Amsterdam investiert 100.000 € in Mini-Treppen an den berühmten Grachten – Katzen und Wildtiere sollen nicht mehr ertrinken – Amsterdam setzt ein starkes Zeichen für den Tierschutz. Die niederländische Hauptstadt investiert 100.000 Euro in den Bau von hunderten Mini-Treppen an den berühmten Grachten. Ziel ist es, Katzen und andere kleine Wildtiere vor dem Ertrinken zu retten – ein Problem, das bislang zu vielen tragischen Fällen führte.
Begriffserklärung: Was sind Mini-Treppen?
Bei den sogenannten Mini-Treppen handelt es sich um kleine Holzleitern, die entlang der Kanäle befestigt werden. Sie ermöglichen Tieren, die ins Wasser gefallen sind, selbstständig wieder an Land zu gelangen. Vorbild ist die Stadt Amersfoort, wo dieses Modell bereits erfolgreich getestet wurde.
Gesetzlicher & politischer Hintergrund
Den Anstoß für die Maßnahme gab die niederländische Tierschutzpartei „Partij voor de Dieren“ (PvdD). Am 10. Juli 2025 stimmte der Stadtrat von Amsterdam dem Antrag der Abgeordneten Judith Krom zu und genehmigte die Finanzierung aus dem bestehenden Stadtbudget. Damit wurde ein klarer politischer Auftrag erteilt, den Tierschutz in der Stadt sichtbar zu verbessern.
Kritik und Bewertung
Auslöser der Debatte war eine alarmierende Statistik: Allein im ersten Halbjahr 2025 sind in Amsterdam 19 Katzen ertrunken – sechs davon im direkten Stadtzentrum. Auch andere Tiere wie Enten, Igel und Kleinsäuger geraten immer wieder in Gefahr. Kritiker sahen lange Zeit wenig Handlungsbedarf, doch die wachsende Zahl an Vorfällen erhöhte den Druck auf die Politik.
Tierschutzorganisationen begrüßen den Beschluss ausdrücklich. Die Organisation Dierenambulance, die in Amsterdam regelmäßig Tiere aus den Kanälen rettet, soll bei der Standortauswahl mitwirken. Fachleute wie Maggie Ruitenberg vom Katten Kenniscentrum betonen: „Eine Leiter kann wirklich Leben retten, wenn sie nur zahlreich genug installiert ist.“
Aktuelle Entwicklungen
Die ersten Mini-Treppen sollen in den kommenden Monaten an den besonders gefährdeten Stellen entlang der Grachten angebracht werden. Damit übernimmt Amsterdam eine Vorreiterrolle im urbanen Tierschutz und zeigt, dass auch im dicht bebauten Stadtraum Lösungen für tierische Notlagen möglich sind. Sollte sich das Projekt bewähren, könnten auch andere niederländische Städte nachziehen.
Mögliche Folgen
Die Investition von 100.000 Euro könnte nicht nur unzählige Tierleben retten, sondern auch die Sensibilität der Bevölkerung für den Schutz von Stadttieren erhöhen. Darüber hinaus könnte das Projekt als Modell für andere europäische Städte dienen, die ähnliche Probleme mit Wasserwegen und tierischen Unfallopfern haben.
Amsterdam investiert 100.000 € in Mini-Treppen an den berühmten Grachten Fazit
Mit den neuen Mini-Treppen an den Grachten zeigt Amsterdam, dass Tierschutz auch im urbanen Umfeld möglich ist. Die Entscheidung verbindet praktische Hilfe mit einem klaren politischen Signal: Tierleben sind schützenswert – egal ob Katze, Ente oder Igel. (hk)