater Dietrich Junge und die Untere Jagdbehörde beim Kreis Unna davor, Wildschweine – beispielsweise durch achtlos weggeworfene Lebensmittel – zu füttern.

„Weil der Winter mild ist und es ein großes Nahrungsangebot gibt, sind die Wildschweinbestände weiterhin auf hohem Niveau“, erläutert Kreisjagdberater Junge. Das lässt sich an Zahlen ablesen: Konnte im Kreis Unna im Jagdjahr 2014/2015 noch eine Jahresstrecke von 223 Stück Schwarzwild erzielt werden, so stieg die Jahresstrecke im Jagdjahr 2015/2016 auf 306 Tiere. Bereits vor Ende des laufenden Jagdjahres können die Jäger von einem weiteren Anstieg berichten.

Im Kreis Unna sind besonders die Bereiche Fröndenberg, Holzwickede, Lünen, Schwerte und Selm betroffen. Auf der Suche nach Fressbaren verwüsten die Wildschweine Grünland, Gärten oder Sportanlagen. Auch vor Komposthaufen und Gartenabfällen machen sie nicht halt.

Kreisjagdberater Junge erklärt: „Das große Angebot an Bucheckern und Eicheln verschärft 2016 die Schadenssituation. Durch die Aufnahme von kohlenhydratreichen Baumfrüchten erhöht sich der Eiweißbedarf, der normalerweise durch Würmer, Mäuse, Larve und Käfer gedeckt wird. Wenn sich Wildschweine aber auf einfache Art und Weise am Stadtrand versorgen können, tun sie das auch.“

Die Jäger in den betroffenen Bereichen sind aufgefordert, insbesondere durch zusätzliche Gesellschaftsjagden, die Population von Schwarzwild während der Jagdzeit noch weiter einzudämmen. Die Jagd auf Wildschweine ist notwendig, um sie zu reduzieren und von dort zu vertreiben, wo sie unerwünscht sind.

Neben den Jägern sind auch die Gartenbesitzer gefordert. „Durch Fütterung – egal ob gezielt oder unfreiwillig durch frei zugängliche Komposthaufen oder achtlos weggeworfene Lebensmittel – verlieren die Wildschweine ihre natürliche Scheu vor Menschen“, unterstreicht Nicole Drawe aus der Unteren Jagdbehörde beim Kreis Unna. „Dann sehen sie den Bereich schnell als ihr Revier an.“

Jeder könne daher dazu beitragen, dass die Wildschweine sich aus unseren Siedlungsbereichen fern halten. Für Gartenbesitzer in Ortsrandlagen ist unter anderem die sachgerechte Entsorgung von Abfällen in kippsicheren Mülltonnen oder auch das Anlegen von für Wildschweine nicht frei zugänglichen Komposthaufen besonders wichtig. Wildschweine dürfen niemals gefüttert werden!

Durch zu große Schwarzwildbestände kommt es nicht nur zu Konflikten mit dem Mensch. Nicole Drawe erklärt: „Sie stellen ein hohes Risiko für Wildschäden und auch ein Seuchenrisiko dar.“

Ein Merkblatt mit Präventionsmaßnahmen für Bürger zum Schutz vor Schwarzwild („Wildschweine im Garten – Was nun?“) ist bei der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung im Internet unter www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/natur/fjw/pdf/Merkblatt_Wildschweine_im_Garten.pdf verfügbar.

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