Landkreis Peine (NI) – Von der bundesweiten Rückrufaktion von Wurstwaren der Firma Wilke, die mit Listerien kontaminiert sind, ist auch der Landkreis Peine betroffen.
So sind von einem im Landkreis Peine ansässigen Großhändler insgesamt 48 kleinere Betrieb (Einzelhändler, Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung, Gastronomiebetriebe) beliefert worden. Die Nachforschungen haben ergeben, dass der Großhändler bereits alle belieferten Kunden informiert hatte und der Großteil der Ware bereits zurückgenommen wurde.
Eine noch größere Zahl an Betrieben, Vereinen und auch Personen im Landkreis Peine wurde über bundesweit tätige Großhändler beliefert. Derzeit wird vom Fachdienst Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung der Rückruf überwacht. Es ist mit weiteren Listen betroffener Empfänger im Landkreis Peine zu rechnen.
Dem Gesundheitsamt Peine sind zum jetzigen Zeitpunkt insgesamt drei Listerien-Erkrankungen gemeldet worden.
Inwieweit ein Zusammenhang mit dem Verzehr von Produkten der Firma Wilke besteht, kann nicht gesagt werden, da die Fälle zum Teil schon länger zurückliegen. Zudem ist es oft schwer, im Nachhinein von den Betroffenen zu erfahren, welche Produkte in den letzten Tagen und Wochen verzehrt wurden, sodass sich die Quellensuche in den meisten Fällen schwierig gestaltet.
Listerien sind Bakterien, die überall in der Umwelt vorkommen und weltweit verbreitet sind. Die Anzahl der Listeriose–Fälle ist von Jahr zu Jahr sehr schwankend. So wurden dem Gesundheitsamt Peine im Jahr 2017 ein Fall und im Jahr 2018 kein Erkrankungsfall gemeldet.
Überwiegend betroffen sind ältere, insbesondere abwehrgeschwächte Personen. Die Infektion erfolgt meist über tierische und pflanzliche Lebensmittel, häufig beispielsweise über Rohmilch- oder Rohfleischerzeugnisse. Bei gesunden Menschen kommt es sehr selten zu einer Erkrankung, die dann häufig harmlos verläuft. Bei abwehrgeschwächten Personen kann eine Listeriose-Erkrankung mit Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall einhergehen, in seltenen Fällen kann es zu einer Hirnhautentzündung und Beteiligung weiterer Organe kommen.
Da Listerien vor allem in nicht erhitzten Lebensmitteln vorkommen, sollten Risikogrippen, wie beispielsweise abwehrgeschwächte Personen und Schwangere, auf den Verzehr bestimmter Rohprodukte verzichten. Hierzu gehören unter anderem Rohfleischerzeugnisse, roher Fisch und Rohmilchprodukte.
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